Das Unsterblichkeitsprinzip
der schnellen Entstehung neuer Verbindungen im neuralen Netz fertig werden, zu denen es kommt, wenn das Gehirn neue Erfahrungen verarbeitet.« Reg zögerte – vielleicht wurde ihm klar, dass er alle Anwesenden an Lals Tragödie erinnert hatte.
Data sah zu Admiral Haftel, der ihn bei seinen Versuchen unterstützt hatte, Lal zu retten, als ihre Kaskadenanomalien exponentiell zunahmen. Haftel schwieg und schien mehr an den Gesichtern der Enterprise- Offiziere interessiert zu sein als an der Präsentation. Riker fing Deannas Blick ein, um festzustellen, was sie von dieser Sache hielt. Sie sah ihn kurz an und schüttelte kaum merklich den Kopf. Ihre stumme Botschaft lautete: Mit Data ist alles in Ordnung.
»Commander Maddox muss gewusst haben, dass auch ich einem Kaskadendefekt sehr nahe gekommen bin«, sagte Data plötzlich.
Barclay nickte. »Ja, das wusste er. An d-dieser Stelle kommen Moriarty und die MHN ins Spiel, denn sie verwenden eine ganz andere Methode für die KI-Matrix…« Barclay unterbrach sich und befürchtete offenbar, sich nicht klar genug auszudrücken. »Es ist einfacher, wenn ich es Ihnen zeige…«
Seine Finger glitten über die Kontrollen des Holoprojektors und ein neues Bild erschien: ein schematisches Diagramm, so kompliziert, dass Riker es nicht verstand. LaForge und Data betrachteten es eine Zeit lang und schließlich brummte Geordi anerkennend.
»Commander Maddox benutzte eine holographische Matrix, um ein positronisches Gehirn zu konstruieren«, sagte Data.
»Faszinierend.«
»Nun«, sagte Barclay, »um ganz ehrlich zu sein – und ich bin sicher, Bruce würde ebenfalls darauf hinweisen: Ohne Dr. Zimmermans Beitrag hätte er dies nicht leisten können.«
»Oder ohne den Ihren«, fügte Haftel hinzu.
Barclay errötete. »Äh, danke, aber ich schätze, meinen Teil der Arbeit hätte er selbst übernehmen können. Es gab ein Problem mit der Matrix: Bei der Zykluserneuerung tendierte sie zu einem Kollaps…« Er merkte, dass ihn alle groß ansahen.
»Schon gut. Lassen Sie uns fortfahren.«
Wieder wechselte das Bild und eine holographische Aufnahme erschien. Sie zeigte Maddox, Barclay und einen grauhaarigen, mittelgroßen Mann, dessen Alter sich kaum schätzen ließ. Sie standen an einem Labortisch, auf dem ein silberfarbener Humanoide ohne individuelle Merkmale lag.
»Wir fanden heraus, dass die holographische Matrix weniger anfällig für Kaskadenanomalien ist, was dem Androiden während der frühen Entwicklungsphase eine höhere Überlebenschance gibt«, erklärte Barclay. »Außerdem ermöglicht sie dem neuralen Netz des Gehirns komplexere Verbindungen.«
»Was bedeutet, dass sich diese Androiden rein theoretisch sehr schnell entwickeln könnten«, warf Haftel ein. »Vielleicht sogar noch schneller als Mr. Data.«
»Interessant«, sagte Picard und beugte sich vor. »Wer ist der dritte Mann?«
»Der dritte…?«, wiederholte Haftel. »Oh, entschuldigen Sie.
Ich dachte, Sie kennen ihn. Das ist Emil Waslowick.«
»Emil Waslowick?«, fragte LaForge überrascht. »Wie haben Sie ihn dazu gebracht, an dem Projekt mitzuwirken? Soweit ich weiß, war er nie bereit, für Starfleet zu arbeiten.«
»Es war nicht leicht«, sagte Barclay. »Das meinte Bruce jedenfalls. Ich bin nicht an den Verhandlungen beteiligt gewesen, aber ich weiß, dass sich Dr. Zimmerman für das Projekt entschied, weil auch Waslowick daran mitarbeitete.«
»Es tut mir Leid, aber der Name ist mir nicht vertraut«, sagte Riker.
»Ein Neurokybernetiker«, erwiderte LaForge.
»Der Neurokybernetiker, wie einige Leute meinen. Vor Waslowicks Studien ging es bei der KI-Forschung vor allem darum, menschliche Denkvorgänge in Maschinensystemen nachzuahmen. Waslowick vertrat den Standpunkt, dass man nicht versuchen sollte, Computer darauf zu programmieren, sich wie Menschen zu verhalten. Er sprach sich vielmehr für die Konstruktion von Maschinensystemen aus, die die menschlichen neuralen Strukturen nachbilden und sich von allein weiterentwickeln. Die neue Technik der bioneuralen Gel-Massen verdankt Waslowicks frühen Arbeiten viel.«
»Es wird auch vermutet, dass meinem Vater Waslowicks Forschungen als Basis für die Konstruktion meines positronischen Gehirns dienten«, sagte Data. »Außerdem geht man davon aus, dass Waslowick die Grundlagen für Ira Graves’ Leistungen auf dem Gebiet der molekularen Kybernetik legte.«
Riker erinnerte sich an Graves
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