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Das unheimliche Haus

Das unheimliche Haus

Titel: Das unheimliche Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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diesem Wildenbusch fast so was wie befreundet, oder?« fragte er jetzt die Glorreichen.
    »Mehr oder weniger, wie gesagt«, antwortete Emil Langhans.
    »Na schön«, fuhr der Berliner Kommissar fort und drückte seine Zigarette aus. »Jedenfalls wäre er nicht mißtrauisch, wenn ihr in der nächsten Viertelstunde bei ihm aufkreuzen und erzählen würdet, daß ihr seine Katze irgendwo aufgelesen habt. Ihr quatscht mit ihm, und er ist vorerst abgelenkt. Währenddessen können wir ganz unbemerkt von der Sparkassenseite herankommen und in den Kiosk eindringen. Die Tür hätte er ja im Rücken.«
    »Nicht schlecht«, meinte der junge Hoffmann. »Da könnten wir sogar auf den Streifenwagen verzichten, und kein Mensch würde was merken.«
    »Schon«, meinte Paul Nachtigall mit einem Seitenblick auf die anderen.
    Die Glorreichen Sieben standen ratlos nebeneinander.
    »Wir sind da ganz blöd in der Klemme«, meinte Karlchen Kubatz bedrückt. »Das gefällt mir nicht, das gefällt mir überhaupt nicht. Ehrlich.«
    »Wenn es wenigstens total sicher wäre, daß Herr Wildenbusch...« sagte Fritz Treutlein und wand sich wie ein Regenwurm. »Er könnte ja auch...«
    »Wenn er unschuldig sein sollte, stellt sich das heraus, und es wird ihm kein Haar gekrümmt«, mischte sich jetzt der Hauptkommissar ein. »Aber, was immer sich auch herausstellt, er hängt mit drin. Das beweist allein schon seine Telefonnummer, die man in einer Berliner Pension gefunden hat.«
    »Was ist eigentlich los mit euch?« platzte jetzt der Anführer der Maxen heraus und schubste Paul Nachtigall mit seinem Ellbogen.
    »Ja, was ist wirklich?« fragte auch der Chefredakteur der Bad Rittershuder Nachrichten, aber erblickte dabei zu Herrn Havelstein hinüber. »Befürchten Sie, daß der Mann gefährlich werden könnte?«
    »Dazu geben wir ihm keine Chance mehr«, erwiderte der Hauptkommissar und hielt den Kopf schief. »Aber ich kann unsere Freunde gut verstehen.« Er blickte in die Gesichter der Glorreichen und lächelte ein wenig. »Sie hängen in der Zwickmühle und wissen momentan nicht, wie sie da wieder rauskommen.« Er drehte sich nach Kommissar Jascheck und dem jungen Hoffmann um. »Also, fahren wir los!«
    »Einverstanden, wir kommen mit«, sagte Paul Nachtigall so ziemlich im selben Augenblick.
    »Aber nur, wenn ihr ganz sicher seid?« fragte Herr Havelstein und wartete eine ganze Weile. Schließlich gab er noch schnell ein paar Anweisungen, und dann ging’s los.
    Dieses Mal mußten die Maxen auf dem Hotelparkplatz zu rückbleiben.
    »Sehe ich ein«, sagte Ulli Buchholz. »Wir würden ihn bestimmt mißtrauisch machen, wenn wir dabei wären. Aber kommt dann gleich zurück und erzählt uns, was passiert ist.«
    »Ehrensache«, erwiderte Paul Nachtigall und radelte mit seinen Glorreichen Sieben auf die Straße. Fritz Treutlein saß mit dem Siamkater im Arm hinter Emil Langhans auf dem Gepäckträger.
    Nachdem sie etwas Abstand hatten, setzten sich auch der alte Mercedes von Herrn Kalender und der Funkstreifenwagen in Bewegung.
    Die Glorreichen Sieben sprachen kein Wort.
    Nur Sputnik schüttelte den Kopf, als sie bereits den Richard-Wagner-Platz sehen konnten. »Herr Wildenbusch, mich laust der Affe«, sagte er.
    An den Straßenbahnhaltestellen bogen die Glorreichen ab, hoben ihre Vorderräder über die Bordsteinkante, und dann standen sie vor dem Kiosk.
    »Hallo, Herr Wildenbusch«, grüßte Karlchen Kubatz. »Wie steht’s, was machen die Geschäfte?«
    »Man muß zufrieden sein«, erwiderte der Zeitungshändler. Dann riß der die Augen auf und nahm seine Zigarre aus dem Mund.
    Inzwischen hatte sich nämlich der Friseurlehrling mit dem Siamkater nach vom gedrängelt.
    »Das gibt es doch nicht!« rief Wildenbusch, war total aus dem Häuschen und strahlte über das ganze Gesicht wie eine Wunderkerze.
    Da flog hinter ihm die Tür auf.
    Der junge Kriminalassistent Hoffmann, der sich mit der Schulter gegen sie geworfen hatte, stolperte über eine Kiste mit leeren Coca-Cola-Flaschen. Gleichzeitig kamen Havelstein und Jascheck herein.
    »Kriminalpolizei«, sagte der Hauptkommissar. »Nehmen Sie die Hände hoch.«
    Der Kioskbesitzer hatte sich mit einem Ruck umgedreht. Bevor er begriffen hatte, was eigentlich los war, hob er bereits seine Hände in die Luft.
    Der junge Kriminalassistent trat auf ihn zu und tastete ihn nach Waffen ab.
    Nichts.
    Aber dicht bei ihm hing sein Jackett, und in der linken Tasche dieses Jacketts fand der Kriminalassistent eine Pistole.

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