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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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lassen und abhauen.«
    »Und wie?«, fragte Cora. »Ich kann nirgendwo hin. Nicht, solange wir nicht die … Seine Taschen!«
    »Wir haben ihn schon gefragt. Er hat die Schlüssel nicht.«
    »Sieh nach!«
    Finley klopfte Jims Gesäßtaschen ab. Dann steckte sie eine Hand unter seinen rechten Oberschenkel. Vivian übernahm das linke Bein. »Nichts«, sagte Finley. Vivian schüttelte den Kopf.
    »Scheiße«, zischte Cora.
    »Vielleicht hat Hank sie«, sagte Finley. »Er hat ihm schließlich auch den BH weggenommen.«
    »Jim hat gesagt, er hätte die Schlüssel überhaupt nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Und glaubst du alles, was er sagt?«
    »Mann, er hat doch schon zugegeben, dass er den BH gestohlen hat, und sich dabei in Grund und Boden geschämt. Wirklich, er weiß nichts von den Schlüsseln.«
    »Hank könnte sie trotzdem haben«, sagte Cora. »Wenn er sie Jim nicht weggenommen hat, dann hätte er sie finden können, als er Helen …«
    »Das werden wir ja rausfinden, wenn wir ihn erst mal zur Strecke gebracht haben.«
    »Und wenn er die Schlüssel nicht hat?«, fragte Abilene.
    »Dann sitzen wir hier fest, während der ganze Clan das Kriegsbeil ausgräbt.«
    »Batty nicht zu vergessen«, sagte Vivian.
    »So eine verdammte Scheiße«, sagte Cora wütend.
    Sie schwiegen. Jim hob den Kopf und zerrte an den Fesseln an seinen Händen. Dann legte er das Gesicht wieder auf den Boden. Er sagte kein Wort.
    »Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten ihn bei uns behalten. Für alle Fälle«, sagte Cora. »Wir suchen uns ein Versteck im Wald. Dort werden Abilene und ich ihn im Auge behalten, während ihr beiden Hilfe holt.«
    »Wir beide?«, fragte Finley.
    »Du und Viv.«
    »Vergiss es. Ich lasse euch nicht zurück. Niemals. Ich will hier sein, wenn dieses Schwein von Hinterwäldler auftaucht. Sein Arsch gehört mir.«
    »Himmel noch mal, Finley. Das Wichtigste ist, dass wir es mit heiler Haut hier rausschaffen.«
    »Für dich vielleicht. Ich jedenfalls bleibe so lange hier, bis Hank tot ist.«
    Cora seufzte. »Also gut. Dann bleibst du eben bei mir, und Abilene und Vivian holen Hilfe. Irgendjemand muss es tun – sonst sitzen wir bis in alle Ewigkeit hier fest.«
    »Wir sollten uns besser nicht trennen«, sagte Vivian.
    »Das meine ich auch«, pflichtete ihr Finley bei.
    Vivian nickte. »Ich bleibe hier.«
    Cora sah Abilene an.
    »Ich auch. Ich will nicht mit der Polizei hierherkommen, und euch … verletzt vorfinden. Wir können später immer noch überlegen, wie wir von hier wegkommen. Zunächst mal sollten wir uns … um die andere Angelegenheit kümmern. Die Bedrohung ausschalten.«
    »Wenn wir draufgehen«, sagte Finley, »dann alle zusammen.«

33
    Jim versuchte nicht zu fliehen, als ihn Vivian über die Lichtung zur Lodge führte. Die anderen folgten ihnen. Abilene trug die Wasserflasche, während Finley Cora stützte.
    Jims abgeschnittene Jeans baumelte um seine Hüften, sodass die Hälfte seiner linken Hinterbacke zu sehen war. Genau wie bei diesem Kerl aus New York, fiel Abilene auf. Wade? Wayne. Wayne war ebenfalls ohne Hemd herumgelaufen und hatte seine Hose nur knapp über der Hüfte getragen. Sie erinnerte sich daran, wie er sie zum Hotel begleitet hatte, wie sie ihn verdächtigt hatten, Übles im Schilde zu führen, und wie wütend Helen gewesen war, als sie ihn nicht in ihr Zimmer lassen wollten. Nur Helen hatte ihm vertraut – und sie hatte sich nicht in ihm getäuscht.
    Sie fragte sich, was Helen wohl über ihr Verhalten Jim gegenüber zu sagen hätte.
    Er wollte uns doch nur helfen, und ihr wart so gemein zu ihm.
    Verflucht, wahrscheinlich hatte Jim ihnen am Ende das Leben gerettet. Wir hätten in der Lodge übernachtet, wenn er nicht unsere Sachen ins Wasser geworfen hätte. Und dann wäre Hank aufgetaucht und hätte uns alle fertiggemacht.
    Stattdessen haben wir uns im Wald versteckt, und es hat Helen erwischt. Und das auch nur, weil sie auf eigene Faust losgezogen war, um ihren Hunger zu stillen und nach den Schlüsseln zu suchen.
    Vielleicht sollten wir diesem Jungspund dankbar sein.
    Stattdessen habe ich das Messer nach ihm geworfen und versucht, ihn zu erwürgen. Finley hat ihn getreten, und jetzt befindet er sich humpelnd, blutend und gefesselt in unserer Gewalt.
    Um ihr Gewissen zu beruhigen, redete Abilene sich ein, dass alles, was er gesagt hatte, genauso gut gelogen sein konnte.
    Vielleicht hatte er gar keinen Bruder.
    Jim konnte Helen ermordet haben.
    Seine Geschichte klang einigermaßen

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