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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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diesem Ballon geflogen! Er wollte zu den Schwefelzinnen, um dort nach der Nebelfee zu suchen. Er hat gewusst, wo sie ist.«
    »Das sehe ich auch so«, nickte Primus. »Magnus Ulme hat das große Rätsel gelöst. Er hat offenbar alles herausgefunden, was in grauer Vorzeit geschehen ist, und auch, wie die Dinge zusammenhängen. Angefangen bei den Elementen der Mondsichel über die Festung im Eis bis hin zur Nebelfee und deren Verbleib. Der alte Mann hat alles durchschaut und Rabenstein ist ihm auf die Schliche gekommen.«
    Er schlug sich aufs Knie. »Aus diesem Grund durfte Magnus Ulme auch keine Zeit mehr verlieren«, kombinierte er. »Der alte Mann ist noch spät im Jahr aufgebrochen und zu den Schwefelzinnen geflogen.«
    »… zu einer Zeit, in der man sich tunlichst von diesem Ort fernhalten sollte«, fügte Plim hinzu.
    »Richtig!« Er zeigte auf den Brief. »Tannia hat das gewusst und offensichtlich hat es ihr ganz und gar nicht gefallen. Deswegen hat sie ihm auch den Brief geschrieben. Ihr war klar, in welche Gefahr er sich begibt, und sie wollte ihn in letzter Minute noch davon abhalten. Was dann passiert ist, das wissen wir ja.«
    »Ulme hat den Brief nicht erhalten, ist aufgebrochen und nie wieder von dort oben zurückgekehrt.«
    »Genau so war es«, bestätigte Primus. »Und Rabenstein konnte sich nicht auf die Reise machen, weil ihm bis zum Schluss die Wegbeschreibung gefehlt hat – jenes Büchlein, das Tannia bei sich zu Hause versteckt hat. Ohne das Buch aus Messing gab es für Rabenstein keinerlei Anhaltspunkt, wie man auf sicherem Weg zu den Schwefelzinnen hinaufgelangen könnte. Und wo er dort oben hätte suchen sollen, das wusste er auch nicht.«
    Plim ließ den Löffel hängen. »Aber uns geht es nicht besser«, sagte sie. »Wir wissen ja nicht einmal, wonach wir suchen sollen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, ganz einfach.« Sie zählte auf. »Ist die Nebelfee klein? Ist sie groß? Ist sie durchsichtig? Wie sollen wir sie nur aufstöbern, wenn wir keinerlei Hinweise haben? Das ist doch beinahe unmöglich.«
    Primus lehnte sich im Sessel zurück. Er schlug die Beine übereinander und betrachtete mit kritischen Augen den Brief. »Ganz so aussichtslos, wie es scheint, ist es nun auch wieder nicht. Denn irgendwo gibt es hier eine Passage, in der Tannia genau auf dieses Thema eingeht – wenngleich auch nur grob und ganz kurz umrissen.«
    »Ach ja?!« Plim blickte auf.
    »Mmmmh«, summte er, wobei er den Brief inspizierte. »Tannia spricht nämlich irgendwo von einem …«, er fuhr mit dem Finger über die Zeilen, »… ah hier! … von einem Behältnis .«
    »Na prima«, grummelte Plim, »ein Behältnis! Sollen wir jetzt etwa die Eiswüste nach einer Dose durchsuchen? Ein Behältnis kann schließlich alles sein. Ein Eimer, ein Glas, ein Topf …«
    Und natürlich konnte auch Bucklewhee seinen Schnabel nicht halten.
    »… eine Uhr …«, plapperte er von oben herunter.
    Primus aber schüttelte den Kopf. »Das glaube ich alles nicht«, widersprach er. »Ich habe da eine ganz andere Vermutung.«
    »Na, dann aber hopp! Raus mit der Sprache«, drängte Plim.
    Er breitete seine Hände aus und zeichnete mit den Fingern eine Form in die Luft. »Ich bin mir ziemlich sicher«, sagte er, »dass dieses rätselhafte Behältnis von mittlerer Größe ist, etwa eine Elle im Durchmesser, maximal zwei. Außerdem ist es schwer und es ist hart. Mit Sicherheit aber ist es rund, genau wie eine Kugel oder ein Ball – aus welchem Material es auch immer bestehen mag.« Er nickte entschlossen. »Genau so, denke ich, sieht das Ding aus, in das man sie damals gesteckt hat. Und in diesem Ding steckt sie auch heute noch.«
    Stille machte sich breit.
    Nun hatte er Plim wahrhaftig beeindruckt. Selbst Bucklewhee saß mit offenem Schnabel da und schaute respektvoll zu Primus herunter. Eine solch hellseherische Leistung hatten ihm die beiden gar nicht zugetraut.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Plim, während ihr der Löffel im Mund steckte.
    Er beugte sich zu ihr vor. »Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir damals in Rabensteins Arbeitszimmer gestiegen sind«, fragte er, »tief unter der Bibliothek von Hohenweis?«
    »Natürlich«, antwortete sie, »wie könnte ich das wohl vergessen haben?«
    »Da gab es doch diesen Vorraum«, sagte er lächelnd, »diesen seltsamen Saal, in dem wir auch das Wandbild mit der Nebelfee entdeckt haben.«
    »Du sprichst von diesem achteckigen Tempel, oder? Von diesem Raum mit der

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