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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Vernunft, die ihr riet, sofort aufzuhören. Wenn sie mit Ramon schlief, würde sie alles nur noch komplizierter machen.
    „Nein!“,sagte sie deshalb scharf. Dann löste sie sich schnell von Ramon, der sichtlich überrascht war, und begann, mit zittrigen Fingern ihre Bluse zuzuknöpfen.
    „Nein?“, erkundigte er sich trügerisch sanft.
    Sie konnte ihm nicht verdenken, dass er wütend war, denn sie hatte leidenschaftlich auf seine Zärtlichkeiten reagiert und ihm deutlich signalisiert, dass sie ihn genauso begehrte. Doch sie konnte nicht mit ihm schlafen, solange sie ihm die Existenz seines Sohnes verschwieg.
    Er atmete tief durch. „Wir wissen beide, wie leicht ich dich dazu bringen könnte, deine Meinung zu ändern“, erklärte er, den Blick auf ihre Brüste gerichtet, deren Spitzen sich immer noch unter der Bluse abzeichneten. „Du sagst Nein, aber dein Körper sagt Ja, querida .“
    „Er ist überstimmt“, erwiderte sie scharf, während sie die Fassung wiederzugewinnen versuchte. „Du … hast mich überrumpelt. Ich will dich nicht, Ramon.“
    „Bist du dir sicher?“, hakte er ungläubig nach. „Ich habe gerade bewiesen, dass das Feuer immer noch zwischen uns brennt. Ich will dich zurück, Lauren“, fügte er rau hinzu.
    Sein Tonfall war sanfter geworden, und als sie Ramon in die braunen Augen sah, die denen von Matty so ähnelten, krampfte ihr Herz sich zusammen. Es klang wirklich verlockend. Meinte er womöglich, dass er eine richtige Beziehung wollte? Und wenn ja, würde er Mateo auch wollen? Gab es vielleicht noch eine Zukunft für sie?
    „Ich dachte, du solltest eine spanische Adelige heiraten, die dir einen standesgemäßen Erben schenkt“, erinnerte sie ihn mit bebender Stimme. „Ist das nicht mehr der Fall?“
    Er zuckte die Schultern. „Nein. Ich gedenke immer noch meine Pflicht zu erfüllen. Aber das hat Zeit. Vorerst möchte ich mich darauf konzentrieren, das Unternehmen und das Castillo del Toro zu leiten. Da ich noch kein Kind will, brauche ich in den nächsten Jahren nicht ans Heiraten zu denken.“ Erneut betrachtete er ihre Brüste. „Allerdings beabsichtige ich nicht, wie ein Mönch zu leben“, fügte er leise hinzu.
    Lauren verfluchte ihren Körper, weil dieser so verräterisch auf das verlangende Funkeln in seinen Augen reagierte. Ramon wollte also nur eine Affäre. Nichts hat sich geändert, dachte sie gequält. Ob ihm klar war, wie sehr er sie damit kränkte, dass sie nur als Geliebte für ihn infrage kam und nicht als Ehefrau?
    Sie musste sich jedoch eingestehen, dass der Gedanke ans Heiraten ihr genauso fernlag. Nachdem sie miterlebt hatte, wie deprimiert ihre Mutter gewesen war, nachdem ihr Vater sie verlassen hatte, hatte sie sich geschworen, ihre Unabhängigkeit niemals für einen Mann aufzugeben.
    Viele Paare lebten ohne Trauschein zusammen. Aber Ramon redet nicht einmal von einer langfristigen Beziehung, überlegte sie traurig. Er wollte nur eine flüchtige Affäre – bis sie ihn langweilte. Wäre Mateo nicht gewesen, hätte sie sein Angebot vielleicht sogar angenommen. Vor achtzehn Monaten hatte er ihr das Herz gestohlen, und sie sehnte sich danach, mit ihm zusammen zu sein und gemeinsam zu lachen und sich nächtelang leidenschaftlich zu lieben. Aber sie hatte Matty, und Ramon hatte gesagt, er wollte noch kein Kind. Ob er das Kind seiner englischen Geliebten überhaupt je würde haben wollen?
    Prompt verspürte sie Gewissensbisse, weil sie ihm nie die Chance gegeben hatte, sich überhaupt dazu zu äußern. Allerdings bestärkten seine Worte sie in der Annahme, dass er Matty ablehnen würde. Er würde sich wahrscheinlich verpflichtet fühlen, Unterhalt zu zahlen, doch ein Kind brauchte Liebe und Geborgenheit.
    Ramon knöpfte gerade sein Hemd zu, und Lauren wandte errötend den Blick ab, als sie daran dachte, wie sie es vor wenigen Minuten aufgeknöpft hatte, um seine nackte Haut zu berühren.
    „Da du ein Mandant von PGH bist, wäre es sehr unprofessionell von mir, eine Affäre mit dir zu haben“, erklärte sie steif. Dann ging sie zur Tür und hoffte, er merkte ihr nicht an, wie aufgewühlt sie war. „Deshalb wäre es wohl das Beste, wenn du einen Kollegen von mir für das Projekt nehmen würdest. Wir haben viele hervorragende Anwälte, die gern für dich arbeiten würden.“
    Guy Hadlow würde es sofort tun, überlegte sie deprimiert. Sie musste es Alistair gegenüber mit privaten Gründen rechtfertigen. Ihre Beförderung konnte sie jetzt vermutlich vergessen,

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