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Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure)

Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure)

Titel: Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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Schädel zertrümmert hätte.
     
    „Was soll das heißen, sie weigern sich? Ich sage, sie müssen!“ Lorios Gesicht war vom Zorn verzerrt, seine Stimme bebte vor Hass. „Wenn sie weiterhin ihren unsinnigen Stolz polieren wollen, meinetwegen. Sollen sie so tun, als würde ihnen der Glaube tatsächlich alles bedeuten. Als wäre ihre Moral größer als meine.
    Aber ich werde nicht hinnehmen, dass sie dem Kloster seinen Anteil an ihren Spenden verweigern. Und schon gar nicht lasse ich mich von ihnen erpressen!“
    Peron neigte schuldbewusst den Kopf. „Sie sagen, sie haben die Pflicht, die Gaben an Bedürftige zu verteilen. Sie wollen keine Mörder unterstützen.“
    „Es kümmert mich nicht, was sie wollen!“ Das fanatische Glitzern in Lorios Augen verriet, dass die Grenze zum Wahn bereits bedenklich nahe gerückt war. „Sie haben zu tun, was ich ihnen anschaffe!“ Das selbstgefällige Grinsen, mit dem er diese Worte aussprach, wich allerdings schlagartig einem lautlosen Zähnefletschen, als Peron mit leiser Stimme verneinte.
    „Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber die Gebetshäuser sind nicht verpflichtet, sich nach den Regeln der Abtei zu richten. Sie verzichten zukünftig auf weitere Hilfe jeglicher Art, die aus dem Kloster kommt. Im Gegenzug werden sie jetzt ihrerseits sämtliche Gelder und andere Spenden, die sie von den Gläubigen erhalten, selbst nutzen und verwalten. Sie brechen mit uns.“
    „Sie bre… Das können sie doch nicht ungestraft machen. Wir werden dagegen vorgehen!“
    „Die Abkommen zwischen den einzelnen Häusern und unserer Einrichtung waren beiderseits auf freiwilliger Basis. Wenn wir gewaltsam die Einhaltung erzwingen, werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die anderen Gebetsstätten von uns zurückziehen“, gab Peron dem hitzköpfigen jungen Priester zu bedenken. Je wütender dieser wurde, umso älter und entfremdeter fühlte er sich selbst, obwohl er Lorio kaum zehn Jahre voraushatte.
    Dieser schien dagegen Kraft aus seinem Zorn zu tanken. Zischend lief er vor seinem Pult auf und ab, bis er schließlich zu einer Schlussfolgerung gelangte, aus der seine Jugend und Unwissenheit deutlich herauszulesen waren.
    „Also gut, sie brechen mit uns. Was macht das schon? Wir werden eben einen größeren Anteil von den Mitteln derjenigen Stätten einfordern, die uns treu geblieben sind. So können wir sie gleichzeitig gegen die abtrünnigen Häuser aufhetzen. Wenn wir Glück haben, setzen wir sie damit genug unter Druck, um sie von diesem Schwachsinn abzubringen.
    Oder noch besser, sie werden unter dem Unmut der anderen zerquetscht, mittellos und … Warum schüttelst du schon wieder den Kopf, du Besserwisser?“
    „Ich glaube, ich habe mich vorhin missverständlich ausgedrückt … Dreiundzwanzig Häuser haben mit uns gebrochen …“
    „Na und?“, fauchte Lorio. „Dann sind es eben dreiundzwanzig!“
    „… zu denen die ertragreichsten Gebetsstätten gehören. Was bedeutet, dass uns genau zwölf Häuser bleiben, die dem Kloster unterstehen. Die können nicht einmal genügend Mittel aufbringen, um ihre eigenen Anhänger zu versorgen, geschweige denn das Kloster auf seinem jetzigen Stand zu erhalten.“
    Es war eine einfache Rechnung. Die Gebetshäuser erhielten ihre Spenden von den Anhängern, die gerade etwas erübrigen konnten, und schickten die Gelder und anderen Mittel in die Abtei. Das Kloster verwaltete die Mittel und erledigte Besorgungen zu Konditionen für Großhändler. Die daraus resultierenden Waren wurden wiederum an das Kloster und die Stätten verteilt, von wo aus sie den Bedürftigen zukommen sollten. So erhielt das Kloster seine Existenzgrundlage und auch Stätten in völlig verarmten Gegenden konnten Almosen geben.
    Was außerhalb des Klosters wenig bekannt und Lorio bei seinen ungestümen Entscheidungen entgangen war, war das zweite finanzielle Standbein des Klosters: der Handel mit den Puristen. Seit den neuen Verhandlungen versorgten sie sich zu einem guten Teil selbst. Sie verlangten nur noch schwer zu bekommende Ressourcen, die weit teurer waren als die Lebensmittel, die die Puristen dem Kloster früher für das wenige Geld abgekauft hatten, das sie erbettelt hatten. Statt Geld, Eigenproduktionen und Informationen verlangte Lorio nun nur noch den Terror, den die Reinen verbreiten sollten. Und übersah dabei, dass genau das die Importe immer schwieriger und Grundversorgungsmittel teurer machte.
    Das Kloster zog in mehrerer Hinsicht bei diesem neuen

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