Das Traumschloss
plötzlich schwer an, und sie erschauerte, als er ihre Taille umfasste. Sie hob den Kopf, weil sie dachte, er würde sie gleich küssen. Umso mehr erschrak sie, als er die Decke zurückschob und sie aufs Bett legte.
„Es freut mich, dass du genauso ungeduldig bist wie ich“, meinte er amüsiert. „Aber für das, was ich vorhabe, bist du noch nicht fit genug.“
„Ich hasse dich“, stieß sie hervor und wandte schnell den Kopf, als er sich über sie beugte. Doch er umfasste ihr Kinn, um die Lippen besitzergreifend auf ihre zu pressen.
Sofort flammte heißes Verlangen in ihr auf, und sie bebte, als er sich auf sie legte. Verführerisch strich er ihr mit der Zunge über die Lippen, bis sie diese öffnete. Warum besaß er nur so viel Macht über sie? Stöhnend umfasste sie sein Gesicht, um seinen Kuss mit derselben brennenden Begierde zu erwidern.
„Ich liebe deine Art zu hassen, querida “, sagte Ramon lässig, nachdem er sich irgendwann von ihr gelöst hatte. Dann stand er auf und beobachtete mit unbewegter Miene, wie sie die Decke hochzog. „Erpressung ist kein schönes Wort. Ich habe dich vielleicht gezwungen, mich zu heiraten, aber ich werde dich niemals zwingen, mit mir zu schlafen, sosehr ich dich auch begehre. Zum Glück muss ich das aber gar nicht, stimmt’s, Lauren?“
Lauren warf ihm einen zornigen Blick zu.
„Nun schmoll nicht“, fuhr er fort. „Leidenschaft ist eine ebenso gute Basis für eine Ehe, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass wir beide das Beste für Mateo wollen. Was könnten wir uns mehr wünschen?“
Liebe! hätte sie am liebsten geschrien. Sie hatte sich gleich bei ihrer ersten Begegnung in ihn verliebt und sehnte sich danach, dass er ihre Gefühle erwiderte. In diesem Moment war sie allerdings so wütend auf ihn, dass sie am liebsten mit irgendeinem Gegenstand nach ihm geworfen hätte.
„Verschwinde!“, fuhr sie ihn an, provoziert von seinem arroganten Lächeln.
„So redet man nicht mit dem Mann, dem man bald seinen Körper schenken will.“
Ramon fragte sich, ob Lauren ahnte, wie erregt er war. Wäre sie nicht immer noch so schwach gewesen, hätte er sich am liebsten auf sie gelegt und sie geliebt, bis sie irgendwann einsah, dass die Heirat nicht nur für Mateo das Beste war, sondern auch für sie beide.
Als er merkte, dass ihr fast die Augen zufielen, zog er ihre Decke zurecht. In diesem Moment musste er sich eingestehen, dass er sie nicht dafür hasste, dass sie ihm Mateo so lange vorenthalten hatte. Zwar konnte er ihre Beweggründe nicht nachvollziehen und war immer noch wütend auf sie, aber sie war die Mutter seines Sohnes. In seinem tiefsten Inneren war er froh darüber, dass er einen Grund hatte, sie zu heiraten. Dass sie keine Adelige war, kümmerte ihn dabei nicht.
„Vertrau mir, querida “, sagte er eindringlich. „Ich glaube, wir können eine gute Ehe führen.“
„Das fällt mir nicht leicht“, brachte Lauren hervor, bevor sie einnickte.
7. KAPITEL
Zwei Wochen später heirateten sie in der kleinen Schlosskapelle. Während Ramons Familie und engste Freunde anwesend waren, hatte Lauren sich dagegen entschieden, jemanden aus England einzuladen. Für sie würde es schwer genug sein, vor seiner Familie die glückliche Braut zu spielen. Natürlich hätte sie einigen Kollegen und Kolleginnen die Wahrheit sagen können, doch aus Stolz wollte sie nicht zugeben, dass ihre Verbindung mit einem spanischen Herzog nur eine Zweckehe war.
„Ich möchte nicht, dass Mum und Alan ihre Kreuzfahrt unterbrechen“, hatte sie erklärt, als Ramon sie in sein Arbeitszimmer rief, um die Einzelheiten mit ihr zu besprechen.
„Wer ist Alan?“
„Mein Stiefvater. Mum hat ihn vor zwei Jahren geheiratet, und dies ist ihre verspätete Hochzeitsreise.“
„Und was ist mit deinem leiblichen Vater?“ Er hatte gezögert, weil sie sich verspannte. „Ist er tot?“
Nicht dass ich wüsste, dachte sie niedergeschlagen. Seit jenem Tag, an dem ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hatte, hatte sie jedoch nie wieder von ihm gehört. „Meine Eltern sind geschieden, und Dad wird nicht nach Spanien kommen können.“ Bevor Ramon nachhaken konnte, hatte sie schnell das Thema gewechselt.
Und so traf sie an diesem sonnigen Frühlingstag in Begleitung des Chauffeurs Arturo in der kleinen Kapelle ein.
Obwohl es warm war, fror sie innerlich, als dieser sie zum Altar führte. Da sie den Blick fest auf Ramon gerichtet hatte, nahm sie die anderen Gäste kaum war. Für einige
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