Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
Vom Netzwerk:
GreenSky selbst aufkreuzen, der sie unter den Blicken der anderen Angestellten aus dem Hotel eskortierte – eine Demütigung, die sie glaubte nicht ertragen zu können.
    Doch bislang hatte Elena noch nichts gehört. Nicht einmal von Mr. Al-Jahabi, dem sie zugetraut hätte, dass er in die Lobby gestürmt kam und eine sofortige Entschuldigung verlangte. Deshalb fuhr sie einfach mit ihrer Arbeit fort.
    Im Augenblick versuchte sie, einen der Zimmerkellner aufzutreiben, einen Neuzugang namens Armin, der ohne jemanden zu benachrichtigen verschwunden war und, wie die Küche beteuerte, für die beiden letzten nicht servierten Mahlzeiten verantwortlich war. Im gewohnten Versteck im Mezzanin fand sie ihn nicht, dort hielt Clinton immer noch sein weltvergessenes Schläfchen. Sie hatte bereits Rav, den Catering Manager, angewiesen, auf allen Stockwerken die Toiletten zu überprüfen, doch von Armin fehlte jede Spur. Während sie auf den Notausgang zum Treppenhaus zusteuerte, nahm sie sich endlich die Zeit, Rod anzurufen.
    »Hi, Baby, alles klar bei dir?«, fragte er fröhlich. Er freute sich offenkundig über ihren Anruf.
    »Nicht wirklich«, erwiderte sie, und als sie ihm den Zwischenfall mit Mr. Al-Jahabi schilderte, begann ihre Stimme zu zittern.
    Nachdem sie geendet hatte, wurde sie von seinem kehligen Lachen überrascht. »Gut gemacht, Baby. Scheint ein richtig perverses Schwein zu sein.«
    »Aber Rod, ich könnte deswegen meinen Job verlieren.«
    »Dann musst du eben mit mir nach Aussieland kommen, das willst du doch eh, oder nicht?«
    Sie wollte ihm sagen, dass sie sich entschieden hatte, mit ihm mitzukommen, beschloss dann aber, damit zu warten, bis sie nach ihrer Schicht bei einem Glas Wein zusammensitzen konnten und sich alles beruhigt hatte.
    »Ich will nicht, dass ein Schatten auf meinen Abschied fällt. Das wäre nicht richtig.«
    »Ach, schau, du hast richtig gehandelt. Mach dir mal keine Sorgen. Wenn sie versuchen, dir deswegen zu kündigen, verklagen wir die Säcke.«
    »Glaubst du, ich sollte Siobhan anrufen und ihm berichten, was geschehen ist?«, fragte sie und stieg die Feuertreppe hoch.
    Rod seufzte. »Das wäre wohl am besten. Sonst sieht es aus, als hättest du etwas zu verbergen. Aber es kommt schon alles in Ordnung. Wir zwei halten zusammen.«
    Plötzlich überkam sie das überwältigende Bedürfnis, alles stehen und liegen zu lassen und nach Hause zu gehen. Einfach das Hotel und den ganzen Scheißjob zu vergessen. Zurück in ihre kleine Wohnung zu eilen und sich in seine Arme zu werfen. Rod hatte sich nach der durchgemachten Nacht freigenommen; als selbstständiger Klempner konnte er sich das erlauben. Sie hätte es ihm gleichtun sollen. Sie hatte, seit sie im Stanhope arbeitete, noch keinen Tag gefehlt, und damit zählte sie im krankheitsanfälligen Hotelleriegewerbe zur Minderheit. Sie hatte sich anständig verhalten, und nun würde es sie den Job kosten. Siobhan war ein fairer Boss, und sie beide waren immer gut miteinander klargekommen, dennoch konnte Elena sich nicht vorstellen, dass er sich in dieser Geschichte auf ihre Seite schlug.
    »Scheiße«, sagte Rod und unterbrach ihre Gedanken.
    »Was ist?«, fragte Elena.
    »Im Fernsehen sagen sie, dass es im Westfield eine Explosion gegeben hat. Klingt, als wäre da eine Bombe hochgegangen. Hast du bei euch irgendwas gehört?«
    Das Westfield lag keine zwei Kilometer von ihrer Wohnung entfernt, und erst letzte Woche war sie mit Rod dort einkaufen gewesen.
    »Nein, nichts. Aber ich bin in den letzten zwanzig Minuten auch an keinem Fernseher vorbeigekommen. Ist jemand verletzt worden?«
    »Ich glaube nicht, dass sie das schon wissen. Es muss gerade passiert sein, aber es heißt, die Explosion hat in der Tiefgarage stattgefunden. Himmel, heute ist ganz schön was los, wie? Vielleicht fährst du besser nach Hause. Ruf Siobhan an und sag ihm, du bist von dem Angriff des Arabers traumatisiert, und dann machen wir es uns hier gemütlich.«
    Elena seufzte. »Ich komme schon klar. Vielleicht nehme ich mir morgen frei, aber heute bin ich der einzige DM, da kann ich nicht einfach abhauen.«
    Während sie das sagte, hörte sie auf der Treppe über ihr jemanden reden. Als sie hochsah, sah sie einen jungen Zimmerkellner, der an der Tür zum dritten Stock telefonierte. Sein Tablett hatte er achtlos auf dem Boden abgestellt. Sie hatte diesen Armin noch nie gesehen, hätte aber einen Wochenlohn gewettet, dass er es war.
    »Ich muss auflegen, Rod, wir reden später

Weitere Kostenlose Bücher