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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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hatte, dass es ihm nicht gut ging. „Ich hätte gestern nicht auf diesen blöden Ball gehen sollen“, brachte sie hervor.
    „Der Arzt sagte, Fieberkrämpfe wären bei Babys nicht ungewöhnlich“, erinnerte ihre Mutter sie. „Matty hat eine Mandelentzündung, und das Antibiotikum soll spätestens in zwei Tagen anschlagen.“
    „Ich weiß. Ich muss nur ständig daran denken, was gewesen wäre, wenn es etwas Lebensbedrohliches gewesen wäre. Ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren.“ Lauren hob den Kleinen hoch und drückte ihn an sich. „Ich liebe ihn so sehr.“
    Da sie plötzlich ganz weiche Knie hatte, sank sie aufs Sofa. Sie hatte sich schon nicht gut gefühlt, als sie vor wenigen Stunden in ihre Wohnung zurückgekehrt waren, und die starken Kopfschmerzen und Gliederschmerzen auf den Schock zurückgeführt. Nun tat ihr auch der Hals weh, und sie fröstelte. Wahrscheinlich hatte sie sich bei ihren Kollegen angesteckt, denn viele waren an Grippe erkrankt. Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte sie.
    Im nächsten Moment klingelte es an der Tür. „Das ist bestimmt mein Taxi“, erklärte ihre Mutter leise, bevor sie aufstand. „Bist du sicher, dass du allein zurechtkommst?“
    „Natürlich“, versicherte Lauren. „Du kannst die Kreuzfahrt nicht mehr stornieren. Und du musst los, wenn du morgen früh um acht in Southampton an Bord gehen willst.“
    Erschöpft lehnte sie sich zurück, erleichtert darüber, dass Matty sich gerade mit einem neuen Spielzeug beschäftigte. Aus dem Flur hörte sie Stimmen. Vielleicht war das Taxi doch noch nicht da, und ihre Nachbarin, die am Morgen den Krankenwagen gerufen hatte, erkundigte sich nach Matty. Dann erklangen Schritte, und im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet. Ihre Mutter kam ins Wohnzimmer, gefolgt von einem großen, dunkelhaarigen Mann.
    Lauren stockte der Atem. Ramon! Seine braunen Augen funkelten zornig. Instinktiv verstärkte sie ihren Griff, als er den Blick von ihr zu Mateo schweifen ließ.

5. KAPITEL
    „Lauren … Mr Velasquez sagte, er sei ein Mandant von euch …“, Frances verstummte, als sie von Lauren zu dem Mann blickte, den sie gerade hereingelassen hatte.
    Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen. Lauren nahm ihre Mutter kaum wahr, sondern betrachtete Ramon. Trotz seiner Sonnenbräune war er blass geworden. Er war sichtlich schockiert. Dann wurde er jedoch wütend.
    „Es stimmt also … Du hast ein Kind.“
    Seine Stimme klang so schroff, dass Lauren sie kaum wiedererkannte, und auch sein Akzent trat deutlicher hervor. Erneut war es still.
    „Er ist mein Sohn“, fügte er schließlich hinzu.
    Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war so frappierend, dass Lauren es niemals hätte leugnen können. Deshalb nickte sie.
    Ramon fluchte. „Du hast mir seine Existenz verschwiegen“, stellte er ungläubig fest. Als er das Baby betrachtete, sah er in ihm sich selbst als Kind. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass das Kind auf Laurens Schoß sein Sohn war.
    Mit weichen Knien ging er auf die beiden zu. Seine Augen trogen ihn nicht. Und auch sein Herz erkannte in dem Kleinen sein Fleisch und Blut. Er begriff zwar nicht, wie es passiert sein konnte, aber das spielte in diesem Moment keine Rolle. Lauren hatte sein Kind zur Welt gebracht – und es ihm verschwiegen.
    Zum zweiten Mal in seinem Leben fühlte er sich betrogen. Beim ersten Mal war er erst achtzehn gewesen und hatte die Frau, die er liebte, mit einem anderen Mann in einem Hotelzimmer im Bett überrascht.
    „Siehst du endlich ein, warum du dieses Flittchen nicht heiraten kannst?“, hatte sein Vater hinterher gefragt. „Catalina Cortez hat dich nie geliebt, mein Sohn. Sie hat alles zusammen mit ihrem Liebhaber ausgeheckt. Du solltest sie heiraten, damit sie sich schnell wieder scheiden lassen und eine hohe Abfindung kassieren kann. Sie hat dich reingelegt“, hatte er schroff hinzugefügt. „Aber zum Glück ist nichts passiert, außer dass vermutlich du in deinem Stolz verletzt bist.“
    Der enttäuschte Ausdruck in den Augen seines Vaters hatte bewirkt, dass er sich noch mehr gedemütigt fühlte, und er hatte sich geschworen, nie wieder einer Frau zu vertrauen – eine kluge Entscheidung, denn die meisten seiner Partnerinnen hatten sich als nicht vertrauenswürdig erwiesen. Aber Lauren war anders gewesen. Eine ihrer Eigenschaften, die er am meisten bewunderte, war ihre Ehrlichkeit gewesen. Da er immer von Leuten

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