Das Traumschloss
auseinanderzusetzen war wirklich anstrengend, und sie mussten sich darüber einigen, wie sie sich das Sorgerecht teilen sollten.
„Ich wollte alles immer nur richtig machen“, brachte Lauren hervor.
Daraufhin kam Ramon näher an ihr Bett und betrachtete sie mit einem Funkeln in den Augen, das nichts Gutes verhieß. „Dann hast du sicher nichts dagegen, mich nun zu heiraten“, sagte er kühl.
Sie war sprachlos. „Du machst Witze, oder?“, fragte sie, sobald sie die Fassung wiedergewonnen hatte. Dann wurde sie wütend. „Du willst mich doch gar nicht. Du hast mich damals ja nicht einmal als deine Freundin betrachtet, sondern nur als deine Geliebte. Und dass wir ein gemeinsames Kind haben, ist kein Grund, eine Bindung einzugehen, die keiner von uns will. Wir können Matty beide großziehen, ohne eine Ehe zu schließen, die nur eine Farce ist“, bekräftigte sie, als er weiter schwieg und sie mit unergründlicher Miene ansah.
„Wie denn?“, erkundigte er sich schließlich.
„Na ja … Vielleicht könntest du dir ein Haus in England kaufen, wo er dich dann besucht, wenn du da bist.“ Allerdings konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, mehrere Tage oder gar Wochen von ihrem Sohn getrennt zu sein.
„Ich habe schon klargestellt, dass Mateo hier leben wird.“
„Aber es wäre schwierig für mich, nach Spanien zu ziehen und hier einen Job zu finden. Ich spreche zwar leidlich Spanisch, bin allerdings nicht mit dem hiesigen Rechtssystem vertraut. Wahrscheinlich müsste ich erst einen weiteren akademischen Grad erwerben.“
Gleichgültig zuckte Ramon die Schultern. „Als meine Frau wirst du nicht berufstätig sein müssen. Du bekommst von mir alles, was du brauchst.“
„Ich will mich aber nicht aushalten lassen.“ Panik stieg in Lauren auf. „Ich habe hart gearbeitet, um es so weit zu bringen, und ich schätze meine Unabhängigkeit.“ Auf keinen Fall wollte sie finanziell von ihm abhängig sein.
Forschend betrachtete er sie. „Was ist dir wichtiger, Lauren? Deine Unabhängigkeit oder dein Sohn? Denn beides kannst du nicht haben.“
„Das ist doch lächerlich.“ Mit zittriger Hand strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Du willst mich bestimmt nicht heiraten. Ich bin keine spanische Adelige und kann unmöglich die Rolle einer Duquesa spielen.“
„Stimmt, die ideale Wahl bist du nicht“, bestätigte er mit brutaler Ehrlichkeit. „Aber du bist die Mutter meines Sohnes, und seinetwegen bin ich dazu verpflichtet, dich zu heiraten, damit er bei beiden Eltern aufwachsen kann.“
Sie fühlte sich in die Enge getrieben. „Dir muss doch klar sein, dass das niemals funktioniert. Wie wäre es zum Beispiel für dich, mit einer Frau verheiratet zu sein, die du nicht liebst?“
„An die Liebe habe ich nie geglaubt“, erwiderte er wegwerfend. „Deshalb betrachte ich sie nicht als Voraussetzung für eine gute Ehe. Wir wollen unseren Sohn beide aufwachsen sehen und sind beide reif genug, um einen Weg zu finden. Wir waren schließlich mal Freunde“, erinnerte er sie. „Und in der Nacht nach dem Valentinsball haben wir festgestellt, dass wir im Bett immer noch harmonieren – stimmt’s, querida ?“
Seine Stimme klang plötzlich so sexy, dass Lauren erschauerte.
Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als Ramon sich zu ihr aufs Bett setzte und einen Finger langsam zwischen ihre Brüste gleiten ließ. Schmerzlich war sie sich seiner Nähe bewusst – seines verführerischen Dufts, seines schwarzen Haars, das in der Sonne schimmerte, und seiner sinnlichen Lippen, die ihren so nahe waren.
In letzter Sekunde besann sie sich jedoch auf ihren Stolz und schob seine Hand ärgerlich weg. „Das war ein Fehler, den ich zutiefst bedaure“, sagte sie mit bebender Stimme.
„Wirklich?“, hakte er spöttisch nach.
Als sie seinem Blick folgte, sah sie, dass ihre Knospen sich aufgerichtet hatten und sich unter dem Nachthemd deutlich abzeichneten. Schnell zog sie die Decke bis zum Hals und merkte dabei, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. Noch immer fühlte sie sich sehr schwach, und es hätte sie nicht gewundert, wenn Ramon das ausgenutzt hätte.
„Ich lasse mich nicht von dir einschüchtern“, verkündete sie deshalb wütend. „Und ich werde dich auf keinen Fall heiraten.“
„Dann mach dich auf einen Sorgerechtsstreit gefasst.“ Er stand auf und ging zur Tür, wo er sich noch einmal zu ihr umdrehte. „Und rechne damit, dass du verlierst – denn ich werde meinen Sohn niemals
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