Das Traumprinzen Casting
Mann zu Lola passen könnte!“
„Ich weiß nicht, ob Micha das so toll findet, wenn ich mich auf einmal mit anderen Männern treffe“, schüttelt Anja zweifelnd den Kopf.
„Hmmm, wahrscheinlich hast du Recht! Chris wird bestimmt auch nicht so begeistert von der Idee sein“, meint Nina zustimmend.
„Und wenn ich meine Schwester Vivien frage?“, überlegt Anja. „Als Schauspielerin hat sie bestimmt kein Problem mit dieser Rolle.“
„Gute Idee! Äußerlich ähneln Vivien und Lola sich sogar ein bisschen. Aber wie machen wir das konkret? Wir müssten Vivien eigentlich mit versteckter Kamera und Mikrofon ausstatten und ihr sagen, was sie tun soll. Ich habe keine Ahnung, wie so etwas technisch geht!“, sagt Nina.
„Michas Freund Volker kennt sich bestimmt mit so was aus. Der arbeitet beim Fernsehen. Irgendwas im technischen Bereich. Ich glaube, Vivien und er haben sogar schon mal an einem Werbespot zusammengearbeitet. Ich werde Micha mal fragen, ob er mir Volkers Nummer gibt. Vielleicht hilft er uns! Ist ja für einen guten Zweck!“, meint Anja augenzwinkernd.
Nina und Anja bezahlen ihre Latte Macchiatos und schlendern die Einkaufsstraße entlang. Vor einem Schuhgeschäft mit High Heels im Schaufenster bleiben sie stehen.
„Wir müssen Olgér anrufen und ihn fragen, was er von der Idee hält. Außerdem brauchen wir ihn in der Jury“, sagt Nina.
„Auf jeden Fall! Und wir müssen Lola fragen, ob sie das alles überhaupt will. Du weißt ja, wie sie ist. Sie findet es bestimmt nicht gut, wenn wir so was hinter ihrem Rücken machen. Und ein bisschen gefallen müssen ihr die Männer ja schon. Sonst haben wir welche ausgesucht und sie will sich dann gar nicht mit ihnen treffen“, wirft Anja ein.
„Stimmt, du hast Recht! Ich regele das mit Lola. Sie darf zusehen und Anweisungen geben, aber treffen soll sich erst einmal Vivien mit den Männern und wenn sie in Frage kommen, tauschen wir Vivien gegen Lola. Wir müssen uns dann nur überlegen, wie wir den Männern den plötzlichen Frauentausch schmackhaft machen “, meint Nina.
Anja kichert: „Dann bekommt Lola auch gleich einen Crashkurs im Erkennen von Mistkerlen. Lass uns gleich mal Olgér anrufen und ihm von unserem Plan erzählen ...“
Die Vorbereitung
M ein Tag war wirklich anstrengend. Nach über einer Woche krank feiern, musste ich heute wohl oder übel mal wieder im Büro auftauchen. Um dann mit Leuten zu sprechen, die keine Ahnung davon hatten, dass meine Welt untergegangen ist und die es wahrscheinlich auch nicht interessiert hätte. Also habe ich den ganzen Tag meine „Alles ist schön und bunt“- Maske aufgesetzt und mir nichts von meinem inneren Chaos anmerken lassen.
Nun stehe ich vor meiner Wohnungstüre und freue mich auf ein warmes Bad und das Bagelsandwich, das ich mir auf dem Weg nach Hause bei Bagels United mitgenommen habe. Ich schließe die Türe auf und quetsche mich in den Flur. Laute Stimmen dringen aus dem Wohnzimmer an mein Ohr. Oh nein, Olgér scheint Besuch zu haben. Schnell vorbei schleichen und ab ins Badezimmer.
„Lola, Schätzelein! Bist du das?“
Mist! Sie haben mich gehört!
„Hmmm“, brummele ich.
Olgér tippelt mir auf dem Flur entgegen. Erstaunt mustere ich ihn. Er trägt einen cremefarbenen Hosenanzug, silberne Highheels und ein pinkfarbenes Bolero Jäckchen. Sein Haar fällt ihm locker und weich auf die Schultern und auf seinen Lippen glänzt pfirsichfarbener Lipgloss. Geblendet schließe ich die Augen. „Wo willst du denn noch hin? Ist das nicht ein bisschen too much?“, wage ich zu fragen. Beleidigt zieht Olgér einen Schmollmund.
„Das habe ich nur für dich gemacht, Schätzelein. Das kann gar nicht too much sein. Aber wenn du mich nicht schön findest ...“
„ Nein, nein, du siehst todschick aus!“, beeile ich mich zu sagen. Einen schmolligen Olgér kann ich jetzt wirklich nicht ertragen. Wenn er erst einmal beleidigt ist, wird er richtig anstrengend und das stundenlang.
„Na, dann ist ja alles in Butter! Komm Liebelein, komm mit ins Wohnzimmer! Nina ist auch da. Wir müssen was mit dir besprechen. Hach, ist das alles aufregend!“, und schon stolziert Olgér zurück ins Wohnzimmer, Duftschwaden von Lavendelparfüm hinter sich herziehend. Puuh, heute hat er es echt übertrieben. Eindeutig, too much!
Was die beiden wohl ausgeheckt haben? Das war es dann wohl mit meinem Bad und dem ruhigen Abend!
Eigentlich verbringe ich meine Abende sonst wirklich gerne mit Freunden, nur
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