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Das unsichtbare Grauen

Das unsichtbare Grauen

Titel: Das unsichtbare Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Spratt
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erfolgreichen Kommandounternehmen eine Probe des Sprays besorgen können. Wenn Sie sich bitte in Versuchsraum B begeben wollen, Boß.«
      Botkin stand auf und folgte Jumbo in den Versuchsraum B. Die anderen Mitarbeiter schlössen sich in der Reihenfolge ihrer Stellung an. GLEB war eine Organisation in militärischem Stil, straff und unerbittlich. Hätte es eine untere Charge gewagt, vor einem Vorgesetzten einen Raum zu betreten, es wäre ihm übel bekommen.
      Auf einem Podest im Versuchsraum B stand ein junger, sportlich durchtrainierter Mann im hellgrauen Overall.
      Einer der gefürchteten Killer vom Wachkommando, das für die Sicherheit der GLEB-Zentrale verantwortlich war.
      »Passen Sie auf, Boß«, sagte Jumbo und trat einige Schritte vor. Dann streckte er die Rechte aus. Ein weißgekleideter, wissenschaftlicher Assistent reichte ihm eine Sprayflasche, wie man sie zu Millionen in aller Welt zu kaufen bekam. Jumbo nahm die Sprayflasche und ging weiter auf die Versuchsperson zu. Ein Zischen ... Feiner Nebel sprühte um den jungen Mann. Sekunden später war er verschwunden, war einfach nicht mehr da.
      »Halt! Alles bleibt stehen!« rief Botkin. Alle erstarrten auf diesen Befehl des Chefs. Botkin setzte sich in Bewegung und ging langsam zu dem Podest, wo eben noch die Versuchsperson gestanden hatte. Dann streckte er die Hand aus. Seine Finger ertasteten den Stoff des Overalls, spürten die Wärme der Gesichtshaut und griffen ins kräftige Haar des jungen Mannes. Da. Nur sehen konnte man ihn nicht.
      »Sag was«, befahl Botkin.
      »Ja, Boß«, erklang die Stimme aus dem Nichts. »Was soll ich denn sagen?«
      »Schon gut.« Botkin wandte sich zu Jumbo: »Wie lange bleibt er unsichtbar?«
      »Etwa zehn Minuten. Hätten wir genügend Spray, so könnte er Stunden, vermutlich sogar Tage unsichtbar bleiben.«
      »Besorgt den Stoff! Massenhaft!«
      »Leider, Boß ...« Jumbo zuckte bedauernd mit den Achseln. »Wir können nicht mehr beschaffen.«
      »Aber im Werk dieses Dr. Braun muß es ihn doch in jeder Menge geben«, sagte Botkin. »Also los!« In seiner Stimme war ein gefährlicher Unterton, den seine Mitarbeiter nur zu gut kannten.
      Jumbo war der einzige, der es wagte, weiter zu sprechen: »Boß, Dr. Henri Braun hat zwar diesen Super-Klimaschutz entwickelt. Die zusätzliche Substanz, den Katalysator, der das Ganze zu dem Endprodukt werden läßt, an dem wir interessiert sind, kennt er nicht. Er weiß gar nichts davon. Eine andere, uns bislang unbekannte Person, stellt diesen Katalysator her und vermischt ihn dann mit Brauns Schutzspray. Bisher tappen wir im dunkeln.«
      »Aber nicht mehr lange, bitte ich mir aus«, bellte Botkin. Er ging zurück in die Kommandozentrale. »Ich werde sogleich den Attache einer interessierten Macht von unserem sensationellen Angebot unterrichten ...«
      »Welches wir doch noch gar nicht haben, Boß«, jammerte Jumbo. »Warten wir doch bitte noch einige Tage.«
      »Nein«, entschied Botkin. »Ich werde nicht warten! Ihr werdet so schnell und erfolgreich sein, wie noch nie in der Geschichte von GLEB! Sonst noch was?«
      »Ja, Boß. Eine V-Person. Versuchsweise eingestellt. Hat sich nicht bewährt.«
      Botkin sah in die Runde seiner leitenden Mitarbeiter. Einer nach dem anderen nickte. Das bedeutete, daß sie alle den Fall sorgsam geprüft hatten und all zum gleichen Schluß gekommen waren. Und das war das Todesurteil für die erfolglose V-Person.
      Botkin nickte und sagte knapp: »Liquidieren! Sauber "wie immer, bitte ich mir aus.«
      »Sauber wie immer«, wiederholte Jumbo. Botkin ging. Alle erhoben sich respektvoll, während er die Kommandozentrale verließ.
      Meilen von der Zentrale entfernt, am anderen Ufer der Themse, räkelte sich Vera Botkin auf dem Bett ihres Vaters.
      Sie hatte den Direktstrahler eingeschaltet und nahm auf dem Bildschirm an der Konferenz teil. Ein gefährliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie wußte jetzt, wie sie endlich zu ihrem ersehnten Kommando kam. Während sie sah, wie ihr Vater die Kommandozentrale verließ, zog sie sich rasch an. Dann kehrte sie dem Hausboot den Rücken und nahm das erste Taxi, das sie erwischen konnte. Eine halbe Stunde später saß sie in der Kommandozentrale von GLEB und schlug die hübschen Beine übereinander, so daß Jumbo große Augen machte.
      »Daddy sagt, ich soll als K-Person arbeiten und die Sache erledigen«, log sie ungerührt. »Jumbo, ich brauche alle Einzelheiten über

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