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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Montiereisen in die linke Hand und öffnete mit der rechten die Tür.
    »Helen«, rief sie in die Stille dahinter.
    Keine Antwort.
    Sie betraten das Haus.
    Cora ging zielstrebig auf den Empfangsschalter zu und lehnte sich darüber.
    Abilenes Blick schweifte über die Treppe, verharrte einen Augenblick auf der dunklen Öffnung zum Korridor und wanderte dann die Galerie entlang. Nichts zu sehen. Die Türen hinter dem Geländer waren nach wie vor geschlossen.
    Sie folgten Cora durch die Lobby und betraten den Speisesaal.
    Auch hier hatte sich nichts verändert, seit sie zum letzten Mal hier gewesen waren. Außer, dass das Licht jetzt in einem anderen Winkel durch die Fenster fiel.
    Aber beim letzten Mal hatte Abilene noch nichts von dem Massaker gewusst, das hier stattgefunden hatte.
    Dank Helens Erzählung konnte sie nicht anders, als sich lebhaft vorzustellen, wie die Gäste der Lodge, Männer, Frauen und Kinder, um einen Tisch herum saßen und mit den Folgen des Giftes kämpften. Sie würgten. Sie schrien. Sie fielen übereinander, als sie panisch vor einer wilden Horde zu fliehen versuchten, die plötzlich über sie herfiel. Weit kamen sie nicht, ehe sie niedergemetzelt wurden.
    Mit diesen Bildern im Kopf betrat sie die Küche. Hier hatte einer der Wilden (unweigerlich musste sie an Batty denken) heimlich Gift in den Eintopf gestreut.
    »Sehen wir mal da nach«, sagte Cora und deutete auf den begehbaren Kühlraum.
    Sie öffneten die Tür und leuchteten hinein.
    Keine Helen. Der Raum war leer. Rohre verliefen an Wänden und Decke. Von einer Stange, die quer durch den Raum führte, hingen große Fleischerhaken. Die Regale an den Wänden waren leer.
    »Hier ist sie nicht«, sagte Cora.
    Finley schloss die Tür wieder. Sie durchsuchten die Küche, die Vorratskammer und die Schränke. Abilene zerrte an der Hintertür, riss sie auf und spähte hinaus. Dann versammelten sie sich wieder in der Lobby.
    Vor der Treppe machten sie halt.
    »Ich finde, da oben sollten wir zum Schluss nachsehen«, sagte Cora. »Wir müssen jede einzelne Tür aufbrechen.«
    Sie gingen in den Korridor bis zur ersten Tür.
    Finley und Abilene richteten die Taschenlampen darauf. Cora versuchte vergeblich sie zu öffnen, dann rammte sie das keilförmige Ende des Montiereisens in den Spalt zwischen Tür und Rahmen. Das Holz protestierte knarrend. Sie trieb das Werkzeug noch tiefer hinein und rüttelte fest daran herum. »Achtung«, sagte sie, nahm Anlauf und trat mit voller Wucht gegen die Tür. Die Tür schwang auf, und Cora stolperte in den Raum.
    Die anderen folgten ihr. Licht fiel durch ein zerbrochenes Fenster auf den mit Staub und Laub bedeckten Boden.
    Der Raum war völlig unmöbliert. Zwei Türen auf der gegenüberliegenden Seite führten wahrscheinlich zum Kleiderschrank und ins Badezimmer. Außer Coras Fußabdrücken konnte Abilene keine weiteren Spuren in der dicken Staubschicht erkennen.
    »Hier war doch seit Jahren niemand«, sagte sie.
    Sie machten sich nicht die Mühe, den Rest des Zimmers zu durchsuchen. Als Cora die Tür hinter sich zuzog, ließ ein leises »Miau« alle vor Schreck erstarren.
    Reglos standen sie da. Abilene hielt den Atem an.
    War das Helen gewesen? Vielleicht. Wenn sie geknebelt war oder vor Schmerzen schrie oder …
    »Miauuuuuuuu.«
    »Klingt nach einer Katze«, flüsterte Vivian.
    Finley schaltete die Taschenlampe ein. Langsam ließ sie den Lichtstrahl über den Boden und die Wände des Flurs in Richtung Lobby gleiten.
    Als das Geräusch ein weiteres Mal ertönte, richtete sie das Licht sofort auf die Tür unter der Treppe.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, kam das von da.«
    »Glaube ich auch«, sagte Cora.
    Eng aneinandergedrängt näherten sie sich der Tür. Finley öffnete sie. Dann richteten sie ihre Taschenlampen auf die Treppe.
    Im Licht der Lampen glitzerten die Augen der Katze wie durchsichtige, gelbe Murmeln.
    Es war eine weiße Katze.
    Sie saß am Fuß der Treppe.
    Sie starrte die Mädchen an, als hätte sie sie erwartet.
    Das Fell um ihre Schnauze herum glänzte rot.
    Abilenes Nackenhaare stellten sich auf.
    »Ist das Arnos?«, flüsterte Vivian.
    »Batty?«, rief Cora. »Batty? Sind Sie da unten?«
    Die Katze zuckte mit dem Schwanz.
    Batty antwortete nicht.
    Vielleicht hatte die Katze allein den Weg zur Lodge gefunden.
    Vom oberen Ende der Treppe aus konnten sie nur einen kleinen Teil des Beckens einsehen. Weder im Wasser noch auf dem Granitboden war irgendjemand zu erkennen.
    »Wie zum Teufel ist das

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