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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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erwartete.
    Fox nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis und wandte sich dann dem sechsten Mann zu, der neben ihm stand. »Dann übergebe ich euch also an Wolf, den ihr alle kennt. Ich weise nur noch einmal darauf hin, dass er der Repräsentant des Auftraggebers ist und das Oberkommando der Operation innehat, während ich sein Stellvertreter bin. Ihr sprecht sowohl ihn als auch mich sowie euch untereinander immer mit dem Codenamen und nicht mit dem Rang an, und natürlich benutzt ihr unter keinen Umständen die realen Namen. Verstanden?«
    Die vier Männer nickten. Wolf trat einen Schritt nach vorn. Er war klein, untersetzt und hatte die vierzig längst überschritten. Seine Haut war dunkel und pockennarbig, und zusammen mit seinem geölten, schwarzgefärbten Haar erinnerte er an den einstigen panamaischen Diktator Noriega. Er räusperte sich, ließ die Zigarette, die er während Fox’ Ansprache geraucht hatte, fallen und trat sie aus.
    »In den nächsten fünfzehn Minuten werdet ihr alle eine halbe Million Dollar reicher sein.«
    Fox bemerkte, wie die Augen seiner Männer bei diesen Worten aufleuchteten. Denn ganz egal, was sie politisch dachten oder wie stark ihr Hass war, ohne die Aussicht auf einen astronomischen Sold hätte sich keiner von ihnen für die Aktion hergegeben.
    »Sobald ich das Zeichen gebe, wird das Geld auf die angegebenen Konten transferiert. Der andere Teil der verabredeten Summe, anderthalb Millionen Dollar, wird nach erfolgreicher Durchführung der Operation morgen früh um neun Uhr überwiesen. Ehe ich allerdings das Zeichen zur Anweisung der ersten Rate gebe, benötige ich den Beweis, dass ihr hundertprozentig verlässlich seid.«
    Aus der Brusttasche seines Overalls holte er ein Handy heraus und hob es in die Höhe, dass alle es sehen konnten.
    »Wir alle wissen von der Ablenkungsbombe im Einkaufszentrum in Westfield. Dragon hat sie hingebracht. Der Mann, der die Ruftaste drückt, wird sie zur Explosion bringen. Soweit ich verstanden habe, sind wir keine zwei Kilometer entfernt und werden die Detonation hören können.«
    Er hielt einen Moment inne und musterte sie eindringlich mit seinen hinter verhangenen Lidern funkelnden Augen.
    »Also, meine Freunde, wer will den Anruf tätigen?«
    Dragon meldete sich als Erster. »Ich hab den Van hingefahren, ich jag ihn auch in die Luft.«
    Er sah wirklich skrupellos aus, dachte Fox. Tiger ebenso. Der psychotische Däne stand gelangweilt da und hätte den Befehl ausgeführt, als putzte er sich die Nase. Leopard starrte unbeeindruckt zu ihnen hinüber. Auch er würde es tun. Wenn es sein musste.
    Auf Bears Stirn dagegen bildeten sich Schweißperlen.
    Fox spürte, dass Wolf es ebenfalls bemerkt hatte.
    Bear senkte den Blick wie ein Schuljunge, der die Antwort nicht weiß. Er versuchte krampfhaft, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ohne Erfolg. Bear war ein Hüne mit einem kaputten Gesicht. Er würde immer und überall hervorstechen.
    Wolf warf ihm das Handy zu. »Du machst es.«
    Instinktiv fing Bear es auf. Er sah es an, sah dann Fox an, und seine Augen verlangten: »Du schuldest mir etwas, hilf mir aus dieser Sache raus.«
    Doch das konnte Fox nicht. Er konnte hier keine Gefälligkeiten verteilen.
    In der Halle hätte man eine Nadel fallen hören können.
    Bear schnappte nach Luft. Sein Finger lag auf der Ruftaste.
    Fox’ Stimme zerschnitt den Raum. »Ohne zu zögern, hatten wir gesagt.«
    Er und Bear starrten sich an, ein stummer Kampf zweier Willen.
    Fox begann lautlos die Sekunden zu zählen. Eins, zwei. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Wolf die Pistole aus dem Holster zog und an den Oberschenkel presste. Bear war unbewaffnet. Alle außer ihm und Wolf waren unbewaffnet.
    Drei.
    Wolfs Finger spannte sich um den Abzug.
    Vier.
    Entschlossen drückte Bear die Taste.
    Die Stille in der Halle war mit Händen greifbar.
    Und dann hörten sie es. Ein dumpfes Krachen. Es kam von Süden.
    Fox reckte die Schultern und holte tief Luft. Nun gab es kein Zurück mehr. Die Operation hatte begonnen.

8
    16:05
    Der Mann, der sich Scope nannte, hörte es in dem beengten Apartment, das er seit einem Monat gemietet hatte. Ein schwacher, aber unmissverständlicher Knall. Das Geräusch, das ihn für den Rest seines Lebens an Hitze und Tod erinnern würde. Er ignorierte es. Immerhin befand er sich in einer tosenden Metropole, in der ungewöhnliche Geräusche an der Tagesordnung waren. Vermutlich war einem Kran auf einer der zahllosen Baustellen, die den Westen

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