Das Unsterblichkeitsprinzip
sich nicht zu entschuldigen. Wir sollten uns bei Ihnen entschuldigen, weil wir Sie so plötzlich geweckt haben.«
»Oh, das ist nicht nötig«, erwiderte Barclay. »Nein, wirklich nicht. Neun Uhr? Das bedeutet, ich habe… eine Stunde geschlafen. Das ist mehr als genug. Wissen Sie, ich habe hier bei Bruce – ich meine Commander Maddox – gesessen und zu ihm gesprochen. Es heißt, das hilft manchmal.«
»Ja, Reg«, sagte Dr. Crusher. »Manchmal hilft das tatsächlich. Aber manchmal schadet es dem Sprecher.« Sie sondierte Barclay mit dem medizinischen Tricorder, sah auf die Anzeigen, rollte mit den Augen und seufzte. »Ich habe schon schlimmere Werte gesehen«, murmelte sie, holte einen Injektor hervor und programmierte ihn. »Dies sollte Ihre Elektrolyte in Ordnung bringen, aber Sie brauchen bald echten Schlaf. Vorzugsweise in einem Bett.« Sie presste den Injektor an Barclays Arm und Reg schien sich zu entspannen, als das Mittel in seinen Blutkreislauf gelangte.
»Danke, Doktor«, sagte er.
»Und essen Sie etwas Vernünftiges«, fügte Crusher hinzu und blickte voller Abscheu aufs Tablett.
»Ja, Doktor.« Barclay seufzte zufrieden.
Manche Leute brauchten mehr Bemutterung als andere, überlegte Geordi. Oder sie fanden größeren Gefallen daran.
Oder vielleicht auch beides.
»Es ist schön, Sie wieder zu sehen, Reg«, sagte er. »Seit Ihrer Versetzung ist es an Bord der Enterprise viel, äh, stiller. Ich wusste nicht, dass es Sie hierher verschlagen hat. Ich habe Sie in der Jupiter-Station vermutet…«
»Dort war ich auch«, sagte Barclay. »Eine Zeit lang. Hierher kam ich vor…« Er versuchte sich zu erinnern.
»Vor drei Monaten«, warf Haftel ein. »Und es sind sehr ereignisreiche drei Monate gewesen. Reg ist unser Verbindungsmann bei Dr. Lewis Zimmerman in der Jupiter-Station gewesen, der Commander Maddox bei der theoretischen Arbeit half. Aber als es darum ging, den…
Apparat zusammenzusetzen… Maddox meinte, es wäre für Reg nun sinnvoller, hier zu sein.«
»Ja, genau«, sagte Barclay und sah Data an. »Es tut mir Leid, dass wir Sie nicht früher informiert haben, Commander. Ich habe Bruce immer wieder darauf hingewiesen, dass wir Ihnen das schuldig sind, zumindest aus Höflichkeit, aber er…«
Barclay sprach den Satz nicht zu Ende und zuckte hilflos mit den Schultern.
Data neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Was meinen Sie damit, Lieutenant?«
»Dazu kommen wir später«, sagte Haftel. »Wir sollten Dr.
Crusher jetzt Gelegenheit geben, Commander Maddox zu untersuchen.«
»Ja, danke, Admiral«, erwiderte die Ärztin. »Ich habe bereits eine erste Sondierung vorgenommen. Das hiesige Medo-Personal hat bei der Behandlung der physischen Verletzungen ausgezeichnete Arbeit geleistet – sie sind fast ganz geheilt.
Beim neuralen Scan sieht die Sache ganz anders aus. Die entsprechenden Daten sind konfus und widersprüchlich. Ich bin fast versucht, von Absicht zu sprechen, möchte aber lieber nicht spekulieren, bevor ich weitere Untersuchungen durchgeführt und mit dem behandelnden Arzt gesprochen habe.«
»Dann sollten wir Sie besser Ihrer Arbeit überlassen, Doktor«, sagte Haftel und deutete zur Tür. »In der Zwischenzeit möchte ich Ihnen und Ihren Begleitern einige Fragen stellen, Captain.«
»Wie Sie wünschen, Admiral«, erwiderte Picard, als sie in den Korridor traten. »Ich muss gestehen: Abgesehen von unserem kurzen Kontakt mit Commander Maddox bin ich mir nicht ganz klar über den Grund, weshalb die Enterprise hierher beordert wurde. Woran hat Commander Maddox gearbeitet, wenn Sie mir diese Frage gestatten?«
Data kam Haftel zuvor. »Commander Maddox hat den Durchbruch erzielt, den er sich erhoffte. Er war mit der Konstruktion eines intelligenten Androiden beschäftigt.«
6
» I ch weiß von Commander Maddox, dass Sie und er sich in der letzten Zeit nicht viel zu sagen hatten«, wandte sich Admiral Haftel etwas später an Data. »Bitte erklären Sie, wie Sie zu dieser erstaunlichen…«
»… aber richtigen… «, fügte Barclay hinzu.
»… aber richtigen Schlussfolgerung gelangten«, beendete Haftel den Satz, ohne einen tadelnden Blick auf Reg zu richten. Als aktiver Wissenschaftler – er genoss einen guten Ruf als Kybernetiker – nahm es Haftel mit dem Protokoll weitaus weniger genau als andere Angehörige der Admiralität, stellte Riker fest. Wahrscheinlich steckte gesunder Menschenverstand
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