Das Traumschloss
wenn die Krämpfe lange andauern“, fügte sie mit bebender Stimme hinzu.
Sie konnte die Tränen nicht unterdrücken, obwohl sie wusste, dass es albern war zu weinen, nachdem der Arzt ihr versichert hatte, dass Matty keine bleibenden Schäden davontragen würde.
Schnell wischte sie die Tränen weg. Als sie aufsah, begegnete sie Ramons Blick. Er hatte seine Lederjacke ausgezogen und warf sie nun auf einen Stuhl.
„Warum hast du das getan, Lauren?“ Außer sich vor Zorn, packte er sie bei den Schultern, sodass sie aufschrie.
„Ramon! Du tust mir weh.“
„Ich könnte dich umbringen“, sagte Ramon schroff, bevor er sie wegstieß. „Wie konntest du mir die Existenz meines Sohnes verschweigen?“
Lauren rieb sich die schmerzenden Schultern, während sie ihn argwöhnisch betrachtete. „Ich dachte, du würdest ihn ablehnen.“
„Du hast mir ja nicht einmal die Wahl gelassen.“ Es fiel ihm sichtlich schwer, seinen Zorn zu zügeln. „Wie kommst du darauf, dass ich mein eigenes Kind ablehnen würde?“
Nun lachte sie bitter. „Weil du mir erzählt hast, dass es deine Pflicht wäre, eine adelige Spanierin zu heiraten und mit ihr einen blaublütigen Erben zu zeugen, damit deine Familie nicht ausstirbt. Ich wollte dir an unserem letzten Abend, als du mich zum Essen eingeladen hast, von der Schwangerschaft erzählen, aber du hast mir zu verstehen gegeben, dass ich dir nichts bedeute.“
Niemals würde sie seinen Gesichtsausdruck vergessen, als sie ihm das Geschenk überreicht hatte.
„Du hast gesagt, ich könnte nie mehr als deine Geliebte sein. Und ich fürchtete, dass du das Kind ablehnen würdest, weil ich keine adeligen Vorfahren habe“, fuhr sie leise fort, als er ihr einen vernichtenden Blick zuwarf. Dann biss sie sich auf die Lippe. „Von dem Moment an, als ich dein Penthouse verlassen habe, wurde ich von Schuldgefühlen und Zweifeln gequält. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Einerseits hätte ich dir am liebsten von der Schwangerschaft erzählt, andererseits hatte ich Angst vor deiner Reaktion. Vor und auch nach der Geburt war ich oft drauf und dran, dich anzurufen, aber in letzter Sekunde hat mich immer der Mut verlassen“, gestand sie heiser.
„Matty sollte nicht in dem Bewusstsein aufwachsen, dass er für die Familie Velasquez nicht gut genug wäre.“ Als Kind hatte sie schließlich selbst erfahren, wie wenig sie ihrem Vater bedeutete. „Und ich wollte auf keinen Fall, dass du mich heiratest, weil du dich dazu verpflichtet fühlst.“
„Du dachtest, es wäre besser, Mateo allein großzuziehen?“, warf Ramon ihr vor. „Woher hast du dir das Recht genommen, ihm seinen Vater vorzuenthalten. Hast du dir je Gedanken darüber gemacht, was er möchte?“
Lauren wurde blass, doch er fuhr ungerührt fort. „Hättest du mir überhaupt je von ihm erzählt, wenn ich es nicht herausgefunden hätte?“ Als sie schwieg, verzog er verächtlich den Mund. „ Dios ! Selbst letzte Nacht, als du mit mir geschlafen hast, hast du nichts gesagt. Was sollte das eigentlich? Wolltest du noch eine Schwester oder einen Bruder für ihn zeugen?“
„Das ist doch lächerlich!“, fuhr sie ihn an. Wie konnte er ihr so etwas unterstellen? „Du hast den ersten Schritt gemacht, falls du es vergessen haben solltest. Du hast den ganzen Abend mit mir getanzt und mich dann mit in deine Suite genommen.“
„Und du bist bereitwillig mitgegangen.“
„Nur wegen der Sache mit Guy. Ich wollte nicht, dass es so weit kommt.“ Sie wandte den Blick ab und spürte, wie sie errötete, weil sie schwindelte.
Beim Tanzen hatte sie sich danach gesehnt, dass Ramon sie mit in sein Zimmer nahm und mit mir schlief. Selbst jetzt reagierte ihr Körper auf seine Nähe. Bei der Erinnerung daran, wie er sie mit seinen Zärtlichkeiten zum Höhepunkt gebracht hatte, erschauerte sie.
Ramon strich sich durchs Haar, bevor er sich umdrehte und im Zimmer auf und ab zu gehen begann. „Wer passt eigentlich auf Mateo auf, wenn du arbeitest? Da deine Mutter auf Jersey lebt, kann sie sich schlecht um ihn kümmern.“
„Er ist in einer Kindestagesstätte. Es ist die beste hier in der Umgebung“, fügte sie schnell hinzu, als er die Stirn runzelte.
„Und wann hast du wieder angefangen zu arbeiten?“
„Als er drei Monate alt war.“
„ Dios mio ! So früh hast du ihn schon in fremde Hände gegeben?“ Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen. „Meine Schwestern haben ihre Kinder die ganzen ersten Jahre betreut.“
Erschrocken blickte
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