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Das unheimliche Haus

Das unheimliche Haus

Titel: Das unheimliche Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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bei den Bad Rittershuder Nachrichten «, mischte sich Herr Kubatz ein. »Er weiß über Bad Rittershude in der Tat mehr als jeder andere.«
    »Sieht so aus, als ob wir ihn auftreiben müßten«, meinte Herr Havelstein. »Maurer und Maurus, das hört sich jedenfalls an, als seien es Zwillinge. Wer weiß, was dahintersteckt.«
    »Es wird nicht ganz leicht sein, diesen Herrn Bellinghausen auszuquetschen«, warf Fritz Treutlein ein. Eigentlich wollte er noch hinzufügen, daß ihm die Polizei für seine Aussage wenigstens einen Haarschnitt offerieren müßte. Aber er sagte nichts dergleichen, sondern fragte statt dessen: »Was wird jetzt aus dem Kater?« Das Tier war immer unruhiger geworden und fing jetzt an, leise zu murren.
    »Behalte ihn vorerst bei dir«, bat der Zeitungshändler. Er bemühte sich um einen freundlicheren Ton, aber sein Gesicht war immer noch ganz rot. »Sollten mich die Herrschaften wirklich festnehmen, bin ich spätestens in zwei Stunden wieder zurück.«
    »Da würde ich nicht so sicher sein«, meinte der Hauptkommissar. »Und jetzt Schluß der Vorstellung.«
    Der Zeitungshändler wurde abgeführt, sein Kiosk verschlossen und versiegelt, wie in der Zwischenzeit wohl auch der Blaue Salon versiegelt war.
    Chefredakteur Kubatz durfte die Kriminalbeamten zum Dienstbüro von Herrn Kalender begleiten, und die Glorreichen Sieben radelten ins Hotel zum Kurfürsten zurück, um dort auf dem Parkplatz bei den Maxen ihr Wort einzulösen. Bevor sie losgondelten, waren sie von Hauptkommissar Havelstein mit Ulli Buchholz und seinen Mannen noch in Erikas Milchbar eingeladen worden. »Trinkt auf meine Kosten ein paar Kühe leer«, hatte er gesagt. »Wenn’s irgendwie klappt, komme ich mit meinen Kollegen auch noch auf einen Sprung vorbei.«
    Aber dazu fanden die Herren dann doch keine Zeit mehr.
    Immerhin ließen sie Polizeimeister Kalender später bei Frau Bandel anrufen und ihr ausrichten, daß die Einladung ihre Richtigkeit hätte, falls sie daran zweifeln sollte, und die Rechnung würde von der Kriminalpolizei bezahlt werden, wenn die Herrschaften überhaupt vorbeikämen.
    »Sie sind bereits eingetroffen«, sagte die Besitzerin der Milchbar, »und wenn es so weitergeht, wie es angefangen hat, müssen Sie sich auf ein teures Vergnügen gefaßt machen.«
    Inzwischen hatte die Polizei bereits den nachtblauen Pontiac von Wildenbusch beschlagnahmt und seine Wohnung auf den Kopf gestellt. Dort war man endlich dem echten Geld auf die Spur gekommen, das der Zeitungshändler am Nachmittag im Blauen Salon für seine Blüten kassiert hatte. Es waren fast nur Tausendmarkscheine. Augenscheinlich hatte der Mann mit der auffallend tiefen Stimme diese Zahlungsweise von seinen Verteilern gefordert, um mit möglichst leichtern Gepäck reisen zu können. Und eine Reise war von Wildenbusch bereits für den kommenden Sonntag eingeplant. Der Flugschein nach Mombasa und die Hotelbuchung einer Reisegesellschaft fanden sich unter pechschwarzen Brasilzigarren auf dem Boden einer Kiste, die auf den ersten Blick so aussah, als sei sie noch gar nicht geöffnet worden.
    Für die Kommissare aus Frankfurt und Berlin gab es keinen Zweifel mehr, daß Wildenbusch tatsächlich der »Mandarin« war.
    Als dann der Streifenwagen nach vielem Zureden und Hin und Her den früheren Lokalredakteur Bellinghausen von seinem Wohnboot ins Rathaus und dort in ihr Büro brachte, wurde ihnen endlich klar, weshalb der Zeitungshändler ausgerechnet auf Bad Rittershude gekommen war und auf das unheimliche Haus.
    Der »Mandarin« saß in der Mitte des Zimmers auf einem Stuhl und schwieg hartnäckig. Aber auch seine Widerstandskraft hatte Grenzen. Seine bisherige Erregung war ganz plötzlich in Ruhe übergegangen, in eine Ruhe allerdings, die an Stumpfsinn grenzte. Nur einmal hatte er den Mund geöffnet und gesagt: »Ich habe Durst, kann ich vielleicht auf Kosten der Polizei ein Glas Wasser haben?«
    Der Hauptkommissar hatte die Frechheit überhört. »Nichts dagegen, Sie Spaßvogel«, hatte er nur gesagt.
    Gerade noch rechtzeitig für Herrn Kubatz und kurz vor Redaktionsschluß der Bad Rittershuder Nachrichten kam über Funk die Meldung hereingeschneit, daß man das blau-weiß lackierte Wohnmobil ein paar Kilometer vor dem Flugplatz gestoppt hatte und seine fünf Insassen verhaften konnte. Vorerst nur deshalb, weil sie mit gefälschten Pässen unterwegs waren.
    Aber jetzt sagte der Mann mit dem Geburtsnamen Maurer keinen Ton mehr.
    »Stielicke, Kroll, Pauke,

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