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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Augen.
    Verlegen tätschelte Finley ihr die Schulter. »Hey, hey. Alles wird gut«, flüsterte sie sanft. »Jetzt sieh nur, was du angerichtet hast«, sagte sie zu Abilene.
    »Trink was«, sagte Cora.
    Abilene holte tief Luft, setzte die Flasche an und nahm einen Mundvoll Wasser.
    »Du musst aus der Sonne raus. Und dich ein bisschen ausruhen.«
    »Wir müssen Helen finden«, wehrte Abilene ab, nachdem sie das Wasser geschluckt hatte.
    »Werden wir. Das werden wir.«
    »Das Haus haben wir schon durchsucht«, berichtete Finley.
    »Nicht gründlich«, fügte Cora hinzu. »Aber zumindest haben wir uns umgesehen und nach ihr gerufen. Sie könnte noch drin sein, aber …«
    »Wir sehen später noch mal genau nach«, sagte Finley.
    »Komm, jetzt lass dir erst mal aufhelfen.«
    Finley schraubte die Wasserflasche zu und hob die Taschenlampen auf. Cora zog sich das Top über. Dann hielten sie und Vivian Abilene an den Armen und halfen ihr auf die Beine. Abilene fühlte sich benommen und schwach, ihr Herz schlug wie wild und ihre Knie zitterten. Die anderen stützten sie auf dem Weg zur Lodge.
    Dort ließ sie sich auf den Stufen der Veranda nieder. Cora hob das Montiereisen auf, die sie dort zurückgelassen hatte. Gemeinsam setzten sie sich neben Abilene in den Schatten.
    »Geht's dir besser?«, fragte Finley.
    »Erst, wenn wir Helen gefunden haben.« Sie beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und rieb sich das Gesicht. »Ihr habt … da drin … gar nichts gefunden?«
    »Nur ein paar Pfützen, wo wir gestern Nacht die nassen Sachen deponiert haben.«
    »Ich hab mich oben umgesehen.« Cora schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass sie im Haus ist.«
    »Zumindest war sie nicht in der Lage, uns auf sich aufmerksam zu machen«, sagte Finley.
    Nicht in der Lage. Weil sie nicht hier ist? Weil sie bewusstlos ist? Oder tot?
    Nicht tot. Nein. Lieber Gott!
    »Vielleicht … wird sie irgendwo festgehalten. In einem der Zimmer. Vielleicht ist sie geknebelt oder so.«
    »Schon möglich«, sagte Cora. »Aber wir glauben, dass sie in den Wald verschleppt wurde. Irgendwo hinter der Hütte. Wir haben gerade darüber geredet, als du aufgetaucht und … zusammengeklappt bist.«
    »Es ist nur eine Theorie«, gab Vivian zu bedenken.
    »Auf eigene Faust ist sie bestimmt nicht losgezogen«, sagte Finley. »Nicht ohne ihre Schuhe. Also hat sie jemand entführt. Vielleicht der Junge mit seinen Freunden. Wer auch immer das war, er wusste, dass Helen nicht allein war. Und er wusste, dass wir als Erstes im Haus nachsehen würden. Also ist er schnell abgehauen, bevor wir ihn entdecken konnten.«
    »In den Wald«, sagte Cora.
    »Sie ist vielleicht … einfach mitgegangen«, überlegte Vivian. »Versteht ihr? Er muss ihr ja nicht gedroht oder sie verletzt haben. Sie könnte freiwillig mitgekommen sein. Wäre doch möglich. Der Junge ist vielleicht ganz nett, sie haben miteinander geredet, und dann … ist sie einfach mit ihm irgendwo hingegangen.«
    »Dann hätte sie sich aber die Schuhe angezogen«, warf Finley ein.
    »Nicht unbedingt. Aber … sonst bleibt nur eine Möglichkeit.« Vivian zögerte, ehe sie mit zitternder Stimme fortfuhr. »Sie wurde verschleppt. Sie ist vielleicht … vergewaltigt worden. Sie könnte sogar …«
    »Hör auf damit«, fiel Cora ihr ins Wort. »Jetzt malen wir mal nicht den Teufel an die Wand. Wir wissen überhaupt nichts. Wahrscheinlich taucht sie bald wieder auf.«
    »Aber denkt doch mal nach.« Finley klang plötzlich ganz eifrig. »Wir nehmen an, dass sie angegriffen wurde. Das ist auch die plausibelste Erklärung. Sonst ergibt alles keinen Sinn. Irgendjemand ist über sie hergefallen, als sie im Pool war. Ich weiß, das hört sich ziemlich schlimm an. Aber wenn der Kerl sie nur vergewaltigen oder töten wollte, hätte er das auch im Pool tun machen und sie danach einfach liegen lassen können. Hat er aber nicht. Stattdessen hat er sie mitgenommen. Warum? Ich glaube dass er – oder sie, wenn er Komplizen hat – noch länger seinen Spaß mit ihr haben will.«
    »Als Gefangene«, murmelte Abilene. Jetzt begriff sie, warum Finley so aufgeregt war.
    »Was bedeuten würde, dass sie noch am Leben ist«, sagte Cora.
    »Genau.«
    »Himmel, ich hoffe, du hast recht«, sagte Vivian.
    »Klingt doch logisch, oder nicht?«
    »Also müssen wir sie finden. Und das Arschloch, das sie entführt hat, unschädlich machen.«
    »Die Arschlöcher«, korrigierte Finley. »Ich glaube, es sind mehrere.«
    Cora legte eine Hand

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