Das Totenhaus
Ereignisse zu reden.«
»Ich kann Ihnen nicht vorschreiben, Sir, wie Sie Ihre Institution leiten sollen, aber ich hoffe, dass Sie nicht vorhaben, eine private Diskussionsrunde über den Mord an Lola Dakota zu veranstalten. Falls Sie an dem Plan festhalten, würden der Detective und ich gerne dabei sein.«
Recantati schien zu zögern, einen von Sylvia Footes Vorschlägen zu kritisieren. »Ich, äh, ich werde mit Sylvia sprechen müssen. Wir dachten mehr an Interna. Wir wollten sichergehen, dass jeder weiß, dass wir Ihnen so gut wie möglich helfen wollen.« Er senkte den Kopf. »Ich schäme mich so dafür, vielleicht etwas getan zu haben, das Ihnen Ihren Job erschwert. Ich sollte wahrscheinlich allen sagen, was ich getan habe.«
»Tun Sie das bitte nicht, Professor. Momentan weiß nur Grenier davon, richtig? Oder haben Sie es noch jemand anderem erzählt?«
»Er ist der Einzige, der davon weiß.«
Grenier und, falls es sie gab, die Person, die Recantatis Frau angerufen hatte. »Belassen wir es dabei. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Bescheid geben würden, falls Sie das Dozententreffen organisieren. Noch eine Frage. Was haben Sie mit den Büchern getan, die in Professor Dakotas Büro waren? Wo sind sie jetzt?«
»Ihre Schwester hat jemanden geschickt, um den Großteil ihrer persönlichen Sachen abzuholen - Papiere und Fotos, der Krimskrams auf ihrem Schreibtisch und die gerahmten Bilder an der Wand. Aber sie schien nicht an Lolas Büchern interessiert zu sein. Die meisten davon sind in Kisten verstaut, bis uns die Polizei Bescheid gibt, dass sie nicht für die Ermittlungen gebraucht werden. Die Sachen, die mit dem Blackwell's-Projekt zu tun haben, werden an die anderen Dozenten, die Mitglieder des Teams sind, verteilt werden, und einige ihrer Bücher werden natürlich an die Bibliothek gehen.«
»Darf ich mir diese Kisten ansehen, da ich schon mal hier bin?«
»Ist das -? Nun .«
»Ist das legal? Ja, das ist es. Ich werde eine Liste machen von den Titeln, die ich mitnehme.«
»Ich werde Grenier erklären, wo wir sie abgestellt haben, und dann kann er sie dorthin bringen, wenn Sie fertig sind. Es ist nur den Gang hinunter bei seinem Büro.«
Recantati ging hinaus ins Vorzimmer, um Grenier einige Instruktionen zu erteilen, und dann folgte ich dem Biologen in sein Büro ein Stockwerk höher.
Im Gegensatz zu Recantatis karg eingerichtetem Übergangsbüro war dieses hier geschmückt mit Auszeichnungen und Diplomen, einigen Lithografien von Edward Jenner, wie er gerade einer Testgruppe von Dorfbewohnern in England den Impfstoff verabreichte, und einer Sammlung kobaltblauer alter Apothekergläser. Sie waren in alphabetischer Reihenfolge aufgestellt, wobei das mit der Aufschrift »Arsen« meinem Stuhl am nächsten stand. Vor mir auf dem Schreibtisch thronte ein großes Modell der Doppelhelix mit ihren leiterähnlichen DNA-Strängen in hellen Primärfarben. Während ich mich vorstellte und Grenier den Gegenstand unserer Ermittlungen beschrieb, spielte er damit wie mit einem Akkordeon. Ich hatte das gleiche Modell in vielen meiner Schulungsvorträgen über den genetischen Fingerabdruck verwendet.
»Whatever Lola wants, eh? Lola gets.« Der Biologieprofessor lächelte, während er die Worte des Songs zitierte.
»Ich glaube nicht, dass sie tot sein wollte, Professor.«
»Nein«, erwiderte er langsam und dehnte die Silbe. »Aber sie wäre entzückt gewesen, die Ursache für all diese Verwicklungen zu sein. Was ihr wahrscheinlich am besten gefallen hätte, ist die Atmosphäre des Misstrauens, die jetzt hier herrscht, und dass man mit dem Finger auf diejenigen zeigt, die ihr in die Quere gekommen waren. Wenn jeder Einzelne von uns, den sie nicht mochte, auch nur für eine Nanosekunde verdächtig sein würde, dann wäre Lola meiner Meinung nach, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, von uns gegangen.«
»Ihre Trauer um sie ist rührend.«
»Alles andere wäre pures Theater, wie Sie wahrscheinlich schon gehört haben. Ich habe einmal den Fehler gemacht, ihr diesen Song aus Damn Yankees vorzusingen, den über das, was Lola will. Ich provozierte sie und machte mich über ihre Methode lustig, von der Verwaltung alles zu kriegen, was sie wollte. Leider konterte sie mit dem Ende des Refrains - >and little man, little Lola wants you<, und, kleiner Mann, die kleine Lola will dich.« Er schob sich die Brille den Nasenrücken hinauf und blinzelte mich an. »Ich hasse es, wenn man kleiner Mann zu mir sagt, und sie
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