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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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zusammen?«
    »Ich bin mir nicht sicher, dass der Sandkasten groß genug für beide war, aber sie gab sich Mühe.«
    »Kannten Sie die Legende von Freeland Jennings Diamanten?«
    Lavery stieß sich vom Schreibtisch ab und lachte erneut. »Natürlich. Das war eines der Themen, über die Lola und ich oft bis tief in die Nacht hinein debattiert haben. Ich sagte ihr immer, führe diese Ausgrabungen durch, aus welchen Gründen auch immer. Die Insel ist ein trauriger Teil der Geschichte dieser Stadt - ein Warenlager menschlichen Elends. Aber vergeude nicht deine Energie an eine abenteuerliche Geschichte, die wahrscheinlich nicht einmal wahr ist.«
    »Ist es das, was Thomas Grenier und Lola Dakota zusammenhielt?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Der Mann ist Naturwissenschaftler. Er hielt Lola für verrückt, zu glauben, dass die Diamanten noch immer dort vergraben seien. Sein Interesse an der Insel ist rein wissenschaftlich.«
    »Was springt für ihn dabei heraus?«
    »Grenier hofft, von der Arbeit der Studenten zu profitieren, die die Pockenklinik studieren. Im Bereich der medizinischen Ethik gibt es eine Debatte darüber, ob der Pockenvirus komplett vernichtet werden soll, wenn die Krankheit weltweit unter Kontrolle ist. Da man den tatsächlichen Virus braucht, um das Impfmittel herzustellen, stellt sich die Frage, ob man eine kleine Menge davon aufbewahren soll für den Fall, dass irgendwann irgendwo wieder eine Pockenepidemie auftritt. Aber wer soll diesen tödlichen Virus aufbewahren? Wem vertrauen wir, dass er ihn nicht als biologische Waffe einsetzt?«
    »Und natürlich unterstützen einige Biotechnikfirmen dieses Projekt, in der Hoffnung, dass Studien all der Seuchen, die man vor hundert Jahren auf Blackwell's Island behandelt hat, für künftige Zwecke von Interesse und Nutzen sind«, schlussfolgerte ich.
    »Genau. Es gibt kaum einen anderen, vom Rest der Bevölkerung abgetrennten Landstrich, wo so viele Unberührbare in Anstalten untergebracht, behandelt und beerdigt wurden. Aus diesem Grund liebt Grenier das Projekt.«
    »Hat sein Venture einen Namen?«
    Lavery schwieg eine Weile und schüttelte dann den Kopf. »Ich sollte es wissen, aber mir fällt's gerade nicht ein. Da müssen Sie ihn selbst fragen. Irgendwas ziemlich Scheußliches im Zusammenhang mit Pocken. Lola hat darüber Witze gemacht und es Totenhaus dotcom genannt.«
    »Totenhaus?«
    »So hat Lola die Insel genannt.«
    »Wissen Sie, warum?« Der Ausdruck schien doch nicht so geheimnisvoll zu sein, wie es anfangs, als wir das Wort auf einem Stück Papier in ihrer Wohnung entdeckt hatten, den Anschein gehabt hatte.
    »Sie wissen, dass sich viele der Praktikanten, die an dem Projekt arbeiteten, weigerten, etwas mit der alten Pockenklinik zu tun zu haben. Sie sind völlig begeistert von der Irrenanstalt und dem Zuchthaus, aber dieses verlassene Krankenhaus ist den meisten unheimlich. Viele von denen, die kein naturwissenschaftliches Fach studieren, glauben, dass sie Dinge ausgraben könnten, die noch immer die Krankheitserreger beherbergen, dass auch jetzt noch einige der Gegenstände, die seit einem Jahrhundert verschüttet sind, verseucht sind. Sie wollen einfach nichts mit dieser todbringenden Arbeit zu tun haben.«
    »Sind Sie jemals mit ihr auf Blackwell's - ich meine Roosevelt Island gewesen?«
    »Nur drei oder vier Mal. Sie zeigte mir den Octagon-Turm mit diesem großartigen Treppenaufgang. Und natürlich mussten wir uns die Überreste der alten Klinik ansehen. Ich hatte mich immer gefragt, was die Ruinen gewesen waren, wenn ich sie von dieser Seite des Flusses aus gesehen hatte.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, Professor, wenn ich Ihnen ein paar Fragen zu den Anschuldigungen stelle, was die Veruntreuung der Forschungsgelder angeht?« Unter den Umständen, die uns Sylvia Foote geschildert hatte, erschien es mir ungewöhnlich, dass Lola Lavery so stark unterstützt hatte.
    Seine Stimmung schlug um, und er erstarrte. »Ich habe einen Anwalt, Ms. Cooper, und ich bin angewiesen worden, über diese Angelegenheit nur in seiner Anwesenheit zu sprechen.«
    Chapman schlug eine andere Richtung ein. »Wissen Sie irgendwas über diesen Jungen, Julian Gariano, der sich letztes Wochenende erhängt hat?«
    Es war schwierig zu sagen, ob Lavery ein gutes Pokerface hatte oder ob er wirklich niemals dem Campus-Drogendealer über den Weg gelaufen war. »Gariano? Der Name kommt mir nicht bekannt vor. War er ein Student am King's College? Das muss passiert

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