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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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war nicht mehr zu erkennen. Die Ärmel waren mit Blut getränkt. Ihre rechte Brust war entblößt und sah aus, als wäre sie in einen Eimer mit roter Farbe getaucht worden. Es gab nur wenige Stellen an ihrem Körper, die vom Blut verschont geblieben waren. Sie trug keinen Rock mehr, und ihr Höschen war mit Blut durchtränkt, das ihre Schenkel hinablief.
    »Ist das alles dein Blut?«, fragte Finley.
    »Nein. Mein Rücken …« Sie drehte sich um.
    Vivian zog hörbar Luft durch die Zähne.
    »Krass«, sagte Finley.
    »Das muss genäht werden.«
    »Ist das passiert, als du durchs Fenster gesprungen bist?«
    »Zum Großteil ja. Einmal hat er mich mit dem Messer erwischt.«
    »Na, dem hast du's ja ordentlich heimgezahlt«, sagte Finley. »Für uns alle.«
    »Woher wisst ihr von dem Fenster?«
    »Cora hat's uns erzählt.«
    »Ihr wart beide bewusstlos.«
    »Das kannst du laut sagen«, sagte Finley. »Der Arsch hat Basketball mit meinem Kopf gespielt.«
    »Was mir passiert ist, weiß ich gar nicht so genau«, sagte Vivian.
    »Daran bin ich schuld. Sorry.«
    »Cora hat uns gerade alles erzählt, da hörten wir eine Tür schlagen. Klang, als würde es von hier unten kommen.«
    »Mann, wo seid ihr gewesen?«
    »Wir sind gerannt wie die Wilden. Und dann mussten wir nach der Flinte suchen. Und Vivian hat sich natürlich noch schnell angezogen.«
    »Hättest du dein Hemd anbehalten«, sagte Vivian zu Finley, »dann wäre das alles nicht passiert.«
    Abilene bemerkte, dass Finley sich nicht wieder angezogen hatte, was sie nicht überraschte.
    »Er hat mich reingelegt«, sagte Finley. »Scheiße. Ich hab die Story von dem irren Bruder wirklich geschluckt.«
    »Das haben wir alle«, sagte Abilene.
    »Klar. Aber ich bin diejenige, die mit ihm angebandelt hat. Ich hätte mich beherrschen sollen …«
    »Früher oder später wäre er sowieso über uns hergefallen. Schließlich wusste er ja, dass Hank nicht auftauchen würde.«
    »Können wir jetzt von hier verschwinden?«, fragte Vivian. »Es ist grauenvoll hier. Außerdem wartet Cora auf uns.«
    »Inzwischen denkt sie wohl, dass wir alle draufgegangen sind.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Tja, gehen kann sie erst mal nicht.«
    »Muss sie ja auch nicht.« Abilene warf Helens Leiche noch einen letzten Blick zu. »Ich glaube, dass Helen die Schlüssel gefunden hat, bevor … er sie erwischt hat.« Vorsichtig stieg sie über die Blutlache. »Da hab ich vorhin was gespürt …«
    »Hat dich Jim hierhergeschleift?«, fragte Vivian.
    »Er ist mir gefolgt. Ich war auf der Suche nach dem Messer«, sagte Abilene und schob eine Hand unter Helens Hüfte.
    »Dem Messer, mit dem er Helen umgebracht hat? Gut kombiniert, Hickok.«
    »Es war nicht meine Idee. Mir hat jemand geholfen.« Sie schloss ihre Hand um das Schlüsselmäppchen und zog es unter Helen hervor.
     
    Finley und Vivian standen am Beckenrand und beobachteten, wie Abilene durch das Wasser watete. Das Wasser färbte sich rosa, als sie das Blut von ihrem Körper wusch. Dann stieg sie aus dem Becken und sah an sich herab. Ihre Haut war gerötet, aber sauber.
    Sie ließ die blutgetränkte Bluse und ihr Höschen am Pool zurück und folgte Finley die Treppe hinauf.
    Vivian, die das Gewehr trug, folgte ihr. »Du blutest ja überall.«
    »Gleich kannst du mich verarzten.«
    »Ich werd's zumindest versuchen.«
    »Nicht so schlimm. In ein paar Minuten sind wir über alle Berge.«
    »Wir vier jedenfalls«, murmelte Finley.
    »Ohne Helen«, sagte Vivian. Offensichtlich würde sie jeden Moment anfangen zu weinen.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Abilene.
    Sie fragten sie nicht, was sie mit dieser Bemerkung gemeint hatte. Egal. Niemand hatte große Lust, eine Diskussion anzufangen.
    Dafür war später immer noch Zeit.
     
    »Das ist das Schönste, was ich je gehört habe«, sagte Cora zu Abilene, als der Motor des Jeeps wieder zum Leben erwachte. Vivian und Finley hatten sie auf der Veranda zurückgelassen und den Wagen vorgefahren.
    Zuvor hatten sie die Laterne, Klamotten und den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Auto geholt. Im grellen Schein der Gaslampe hatten sie die Wunden an Abilenes Bein versorgt. Die Bandagen reichten bei Weitem nicht aus, um alle Schnitte auf ihrem Rücken zu bedecken. Aber darauf waren sie vorbereitet. Sie falteten zwei Pullover fest zusammen und fixierten sie mit ihren Gürteln und Jims Seil an ihrem Rücken. Dann schlüpfte Abilene in ihre Shorts und zog sich eine von Helens weiten Blusen über.
    Mit der Laterne in der

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