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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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was hier oben passiert ist. Warum wurde er von dem Fall abgezogen? Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich darüber zu informieren?«
    Mike ignorierte die Frage. »Hat Lola mit Ihnen über das Blackwell's-Projekt gesprochen?«
    »Natürlich. Sie hat sich in den letzten Monaten mit nichts anderem beschäftigt. Wir sind ein relativ kleiner Lehrkörper, Detective, verglichen mit den großen Universitäten wie Harvard oder Yale. Ich hatte meine Feinde, als ich ins King's kam, aber wir haben im Großen und Ganzen versucht, das unter uns auszumachen. Als ich angeworben wurde, wollte mich der Vorstand des Kulturwissenschaftlichen Instituts nicht in seiner Abteilung haben.«
    »Winston Shreve?«
    »Genau. Aber dann hat sich Lola bei Shreve für mich stark gemacht. Ich würde nicht sagen, dass wir eng befreundet sind, aber er hat mich akzeptiert und ist in der letzten Zeit, in der ich all diese Schwierigkeiten gehabt habe, recht freundlich zu mir gewesen. Und Grenier, er leitet die Biologie-Abteilung. Er war stärker daran interessiert, mich zu bekommen. Nun, wenn Sie Zeit mit den dreien - Dakota, Shreve und Grenier - verbringen, können Sie davon ausgehen, dass das Blackwell's-Projekt zur Sprache kommt«, sagte er. »Daran haben sie den Großteil des vergangenen Jahres gearbeitet. Und Lockhart. Ich würde sagen, er ist der vierte Musketier.«
    »Haben Sie selbst irgendetwas mit dem Projekt zu tun gehabt?«
    »Ich lebe in der Gegenwart, Miss Cooper. Aber sie erzählten mir, was sie tun, und stellten mir auch genügend Fragen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Als Lola das erste Mal von dem Drogenhandel in dem alten Zuchthaus erfuhr, vor einem dreiviertel Jahrhundert, war sie erstaunt, welche Ausmaße das Problem gehabt hatte. Aber es war ein ziemlich berühmter Skandal gewesen, und ich kenne mich natürlich mit der Geschichte der Drogenkultur in dieser Stadt aus. Also konnte ich ihr erklären, welche Drogen damals bevorzugt waren und wie verbreitet der Rauschgifthandel war - sogar innerhalb amerikanischer Gefängnismauern.«
    »Und Grenier? Welche Beziehung hatten er und Lola?«
    »Ich wette, dass es Ihnen schwer gefallen ist, ihn an den Tisch zu holen, richtig?« Lavery hatte Recht. Ich hoffte, dass wir bis spätestens Montag von Sylvia Foote hören würden, dass der Biologieprofessor wieder zurück und für uns zu sprechen war.
    »Warum sagen Sie das?«
    »Weil Thomas Grenier ein egoistisches Arschloch ist und es untypisch für ihn wäre, wenn er sich in der Angelegenheit behilflich zeigen würde.«
    »Uns hat man aber gesagt, dass Grenier Sie in seiner Abteilung unterbringen wollte, während Shreve und die anderen nicht daran interessiert waren, Sie bei den Kulturwissenschaftlern zu haben.«
    »Das stimmt, Detective. Aber nicht, weil er an das glaubte, was ich tat. Für ihn ging es nur ums Geschäft. Ihm schwebten Dollarzeichen vor, keine akademischen Lorbeeren.«
    Sowohl Mike als auch ich verstanden nicht, was er meinte. »Ich hatte keine Ahnung, dass Geld ein so großes Thema in der akademischen Welt ist«, sagte ich.
    »Dann vermute ich, dass Sie Thomas Grenier noch nicht getroffen haben. Und Sie haben keine Ahnung, wie das Internet die Colleges verändert hat. Nicht nur, was den Unterricht angeht, sondern auch, wie die Universitäten versuchen, auf dem freien Markt zu Geld zu kommen.«
    »Würden Sie uns bitte erklären, was Sie damit meinen?«
    »Es gab einmal eine Zeit, Ms. Cooper, als der Gedanke, dass man als Wissenschaftler an seiner Forschung verdienen solle, an einer Universität verpönt war. Ich rede hier nicht über meine Situation, falls Sie das denken. Es hat immer die Auffassung gegeben, dass wir Wissenschaftler außerhalb des Marktes existieren, und wir haben lange davon profitiert. Wir haben unser Wissen über Generationen hinweg umsonst weitergegeben. Aber mittlerweile wollen viele der großen Institutionen eine angemessene Rendite für ihr intellektuelles Kapital bekommen. Es in finanzielles Kapital ummünzen, so wie der Rest der Welt.«
    »Und das Internet?«
    »Ist eine Goldmine. Der Payout ist viel höher und auch schneller. Es herrscht unheimlich viel Konkurrenz im dotcom-Geschäft, und die Verwaltungsbeamten versuchen, die Grundlage dafür zu schaffen, damit die Dozenten - durch eine expansivere Anwendung ihrer Forschungen - ihr Einkommen aufstocken können und dann wiederum die Universitäten selbst an dem Reichtum teilhaben lassen. Da steckt das große Geld drin. Ich bin überrascht, dass Sie nichts

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