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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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dahinter. Es war einfach sinnlos, davon auszugehen, dass Leute wie Barclay oder Lewis Zimmerman (der angeblich noch exzentrischer war als Reg) immer spurten – diese Lektion hatte auch Riker lernen müssen, auf die schwere Art.
      Die Besucher von der Enterprise, Haftel und Barclay saßen in einem Konferenzzimmer, das sich im Hauptverwaltungsgebäude des Instituts befand. Zwei und dreidimensionale Bilder beachtenswerter Forscher, die für das Institut gearbeitet hatten, zierten die Wände und waren so angeordnet, dass sie den Blick des Betrachters zu einem Porträt von Richard Daystrom höchstpersönlich lenkten. Es wies eine Gemeinsamkeit mit den anderen Daystrom-Bildern auf, die Riker gesehen hatte: Auch hier wirkte der große Erfinder ein wenig besorgt, so als fragte er sich, ob er im Laboratorium ein laufendes Experiment vergessen habe.
      Natürlich gab es keinen Grund, warum Genialität einen fröhlichen – oder wenigstens mental-emotional stabilen –  Ausblick aufs Leben garantieren sollte. Riker hatte Zefram Cochrane die Hand geschüttelt, mit ihm gesprochen und die Realität hinter der Legende gesehen, die von einem Mann berichtete, der angeblich ein Ausbund an Tugend gewesen war.
      Was er von Daystrom wusste – abgesehen von den Dingen, die man in den Geschichtsseminaren der Akademie lehrte –, deutete darauf hin, dass er kein besonders glückliches Leben geführt hatte.
      Deanna spürte offenbar, dass er die Gedanken treiben ließ, denn sie drehte sich halb auf ihrem Stuhl um, wölbte eine Braue und sah demonstrativ zu Data. Ihre Botschaft war klar: Pass auf.
      »Unsere regelmäßige Kommunikation hörte auf, als ich mich weigerte, ihm die Körper von Lal und Lore zu überlassen«, sagte Data gerade. »Ich glaube, er hielt mich für unvernünftig.
      Es lag nicht in meiner Absicht, ihm gegenüber respektlos zu sein, Admiral, und ich habe mehrmals versucht, den Kontakt wiederherzustellen, aber Commander Maddox konnte…
      kann… recht nachtragend sein.«
      Haftel brummte zustimmend. Datas Beschreibung schien die Eindrücke zu bestätigen, die er selbst gewonnen hatte. »Was geschah, nachdem Sie die drei Prototypen Soongs geborgen hatten? Haben Sie während jener Zeit mit ihm gesprochen?«
      »Gesprochen?«, wiederholte Data und runzelte die Stirn.
      »Nein, nicht in dem Sinne. Ich erfuhr von den Prototypen, als ich Dr. Soongs frühere Frau, Dr. Juliana Tainer kennen lernte.
      Anschließend ergriff ich die notwendigen Maßnahmen, um die Prototypen zu lokalisieren und von Omicron Theta fortzubringen. Als Commander Maddox davon hörte, bat er um die Möglichkeit, sie gründlich zu untersuchen. Ich lehnte ab.
      Anschließend schickte er mir noch einige Mitteilungen.«
      »Wie würden Sie diese Mitteilungen beschreiben?«
      Data dachte über die Frage nach. »Sie deuteten darauf hin, dass er sehr verärgert war«, antwortete er. »Ich glaube, Commander Maddox befand sich damals in einem Zustand extremer Frustration. Ich glaube, er hatte bei seinen Forschungen alle Möglichkeiten ausgeschöpft, das von Dr. Soong geschaffene positronische Gehirn nachzubauen. Er wollte meine Gründe dafür, ihm den Zugriff auf meine Vorgänger zu verweigern, nicht akzeptieren. Vermutlich ging er von der Annahme aus, dass ich meine persönlichen Gefühle dem Wohl der Föderation überordne. In der Rückschau finde ich das recht interessant, denn diese Ereignisse fanden statt, bevor ich Gefühle hatte. Jetzt kenne ich Gefühle, verstehe Frustration und Ärger und bin zu dem Schluss gelangt, dass es besser gewesen wäre, dem Commander zu erlauben, sich mit der frühen Arbeit meines Vaters zu beschäftigen.«
      »Was hat Sie daran gehindert, sich mit ihm in Verbindung zu setzen?«
      »Der Commander weigerte sich, meine Mitteilungen zu empfangen. Die letzte Nachricht, die ich von ihm bekam, lautete: ›Ihr Recht darauf, das eigene Schicksal selbst zu bestimmen, wurde offiziell anerkannt, Data. Und ob Sie’s glauben oder nicht: Trotz allem möchte ich nichts daran ändern. Aber die Geschichte kann noch immer ein Urteil über Ihre Entscheidungen fällen.‹«
      Einige Sekunden lang saß Haftel still da und dachte über diese neue Information nach. Schließlich sah er auf und lächelte schief. »Wissen Sie, Data, als Sie Maddox zitierten, haben Sie nicht nur seine Stimme nachgeahmt, sondern auch eine Kontraktion verwendet. Das geschah zum ersten Mal, soweit ich weiß.«
      »Tatsächlich?«,

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