Das Ultimatum
vom FBI und Dr. Kennedy von … äh …«
Kennedy lächelte und streckte Liz die Hand entgegen. »Von der CIA. Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
McMahon betrachtete Michaels Nase und verzog das Gesicht. »Tut mir Leid, dass Sie … äh …« McMahon fasste sich an die eigene Nase. »Sieht ziemlich übel aus.«
»Solange ich sie nicht berühre, geht es schon.«
McMahon nickte und fügte nach kurzem Zögern hinzu: »Direktor Stansfield und Direktor Roach würden gerne ein paar Minuten mit Ihnen beiden sprechen.«
Michael schaute auf seine Uhr. »Wir haben im Moment leider überhaupt keine Zeit. Unser Flugzeug kann jeden Moment starten.«
»Keine Sorge«, erwiderte McMahon. »Es wird nicht ohne Sie abheben. Direktor Roach hat den Tower gebeten, mit dem Abflug noch ein Weilchen zu warten.«
Michael sah Liz ein wenig unsicher an. »Na gut«, meinte er schließlich, »gehen wir.«
McMahon und Irene Kennedy nahmen Michael und Liz in ihre Mitte und geleiteten sie in einen abgelegenen Warteraum, der Abgeordneten und Senatoren vorbehalten war. Der Bodyguard an der Tür trat zur Seite und ließ sie eintreten. Roach und Stansfield saßen in einer Ecke des fensterlosen Raumes an einem kleinen Couchtisch. Mitten auf dem Tisch stand ein mobiler Störsender. Falls irgendjemand versuchen sollte, ihr Gespräch mitzuhören, würde der Betreffende nichts als Rauschen aufschnappen.
Die beiden Direktoren standen auf und begrüßten Michael und Liz. Der Abgeordnete stellte ihnen seine Verlobte vor, worauf alle sich setzten.
»Ich muss mich entschuldigen«, begann Roach, »dass wir Ihren Abflug ein wenig verzögert haben – aber es gibt da noch ein paar wichtige Dinge, die wir besprechen müssen.«
»In Anbetracht der Umstände verstehe ich das gut«, räumte O’Rourke ein.
»Schön.« Roach nickte und wandte sich Stansfield zu. »Thomas, wollen Sie übernehmen?«
Stansfield schlug die Beine übereinander. »Herr Abgeordneter«, begann er, »wie vielen Personen haben Sie von den Ereignissen der vergangenen Tage erzählt?«
Michael überlegte kurz und antwortete schließlich: »Meinem Bruder Tim, meinem Großvater und Liz.«
»Sonst niemandem?«, fragte Stansfield und sah dem Abgeordneten in die Augen, der verneinend den Kopf schüttelte. Stansfield brauchte in diesem Punkt absolute Gewissheit, deshalb fragte er noch einmal nach. »Diese drei Personen sind die Einzigen, denen Sie von der Sache erzählt haben?«
Michael sah Stansfield in die Augen. »Ja«, antwortete er schließlich.
Stansfield faltete die Hände vor dem Knie und fragte: »Können wir darauf zählen, dass Ihr Bruder und Ihr Großvater die Sache für sich behalten werden?«
»Sie wissen genau, wie ernst die Angelegenheit ist.«
Stansfield wandte sich Liz zu. »Miss Scarlatti, haben Sie irgendjemandem von dem erzählt, was gestern passiert ist?«
Liz richtete sich auf ihrem Stuhl auf. »Nein.«
»Haben Sie vor, jemandem davon zu erzählen?«
»Nein.«
Stansfield sah sie zweifelnd an.
»Sir«, fügte Liz hinzu, »ich will nicht, dass Michael wegen dieser Vorgänge in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerät. Ich habe zwar kein gutes Gefühl dabei, dass die Sache geheim gehalten wird, aber ich sehe auch ein, dass es mehr Schaden als Nutzen bringen würde, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Solange Sie uns in Ruhe lassen, werde ich die ganze Sache für mich behalten.«
Stansfield sah Michael und Liz einige Augenblicke schweigend an. »Also gut, abgemacht«, sagte er schließlich und streckte ihnen die Hand entgegen, die zuerst Michael und dann auch Liz schüttelte. »Wenn Sie von der Beerdigung zurückkommen, würde ich gerne noch einmal mit Ihnen sprechen, und auch mit Ihrem Großvater und Ihrem Bruder.«
»Das sollte kein Problem sein«, versicherte Michael.
»Gut«, sagte Stansfield und fügte nach kurzem Zögern hinzu: »Ich würde auch gern mit Commander Coleman sprechen.«
»Ich bin überzeugt, dass er nichts dagegen haben wird. Wenn ich aus Minnesota zurückkomme, werde ich es arrangieren.«
»Danke.«
Irene Kennedy beugte sich auf ihrem Platz vor. »Herr Abgeordneter, ich hätte auch eine Frage. Haben Sie schon einmal von einer Mission mit dem Decknamen Operation Snatch Back gehört?«
Michael blickte schweigend in die Runde und überlegte fieberhaft, wie er mit der Frage umgehen sollte.
Es war Stansfield, der schließlich das Schweigen brach. »Wir müssen es aus Sicherheitsgründen wissen, weil es da bestimmte
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