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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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sie wieder in der Stadt ist?«
    Foote und Recantati sahen einander an. »Kein Wort. Warum fragen Sie?«
    »Ihr Name fiel gestern bei einer Zeugenvernehmung. Ich wollte nur wissen, ob jemand Ihnen gegenüber erwähnt hat, sie in letzter Zeit gesehen zu haben.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Ihnen Bescheid geben würde, falls das der Fall wäre. Es ist fast fünf Uhr, Alex. Wenn Sie mich hier nicht brauchen, gehe ich nach Hause.« Sie zog die Tür hinter sich zu und ließ uns drei in Recantatis Büro zurück. Recantati bat Grenier, ins Vorzimmer zu gehen, um kurz mit mir allein zu sprechen, und ich setzte mich auf den Stuhl, der vor seinem großen Schreibtisch stand.
    »Ms. Cooper, als Erstes möchte ich mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich neulich einfach so davongestürmt bin. Ich muss einen schrecklichen Eindruck hinterlassen haben, und ich bin äußerst beschämt -«
    Er brach ab und schwieg.
    »Niemand spricht gern mit der Polizei, Professor.«
    »Ich verstehe nicht viel von DNA und welche Beweisspuren es hinterlässt. Thomas weiß darüber viel mehr als ich. Er erklärte mir, dass man schon beim bloßen Anfassen von Dingen - Türknauf oder Trinkgläser - genug Hautzellen zurücklässt, aus denen ein DNA-Muster erstellt werden kann.«
    »Das stimmt.« Es war ausreichend genetisches Material in den Hautzellen, die man innerhalb weniger Minuten bei ganz normalem Kontakt abwarf, dass es möglich war, mit Hilfe dieser Technologie sogar gewaltlose Verbrechen, wie zum Beispiel Einbrüche, aufzuklären.
    Ich versuchte, Recantati zu beruhigen. »In England verwenden sie DNA bei der Aufklärung von Eigentumsdelikten, wie zum Beispiel Autodiebstahl. Kriminalbeamte kamen darauf, dass ein Dieb, der ein Auto mit einem Starthilfekabel anlässt, normalerweise an irgendeiner Stelle die Lenksäule berührt. Also wischen die Briten einfach diesen Teil des Autos ab, sobald sie es wieder gefunden haben, und geben das Profil in den Computer ein. Sie lösen Fälle, die bisher unlösbar waren, auch ohne Blut oder Sperma.«
    Er hörte meinem Vortrag über das Sammeln von Beweisen nicht zu, sondern überlegte, wie er mich davon überzeugen könnte, dass er niemals eine sexuelle Beziehung mit Lola Dakota gehabt hatte. »Ich möchte nichts mehr mit Detective Chapman zu tun haben. Aber ich hätte gern, dass Sie mir glauben, Ms. Cooper. Ich hatte keine Affäre mit Professor Dakota, niemals. Wir waren Freunde, Kollegen« - er zögerte, bevor er weitersprach -, »aber sie war auch ein Garant für Probleme. Und die suche ich nicht freiwillig.«
    »Aber Sie sind in Ihrer Wohnung gewesen, richtig?
    Deshalb denken Sie, dass wir Ihre DNA haben könnten.«
    »Ich, äh - nein, niemals allein. Ich bin in Lolas Wohnung gewesen, aber nur auf eine Tasse Kaffee oder wenn sie ein paar von uns zu Cocktails eingeladen hatte. Das ist es nicht, worüber ich mir Sorgen mache. Meine Stellung hier ist nicht sicher. Ich bin jetzt nur Interimspräsident. Und falls ich die unbefristete Stellung nicht kriege, würde ich gern wieder in meinen alten Job an die Princeton zurückkehren. Ohne einen Skandal. Mit einem Skandal würde man mich dort nicht mehr haben wollen.«
    »Dann verstehe ich nicht, worüber Sie sich Sorgen machen.«
    »Ms. Cooper, ich habe die Männer von der Spurensicherung gesehen, die sich am Tag nach dem Mord Lolas Büro vornahmen. Ich weiß nicht, was sie mit Hilfe der DNA herausfinden können, aber sie haben den Raum auch nach Fingerabdrücken untersucht. Ich bin mit meinen Nerven total am Ende, deshalb bin ich rausgestürmt, als ich mit Ihnen und dem Detective gesprochen habe.«
    »Warum? Wovor haben Sie Angst?«
    »Ich bin am Morgen nach dem Mord an Professor Dakota, äh - ich bin in ihr Büro gegangen. Ich habe nichts genommen, das schwör ich Ihnen. Ich war ziemlich früh dort, noch bevor irgendjemand im Haus war.«
    »Wie sind Sie hineingekommen? Warum -?«
    »Ich bin der Präsident des Colleges. Wenn ich den Hausmeister bitte, mir die Tür aufzumachen, würde er das nie verweigern. Ich - äh, ich habe alles angefasst. Ich hatte leichte Panik. Ihrem Polizisten fiel auf, dass manche Dinge nicht an ihrem Platz zu sein schienen, und da riefen sie die Spurensicherung auf den Plan. Ich stehe seitdem einfach total neben mir.«
    »Aber warum sind Sie dort gewesen?«
    Er senkte die Stimme noch mehr und deutete mit dem Kopf in Richtung Tür. »Das ist es ja gerade. Ich wollte es Ihnen nicht sagen, bevor ich nicht persönlich mit Thomas

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