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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Brötchen, die verlockend dufteten. Sie konnte sich nicht entsinnen, wann sie das letzte Mal gegessen hatte, und erinnerte sich nur dunkel daran, dass sie ab und zu Wasser getrunken hatte, während jemand sie stützte.
    War das Ramon gewesen, der den Worten der Schwester zufolge die Nächte an ihrem Bett verbracht hatte? Lauren krauste die Stirn, als sie das Nachthemd betrachtete, das sie trug. Irgendjemand musste sie umgezogen haben, und sie hoffte, es war Cathy gewesen. Bei der Vorstellung, dass Ramon sie ohne ihr Wissen nackt gesehen hatte, errötete sie.
    Nachdem sie zwei Tassen Tee getrunken und ein halbes Brötchen gegessen hatte, ging sie in das angrenzende Bad. Als sie dort in den Spiegel blickte, erschrak sie, weil sie so elend aussah. Schnell entledigte sie sich ihrer Sachen und ging unter die Dusche, wo sie sich die Haare wusch.
    „Was machst du da, verdammt?“
    Ramon öffnete die Tür zur Kabine und funkelte sie an. Da sie nicht an das Handtuch herankam, bedeckte sie ihre Blöße notdürftig mit den Armen.
    „Dasselbe könnte ich dich fragen“, konterte sie scharf.
    „Für Schamgefühle ist es jetzt etwas zu spät. Schließlich habe ich die letzten Nächte damit verbracht, deinen Körper abzureiben, um das Fieber zu senken“, erklärte er grimmig. „Aber wenigstens bist du jetzt nicht mehr so blass.“ Er nahm das Handtuch von der Stange und warf es ihr zu. „Und um auf deine Frage zurückzukommen … Ich wollte mich vergewissern, ob du wirklich im Bett liegst. Ich hätte mir denken können, dass du so dumm bist, allein unter die Dusche zu gehen.“
    „Ich bin nicht dumm.“ Lauren warf ihm einen wütenden Blick zu. „Mir geht es schon viel besser, und ich brauche keine Hilfe.“ Sie wollte nicht zugeben, dass sie sich noch sehr schwach fühlte. Im selben Moment versagten ihre Beine ihr den Dienst, und sie wäre hingefallen, wenn Ramon sie nicht aufgefangen hätte.
    „Nein, natürlich nicht“, meinte er spöttisch, bevor er sie hochhob und ins Schlafzimmer trug. „Es ist eine Sache, wenn du dir durch deinen Leichtsinn Schaden zufügst, aber eine andere, wenn es unseren Sohn betrifft.“
    „Ich habe Matty noch nie Schaden zugefügt“, entgegnete sie scharf. „Die Kindertagesstätte, in die er geht, ist hervorragend, die Erzieherinnen lieben ihn, und er scheint sich dort sehr wohlzufühlen.“ Ihr selbst hingegen ging es schlecht, wenn sie den Kleinen dort jeden Morgen abgeben musste, und im Zug kämpfte sie oft mit den Tränen.
    Lauren presste das Handtuch an sich, als Ramon sie absetzte. Er nahm ein hauchzartes apricotfarbenes Nachthemd aus dem Kleiderschrank, das nicht ihr gehörte, und reichte es ihr.
    „Als wir deine Wohnung verlassen haben, warst du so krank, dass ich dich zum Wagen tragen musste und ganz vergessen habe, noch etwas für dich einzupacken“, informierte er sie. „Ich habe für Mateo Sachen bestellt und auch einige für dich, aber du wirst wohl noch einkaufen gehen müssen, wenn es dir besser geht.“
    „Das ist nicht nötig“, sagte sie angespannt. „Matty und ich bleiben nicht lange hier. Du kannst uns nicht dazu zwingen!“, rief sie, als seine Züge sich verhärteten.
    „Ich tue, was für meinen Sohn das Beste ist“, verkündete er. „Warum willst du ihm sein Zuhause nehmen und von mir und seiner ganzen Familie trennen, zu der er schon eine Beziehung aufgebaut hat?“
    „Sein Zuhause ist in England“, brachte sie hervor.
    „Wo er leider die meiste Zeit von Fremden betreut wird.“
    Ramon ging zum Fenster, und solange er ihr den Rücken zuwandte, zog sie schnell das Nachthemd an. Auf der Frisierkommode lag ein Kamm, mit dem sie sich durchs Haar fuhr, bevor sie dieses zu föhnen begann.
    Sie zuckte zusammen, als Ramon plötzlich hinter sie trat und ihr den Föhn abnahm, während er ihr mit den Fingern durchs Haar strich. Es tat so gut, dass sie dem Drang widerstehen musste, die Augen zu schließen und sich an ihn zu lehnen.
    „Müssen wir denn um Matty kämpfen?“, fragte sie. „Wir wollen doch beide nur das Beste für ihn. Können wir uns nicht gütlich einigen?“
    Im Spiegel begegnete er ihrem Blick. „Das sollte möglich sein – solange wir seine Bedürfnisse voranstellen.“ Ehe sie protestieren konnte, hob er sie hoch und trug sie zum Bett. „Du musst dich ausruhen. Du warst sehr krank, und es wird noch ein paar Tage dauern, bis du wieder zu Kräften kommst.“
    „Ich möchte mit Matty zusammen sein“, wandte Lauren ein. „Wer kümmert sich um

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