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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gedacht, sagte sich Abilene.
    Vivian lächelte zu ihr herunter. »Ihr könnt ja heute Nacht noch mal herkommen und ohne uns weiterdrehen.«
    Aus Harris' Blick konnte Abilene schließen, dass ihm die Idee durchaus gefiel. Ihr ebenso.
    »Also gut«, sagte Finley. »Jetzt wird's ernst.«
    Helen kniete sich mit dem Becher Kunstblut in der Hand zwischen Abilenes Beine und zog den Kopf ein. Finley stellte sich hinter sie und richtete die Kamera auf Abilene. Das rote Licht brannte.
    »Action.«
    Helen schleuderte Abilene den Inhalt des Bechers entgegen. Warm spritzte das Kunstblut auf ihr Gesicht.
     
    Sie war mit Baxter allein. Das Blut war wie eine enge Maske. Obwohl es bei dem Marsch durch den Park etwas eingetrocknet war, lief es noch immer in Bahnen an ihr herunter. Ihr Gesicht und ihr Nacken juckten entsetzlich. Sie wollte sich kratzen, riss sich dann aber zusammen und knöpfte ihre Bluse für die nächste Szene auf.
    Baxter starrte sie an. Sie zog die Bluse zu.
    Er sagte nichts.
    Auch recht. Sie war noch immer wütend auf ihn, weil er Harris gegenüber so grob gewesen war.
    Sie warteten, bis die anderen den Parkplatz erreicht hatten. Einige weitere Wagen waren seit dem frühen Morgen dort abgestellt worden, aber glücklicherweise stand keiner neben dem Auto, das für die folgende Szene vorgesehen war.
    Finley stellte sich neben den Wagen. Die anderen machten Platz, um nicht zufällig ins Bild zu geraten. Mit der Kamera vor dem Gesicht suchte Finley nach der richtigen Einstellung. »Action!«, rief sie dann.
    »Halt dich zurück«, warnte Abilene Baxter flüsternd.
    »Keine Sorge.«
    Er beugte sich vor und stemmte seine Schulter gegen ihren Bauch. Dann legte er seinen Arm über die Rückseite ihrer Oberschenkel. Unter dem Rocksaum.
    So ein Arsch, dachte Abilene.
    Was tu ich nicht alles für dich, Finley.
    Als er sie hochhob, ließ sie sich nach vorne fallen. Seine Schulter bohrte sich in ihren Unterleib. Sie baumelte von seinem Rücken herunter, während er langsam über den Parkplatz ging. Jeder Schritt war unangenehm und drückte ihr die Luft aus den Lungen.
    Alles, was sie sah, war die Rückseite seines weißen T-Shirts.
    Sie konnte die Wärme seines Körpers darunter spüren.
    Sie wollte sich zumindest so weit aufrichten, dass ihre Brüste nicht ständig gegen seinen Rücken gedrückt wurden. Aber sie sollte ja schlaff herunterhängen. Wenn sie sich jetzt bewegte, würde Finley die Szene noch einmal drehen wollen. Also ließ sie die Arme herunterbaumeln. Sie schloss die Augen und wünschte, sie hätte nie zugestimmt, diesen Blödsinn mitzumachen.
    Wenn nur Tony den Sensenmann gespielt hätte und nicht dieser Wichser!
    Er blieb abrupt stehen und beugte sich vor, wobei er Abilene von seiner Schulter schleuderte. Sie keuchte, als ihr Rücken gegen flaches Metall prallte und die Luft aus den Lungen trieb. Er hatte sie auf die Motorhaube von Finleys Auto geworfen.
    Das hätte er ruhig etwas sanfter machen können!
    Zum Glück hatte sie sich nicht den Kopf angestoßen.
    Sie erinnerte sich an das Drehbuch und öffnete die Augen. Sie blickte in den klaren, blauen Himmel. Dann hob sie den Kopf. Mit ausgestreckten Armen lag sie auf der Motorhaube. Ihre Bluse war weit geöffnet, und ihre Beine baumelten von der Wagenfront herunter.
    Dann hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde.
    Während sie versuchte, sich aufzurichten, kam Baxter wieder auf sie zu. Er schwang seine Faust wie einen Hammer auf sie herab.
    Scheiße!
    Überraschenderweise bremste er den Schlag rechtzeitig ab. Seine Hand klatschte nur leicht gegen ihren Bauch. Sie krümmte sich, als wäre sie wirklich getroffen worden, und fiel keuchend auf die Motorhaube zurück. Baxter zog ihre Arme nach vorn und legte ihr Handschellen an.
    Dann zog er einen Lappen aus der Tasche und wischte ihr übers Gesicht. »Jetzt bist du wieder hübsch«, sagte er grinsend. Der Stoff fuhr über ihren Nacken, ihre Schlüsselbeine und den Ansatz ihrer Brüste. Es gefiel ihr überhaupt nicht, von ihm berührt zu werden, andererseits war sie froh, dass er sie von der klebrigen Flüssigkeit befreite.
    Er packte sie an der Bluse und zerrte sie von der Motorhaube. Sie musste aufpassen, um nicht hinzufallen, als er sie hinter sich herzog und auf den Beifahrersitz stopfte. Ihre Beine hob er hoch, drückte sie ebenfalls hinein und warf die Tür zu.
    Dann rannte er zur Fahrerseite hinüber und stieg ein. Er ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein. Mit quietschenden Reifen wendete er

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