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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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hier?«, hauchte sie.
    Bucklewhee schüttelte skeptisch den Kopf. »In der Tat sehr ominös«, gackerte er. »Als wir hereingekommen sind, war es doch erst sechs! Mir kommt es wahrlich nicht so vor, als seien schon fünf Stunden vergangen. Dieser Apparat geht bestimmt falsch.«
    Und auch Primus hatte dafür keine Erklärung. Ratlos schauten die drei auf die Uhr und lauschten dem Ticken des Pendels. Dann machten sie sich wieder auf den Weg.
    Wie beschlossen schlichen sie nach hinten zum Speisesaal. Dort fanden sie die Tür angelehnt. Vorsichtig schoben sie ihre Nasen am Türrahmen vorbei und lugten hinein. Puh! Ein fader Geruch trat ihnen entgegen. Es roch muffig und staubig, so als hätte sich schon seit Jahrzehnten niemand mehr in diesen Wänden aufgehalten. Plim rieb sich die Augen. Dunkel war es nun im Saal. Die Kerzen auf dem Tisch waren erloschen und nur ganz zaghaft fiel das Licht der Öllampen herein. Sie konnte zunächst fast gar nichts erkennen. Doch dann gewöhnten sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit. Sie sah die Tafel, die zahlreichen Stühle und schließlich auch den mächtigen Thron des Bergteufels. Vom Narren jedoch war weiterhin nichts zu sehen.
    Dann aber fiel Plim eine Veränderung auf. Staunend runzelte sie ihre Stirn.
    »Die haben ja alles wieder abgeräumt«, sagte sie. »Da, sieh doch mal! Das ganze Essen ist weg. Ratzeputz, bis zum letzten Teller.«
    »Ja, da ist wohl jemand fleißig gewesen.« Primus stellte sich auf die Zehenspitzen und überblickte den Saal. »Aber hier ist das Bürschchen jedenfalls nicht. Er muss sich demnach woanders verkrochen haben. Los«, sagte er, »gehen wir weiter.«
    Sie verließen den Saal und schritten zur nächsten Tür.
    Dort schaute Primus durchs Schlüsselloch.
    »Was siehst du?«, wollte Plim wissen. »Ist er da drin?«
    Primus schüttelte den Kopf. »Weiß nicht«, antwortete er. »Es ist stockdunkel. Ich sehe überhaupt nichts.« Dann begann er zu zwinkern. »Moment mal«, berichtigte er, »jetzt erkenne ich doch etwas. Ich glaube, dahinten ist ein langer Tisch mit einer ganzen Reihe von Stühlen.«
    »Und sonst nichts?« Sie hatte sich durchaus ein bisschen mehr erwartet.
    »Nein, tut mir leid«, sagte er, »in dem Raum ist es dunkler als in einem Tintenfass. Wir müssen schon reingehen und nachsehen.«
    »Aber leise. Am Ende ist der Kerl doch in diesem Zimmer und wartet auf uns.«
    Primus nickte. Dann nahm er die Klinke in die Hand und öffnete langsam die Tür. Wie geölt ging sie auf. Doch schon im nächsten Moment stieg ihm der gleiche staubige Geruch in die Nase wie im Raum nebenan.
    Vorsichtig sah Primus hinein – und traute seinen Augen nicht.
    »Was ist denn das?«, fragte er. »Träume ich oder bin ich jetzt völlig durcheinander?«
    Und auch Plim stand wie angewurzelt in der Tür. »Da ist ja noch ein Speisesaal«, sagte sie. »Der Bergteufel scheint eine Menge Gäste zu haben.«
    Da war Primus anderer Meinung: »Das ist nicht noch ein Speisesaal«, schoss es aus ihm heraus, »das ist derselbe noch mal.« Er deutete auf den Thron. »Da, siehst du? Dieselben zwanzig Stühle, derselbe Thronsessel und auch dieselbe lange Tafel. Ich glaube, da will uns jemand für dumm verkaufen.«
    Er zog die Augen zu zwei Schlitzen zusammen und tippte ihr auf die Schulter. »Komm mal mit«, knurrte er. »Ich bin gespannt, was uns hinter dieser Tür dort drüben erwartet. Allerdings habe ich einen starken Verdacht, was das wohl sein könnte.«
    Gesagt, getan. Sie traten zur gegenüberliegenden Tür und machten sie auf. Doch auch hier eröffnete sich ihnen nur jenes Bild, das sie bereits kannten: Es war der Speisesaal mit den zahlreichen Stühlen.
    Sogleich ging es weiter zur nächsten Tür und zur übernächsten … Der Reihe nach öffneten die beiden alle Türen, die es im Korridor gab, und blickten dahinter. Doch es änderte sich nichts. Nirgendwo im ganzen Erdgeschoss gab es ein anderes Zimmer als den großen, staubigen Speisesaal mit der langen Tafel. Und natürlich war auch von dem Narren nichts zu sehen.
    Primus war außer sich vor Wut.
    Er knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste. »Das gibt es doch nicht«, schimpfte er. »Wie dumm muss man eigentlich sein, um auf so einen billigen Trick hereinzufallen!? Die Hütte war von außen viel zu klein, als dass sich so viele Räume darin hätten befinden können. Ich hätte mir doch gleich denken können, dass das alles nichts als ein fauler Zauber ist.«
    »Aber nicht schlecht gemacht«, fügte

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