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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Lauren ihn an. „Ich wusste nicht einmal, dass du noch Geschwister hast. In all den Monaten, die wir zusammen waren, hast du nie von deiner Familie gesprochen.“
    Nun zuckte er die Schultern. „Seit einige meiner ehemaligen Freundinnen Informationen an die Presse weitergegeben haben, achte ich darauf, dass meine Privatsphäre nicht verletzt wird. Man glaubt gar nicht, wofür einige Leute sich interessieren.“
    Ramon musste sich allerdings eingestehen, dass er noch aus einem anderen Grund Distanz zu Lauren gewahrt hatte. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, bestimmte Bereiche seines Lebens strikt voneinander zu trennen. In Spanien war er der Sohn eines Herzogs gewesen, der irgendwann seine Pflicht erfüllen musste, während er in London das Leben eines Playboys geführt hatte. Seine Beziehung mit Lauren hatte als eine von vielen Affären mit einer attraktiven Blondine begonnen, und da er gewusst hatte, dass nie mehr daraus werden konnte, hatte er beide Welten voneinander getrennt.
    „Eigentlich hättest du wissen müssen, dass ich so etwas nicht tue“, erwiderte Lauren leise. Dass Ramon ihr so wenig vertraute, verletzte sie, und wieder einmal fragte sie sich, wie sie je hatte glauben können, dass sie ihm etwas bedeutete.
    „Anders als deine Schwestern lebe ich in der Realität“, fuhr sie fort. „Ich musste wieder anfangen zu arbeiten, um meine Rechnungen bezahlen zu können. Ideal ist die Situation zwar nicht, aber ich tue mein Bestes für Matty. Eine Zeit lang habe ich sogar die Mittagspause damit verbracht, Milch abzupumpen, damit die Erzieherinnen sie ihm am nächsten Tag geben konnten.“
    Jene ersten Monate nach ihrem Wiedereinstieg waren von chronischer Erschöpfung, ständiger Sorge und Schuldgefühlen geprägt gewesen, und oft hatte sie sich in der Kanzlei in der Toilette eingeschlossen, um ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Ramon würde nie begreifen, wie schwer es ihr immer noch fiel, tagsüber von ihrem Sohn getrennt zu sein.
    „Es wäre besser gewesen, wenn du ihn auch tagsüber gestillt hättest“, erklärte er schroff. „Diese Zeit prägt ein Baby und ist entscheidend für die Mutter-Kind-Beziehung.“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du ein Experte auf dem Gebiet bist“, konterte sie scharf, verärgert über seine Überheblichkeit. „Ich gebe Matty nicht gern ab, aber ich habe keine andere Wahl …“
    „Oh doch. Das hattest du immer“, widersprach er bitter. „Hättest du mir von der Schwangerschaft erzählt, hätte ich es in die Hand genommen. Mein Sohn wäre in Spanien zur Welt gekommen und hätte die letzten zehn Monate im Castillo del Toro verbracht, im Kreis seiner Familie – nicht hier in dieser winzigen Wohnung. Und er wäre auch nicht weggegeben worden, während du deine Karriere vorantreibst.“
    Seine vernichtenden Worte machten sie sprachlos vor Wut. Doch bevor sie sich eine Antwort zurechtlegen konnte, redete er weiter, diesmal in einem eisigen Tonfall, der ihr mehr Angst machte als sein Zorn.
    „Ich will meinen Sohn. Und ich werde ihn bekommen, verlass dich darauf, Lauren.“
    Gleich beim ersten Anblick seines Sohnes war ihm klar geworden, dass es ihn nicht kümmerte, ob Mateo ein standesgemäßer Erbe war, weil er eine englische Mutter hatte. Mateo war sein Sohn, und er wollte ihn beschützen und für ihn sorgen.
    „Mateo ist mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Aber wenn du leugnest, dass ich sein Vater bin, lasse ich einen Vaterschaftstest machen. Und dann bringe ich ihn nach Spanien, wo er hingehört.“
    „Das kannst du nicht machen!“ Lauren schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, weil die Schmerzen noch unerträglicher wurden. Da ihr inzwischen abwechselnd heiß und kalt wurde, nahm sie an, dass sie Fieber hatte. Erschöpft sank sie aufs Sofa. „Du hast kein Recht, ihn mitzunehmen“, fügte sie mit bebender Stimme hinzu.
    Aufgebracht hieb Ramon mit der Hand auf den Tisch. „Wag es ja nicht, mit mir über irgendwelche Rechte zu sprechen! Woher hast du dir das Recht genommen, mir meinen Sohn und ihm seinen Vater vorzuenthalten? Es geht hier nicht um uns, sondern darum, was für ihn das Beste ist.“
    „Ach, und du glaubst, es wäre das Beste für ihn, wenn du ihn mir wegnimmst?“ Sie fasste sich an die pochenden Schläfen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich bin vielleicht nicht auf Familienrecht spezialisiert, aber kein Gericht würde einer Mutter ihr Baby wegnehmen.“
    „Das werden wir sehen“, erklärte er kühl. „Ich könnte

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