Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
gesprochen hatte. Er kam heute mit der Frühmaschine von der Westküste zurück.«
    Warum wich er ständig aus?
    »Meine Frau rief mich gegen ein Uhr nachts aus Princeton an. Ich rede von dem Tag, an dem Lola umgebracht wurde. Sie sagte, dass Thomas Grenier aus Kalifornien angerufen hätte und mich suchte. Er behauptete, er hätte meine Nummer in der Stadt nicht; ich wohne hier zur Untermiete, also stehe ich nicht im Telefonbuch. Es hörte sich alles sehr logisch an, also - also ...«
    »Was hat er ihr gesagt?«
    »Thomas sagte, dass sie mir dringend eine Nachricht zukommen lassen müsse. Dass ich unbedingt vor der Polizei in Lolas Büro sein müsse. Dass etwas in ihrem Schreibtisch war, was - nun, äh, was für das College peinlich werden könnte, falls es gefunden wurde. Nichts Illegales. Nichts, bei dessen Entfernung ich mich strafbar machen würde. Ich hätte nie, niemals bei etwas Illegalem mitgemacht. Aber um einen Skandal zu vermeiden -«
    »Was für einen Skandal?«
    »Wir hatten ja schon einige am Laufen, Ms. Cooper, und ich weiß nicht, welchen er meinte. Er sagte Elena - das ist meine Frau -, dass er mir alles erklären würde, wenn er wieder in New York sei. Dass ich einfach nur den Umschlag nehmen und ihn unter seiner Tür durchschieben solle.«
    »Und haben Sie das getan?«
    »Ich habe es versucht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich konnte die halbe Nacht vor lauter Sorge nicht schlafen und bin dann im Morgengrauen hierhergefahren. Ich habe in der Tat - und vielleicht ist das meine Naivität . oder Ignoranz - nie daran gedacht, dass die Polizei Lolas Büro durchsuchen würde. Ich, äh, hatte noch nie etwas mit einer Mordermittlung zu tun. Als mich Elena anrief, gingen wir alle davon aus, dass Ivan Lola umgebracht hatte und dass es keinen Grund gab, das College da mit hineinzuziehen.«
    Recantati redete so schnell, dass ich dachte, ihm würde die Luft ausgehen.
    »Ich muss ungefähr eine Stunde drin gewesen sein. Zuerst war ich noch gefasst und ruhig. Aber als ich den Umschlag, den Thomas erwähnt hatte, nicht finden konnte, geriet ich regelrecht in Panik. Ich sah alles durch, was mir einfiel, bis ich auf dem Gang Stimmen und Schritte hörte. Ich verdrückte mich und ging in mein Büro.«
    Recantati schaukelte in seinem Stuhl vor und zurück. »Damit werde ich bei Sylvia Foote ausgespielt haben. Sie ist so fürchterlich korrekt. Ich tat nur, was Thomas Grenier mir sagte, um meinen Job nicht zu verlieren. Es schien zu der Zeit total harmlos. Außerdem hab ich das verdammte Ding nie gefunden.«
    »Was für ein Umschlag war es?«
    »Ein kleiner, ein sehr kleiner. Es hatte etwas mit dem Projekt zu tun, an dem sie arbeiteten. Es stand >Blackwell's< drauf.«
    Dank Mikes gutem Instinkt und einem gültigen Durchsuchungsbefehl hoffte ich, dass dieser kleine Umschlag am nächsten Morgen, wenn ich ins Büro kam, auf meinem Schreibtisch liegen würde. Recantati und Grenier mussten sich darüber gestritten haben.
    »Haben Sie und Grenier danach noch einmal miteinander gesprochen?«
    »Nein, nein. Erst heute. Er rief nicht zurück, und ich hatte keine Ahnung, wo in Kalifornien er sich aufhielt. Da ich seine Mission nicht erfolgreich ausführen konnte«, sagte Recantati sarkastisch, »dachte ich, ich würde warten und ihm davon erzählen, wenn ich ihn sehe. Nachdem ich am Freitag mit Ihnen gesprochen hatte, wusste ich, dass ich kein zweites Mal in Lolas Büro gehen würde.«
    »Ich nehme an, dass Sie mit Professor Grenier gesprochen haben, bevor ich kam.« Ich wollte hören, was der Biologe Recantati gesagt hatte, bevor ich ihn selbst vernahm. »Hat er Ihnen gesagt, warum er wollte, dass Sie den Umschlag holen, und was darin war, das der Schule Ärger verursachen könnte?«
    »Das ist es ja gerade, Ms. Cooper. Ich befürchte, ich habe Thomas angeschnauzt, anstatt mit ihm zu reden.
    Sehen Sie, er streitet ab, irgendetwas von einem Umschlag oder einem Problem mit dem Blackwell's-Projekt zu wissen. Thomas Grenier behauptet, dass er meine Frau nie angerufen hat.«
     
    26
     
    »Soll ich warten, während Sie mit Professor Grenier sprechen?«
    »Ich würde es vorziehen, allein mit ihm zu sprechen, so wie wir es bisher mit allen gehalten haben. Vielleicht können er und ich in sein Büro gehen, damit ich Ihnen keine weiteren Umstände mache. Werden Sie in dieser Woche am College sein?«
    »Die nächsten zwei Tage. Sylvia und ich haben darüber gesprochen, für morgen Nachmittag ein Dozententreffen einzuberufen, um über diese

Weitere Kostenlose Bücher