Das Traumschloss
aber sie sah sich außerstande, mit Ramon zusammenzuarbeiten.
„Ich rede mit Alistair.“ Lauren öffnete die Tür und wollte gerade in den Flur gehen, als Ramon fragte: „Was glaubst du, wie Alistair Gambrill auf die Neuigkeit reagieren wird, dass ich den Vertrag mit PGH aufkündige?“
„Das tust du nicht!“ Erschrocken wirbelte sie herum. „Ich meine, dazu hast du keinen Grund. Es gibt genug andere Anwälte bei PGH …“
„Ich will dich.“ Seine Miene war unergründlich, doch sein Tonfall bewies, dass es Ramon ernst war. „Unser Verhältnis wird rein beruflich bleiben – es sei denn, du möchtest mehr.“
„Das will ich nicht“, erwiderte Lauren scharf.
Ohne sie zu beachten, fuhr er fort. „Ich werde nur mit PGH zusammenarbeiten, wenn du das Projekt betreust. Wenn nicht, suche ich mir eine andere Kanzlei – was Alistair Gambrill und du sicher beide nicht wollt.“ Er lächelte spöttisch.
Wenn die Kanzlei ihretwegen einen wichtigen Mandanten verlor, wäre es vermutlich das Aus für ihre Karriere, zumal es sich herumsprechen würde. In London würde sie vermutlich keinen guten Job mehr finden.
Starr betrachtete sie Ramon. „Das ist Erpressung.“
Ungerührt zuckte er die Schultern. „Inzwischen solltest du wissen, dass ich immer bekomme, was ich will.“
Oh ja, das tue ich, dachte sie bitter. Sein Ruf als rücksichtsloser Geschäftsmann eilte ihm voraus. Sie hatte also keine andere Wahl, aber falls Ramon glaubte, sie würde mit ihm ins Bett gehen, täuschte er sich gewaltig.
„Stört es dich nicht, wenn du mit jemandem zusammenarbeitest, der dich nicht ausstehen kann?“, erkundigte sie sich angespannt.
„Nein.“ Er lächelte überheblich. „Mich überrascht allerdings, dass du so leidenschaftlich auf meine Zärtlichkeiten reagiert hast, wenn du mich nicht ausstehen kannst. Vielleicht weißt du nicht, was du willst, querida ?“
Während sie nach einer passenden Antwort suchte, ging er zum Schreibtisch und schlug einen Ordner auf. „Hier findest du alle notwendigen Informationen über den Gebäudekomplex in St. Katherine’s Dock. Ich möchte, dass du dich gleich an den Mietvertrag setzt. Das heißt, wenn du bleibst“, fügte er hinzu, weil sie sich nicht von der Stelle rührte.
Hoch erhobenen Hauptes ging sie zum Schreibtisch und setzte sich, um einen Blick in die Unterlagen zu werfen.
Ramon widerstand dem Drang, Lauren das Haar aus dem Gesicht zu streichen, und legte die Spange auf den Tisch. „Hier, die brauchst du bestimmt.“
„Danke“, erwiderte sie eisig.
Er beobachtete, wie sie das Haar zusammenfasste und hochsteckte, und versuchte das heiße Verlangen zu ignorieren, das in ihm aufflammte. „Ich habe heute Nachmittag einige Besprechungen und komme wahrscheinlich erst spät zurück.“
„Dann bin ich wohl nicht mehr da.“ Ruhig sah sie ihn an. „Meine Arbeitszeit endet immer um halb sechs, und das ist auch nicht verhandelbar. Ich kann aber gern Unterlagen mit nach Hause nehmen, wenn es nötig ist.“
Er kniff die Augen zusammen, denn ihr entschlossener Tonfall weckte seine Neugier. „Alles ist verhandelbar, Lauren.“
„Das nicht.“ Sie holte Mateo immer um Viertel nach sechs ab und würde auf keinen Fall länger arbeiten, selbst wenn sie dadurch ihren Job aufs Spiel setzte.
„Ich weiß noch, dass du oft bis sieben oder acht gearbeitet hast.“ Nach einer Pause fügte Ramon hinzu: „Vielleicht wartet zu Hause jemand auf dich?“
Er kam der Wahrheit gefährlich nahe. Lauren errötete und senkte schnell den Blick. „Wir haben doch festgestellt, dass mein Privatleben dich nichts angeht.“
„Oh, wir haben eine Menge festgestellt“, erwiderte er trügerisch sanft. „Nicht zuletzt, dass du mich begehrst – auch wenn du es leugnest.“
Nun brannten ihr die Wangen, und sie verfluchte jenen Moment der Schwäche, als sie seinen Kuss leidenschaftlich erwidert hatte. „Heute muss ich übrigens eine halbe Stunde eher weg. Meine Mutter kommt von Jersey, und ich hole sie am Flughafen Gatwick ab.“ Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: „Ich hatte es schon mit Alistair besprochen. Ich hoffe, du bist damit einverstanden.“
Ramon warf ihr einen spöttischen Blick zu. „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.“ Forschend betrachtete er sie. „Gibt es da noch etwas, das du mir sagen möchtest?“
Das Herz klopfte ihr fast bis zum Hals. Wusste er etwa von Matty? Wieder war seine Miene unergründlich. „Was … meinst du damit?“
„Ich habe mich nur
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