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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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gestellt, die ihm nie in den Sinn gekommen war. Er hielt unwillkürlich den Atem an und sein Diagnosestab verharrte über einem Interfaceknoten in Datas Kopf, als er auf die Antwort wartete.
      Data schwieg einige Sekunden lang und sagte dann ruhig: »Es erschien mir einfach falsch, sie dem Commander zu überlassen.«
      LaForge gestattete sich ein kleines Lächeln, ließ den angehaltenen Atem entweichen und setzte die Arbeit fort.
      McAdams betrachtete wieder Dr. Tainers Gesicht. »Ich bin Ihrer Meinung, Commander«, sagte sie nach einigen Momenten.
      Sie wandte sich von dem Behälter ab. »Und ich stimme auch Ihrer Einschätzung in Hinsicht auf Maddox’ Laboratorium zu.«
      LaForge und Data sahen gleichzeitig auf. »Tatsächlich?«
      McAdams runzelte die Stirn. »Ja. Warum finden Sie das so überraschend?«
      Data öffnete den Mund, um zu antworten, überlegte es sich dann aber anders und klappte ihn wieder zu. »Stört es Sie nicht, dass ich keine Beweise für meine Schlussfolgerung vorweisen kann?«
      »Genau das ist es ja gerade«, sagte McAdams. »Die Dinge passen zu gut zusammen. Das Versagen des Wetterkontrollnetzes, der Blitzschlag, die überladene EPS-Leitung – alles an jenem Abend, an dem der Androide aktiviert werden sollte. Und der einzige überlebende Zeuge liegt in einem Koma, aus dem ihn niemand wecken kann. Sie haben Recht, Commander: Dies fühlt sich nicht richtig an.«
      »Einen Augenblick«, sagte LaForge. »Glauben Sie, das Gewitter wurde künstlich erzeugt? Ebenso wie der Blitz, der das Energieversorgungssystem traf?«
      »Nein, natürlich nicht«, erwiderte McAdams. »Aber jemand könnte das Wetterkontrollnetz sabotiert und während des Gewitters eine EPS-Überladung herbeigeführt haben, sodass es nach einem Unfall aussehen würde.«
      »Eine interessante Theorie«, sagte Data. »Leider gibt es auch dafür keine Beweise.«
      »Bisher nicht«, gestand McAdams. »Aber das könnte sich ändern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass jemand uns an eine Version der Realität glauben lassen möchte, die für uns viel bequemer wäre. Eines hat mich das Leben gelehrt, Commander: Wenn etwas einfach aussieht, so trügt der Schein meistens. Das Leben ist nie einfach, sondern… kompliziert.«
      Irgendetwas in ihrer Stimme wies Geordi darauf hin, dass die letzten Worte gar nicht mehr ihnen galten. Sie schienen zu einem Gespräch zu gehören, das McAdams mit jemand anders geführt hatte, vielleicht mehr als nur einmal.
      LaForge sah Data an und stellte überrascht und auch erfreut fest: Zum ersten Mal seit seiner Rückkehr zur Enterprise wirkte er weder gestresst noch verwirrt. Sein Gesicht zeigte einfach nur… Interesse.
      »Lieutenant?«, fragte Data.
      »Ja?«, erwiderte McAdams geistesabwesend.
      »Möchten Sie Ihre Theorie eingehender erörtern?«
      McAdams schüttelte sich, als erwachte sie aus einem Traum.
      Sie sah sich um und sagte: »Ich habe Hunger. Wie wär’s, wenn wir beim Essen darüber sprechen, Commander?«
      »Ich brauche keine Nahrung zu mir zu nehmen, Lieutenant.«
      »Dann können Sie reden, während ich esse.«
      Data überlegte. »Zwar benötige ich keine Nahrung, aber das bedeutet nicht, dass ich keine zu mir nehmen kann.«
      »Umso besser, Commander«, sagte McAdams.
      »Nennen Sie mich Data, Lieutenant.«
      McAdams lächelte. »Ich heiße Rhea.«
     
      Picard betätigte den Türmelder und hörte, wie Data »Herein!«
      rief. Die Tür glitt auf und der Captain trat zielstrebig ein. Dann spürte er die Stimmung im Raum, ging langsamer und musterte die drei Offiziere. McAdams und Data wirkten wie die personifizierte Aufmerksamkeit, aber Picard spürte, dass auch noch etwas anderes in der Luft lag, so als hätte gerade jemand einen Witz erzählt, den niemand in seiner Gegenwart zu erzählen wagte. LaForge gab vor, auf das Display seines Handcomputers konzentriert zu sein.
      Picard lächelte schief. »Was haben Sie herausgefunden, Geordi?«, fragte er.
      »Alle primären und Reservesysteme arbeiten optimal«, sagte LaForge. »Es gibt keine Probleme mit dem Interface zwischen positronischem Gehirn und neuralem Netz.« Er scrollte durch die Datenflut und fügte hinzu: »Es zeigen sich Belastungen bei den emotionalen Subroutinen, aber sie bleiben im Toleranzbereich. Um ganz sicher zu sein, lasse ich die Untersuchungsergebnisse vom Bordcomputer analysieren, aber wenn ich nichts übersehen habe, kann ich Data einen einwandfreien

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