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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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Röhre verschwand. Fast wehmütig flüsterte sie: »Es hat Spaß gemacht.«
      Dann drehte sie sich um und sah, wie Data durch ein anderes Fenster fiel. Fast zwanzig Meter weit flog er und landete hart auf der Seite. Sofort versuchte er aufzustehen, aber er schien keinen Halt zu finden. Ein Bein war verdreht und der linke Arm baumelte nutzlos herab.
      Rhea sah, dass sich die beiden Angreifer näherten, als sie zu Data lief, sich neben ihn kniete, seinen rechten Arm über die Schulter legte und ihn auf die Beine zog. Seine Augen waren offen und er schien in der Lage zu sein, bestimmte Bewegungen durchzuführen, aber er konnte nicht sprechen.
      Sie brachte Data zur zweiten Rettungskapsel, half ihm durch die Luke, folgte ihm ins Innere, betätigte die Starttaste und blickte dann noch einmal durch den Hangar.
      Die beiden Angreifer kamen schnell näher. Rhea sah auf die Anzeigen des Tricorders: Das Neutralisierungsfeld, das zuvor die Phaser blockiert hatte, wirkte sich nur im Laboratorium aus, nicht aber im Hangar.
      Als der Kapselcomputer den Start in fünfzehn Sekunden meldete, stand Rhea auf, beugte sich durch die Luke und hob den Phaser. Sie schoss nicht etwa auf die beiden Riesen, sondern zielte durch den Schacht nach oben, auf den Generator des Kraftfelds, das die subplanetare Anlage vom Ozean abschirmte. Ein Phaserstrahl zischte und traf den Generator –
      das Glühen des Kraftfelds verschwand.
      Die Gesichter der beiden großen Androiden zeigten keine Furcht, nur grimmige Entschlossenheit. Sie taten Rhea fast Leid. Aber eben nur fast.
      Es donnerte, während das Gewicht eines ganzen Ozeans eine Sturmbö aus kalter, feuchter Luft durch den Hangar schickte und die Angreifer zurückschleuderte, als sie die Rettungskapsel fast erreicht hatten. Die Luke schloss sich, und das Triebwerk zündete, schickte die Kapsel durch die Startröhre, während Meerwasser sowohl den Hangar als auch Waslowicks Laboratorium überflutete, alles in pechschwarze Finsternis hüllte.
      Die Kapsel stieg schnell auf, begleitet von starken Vibrationen. Sie brachte erst die Startröhre hinter sich, dann auch den Ozean, flog durch die Atmosphäre des Planeten.
      Eine rasche Überprüfung ergab, was McAdams erwartet hatte: Die Rettungskapsel war mit den üblichen Systemen ausgestattet, und dazu gehörten auch die Kontrollen für ein kleines, aber recht leistungsfähiges Warptriebwerk.
      Als am Rand der Atmosphäre aus dem strahlenden Blau des Himmels die Farbe von Kobalt wurde, gelang es Rhea, die Position der Kapsel festzustellen. Die Enterprise befand sich im geostationären Orbit über dem Daystrom Institut und so programmierte sie den Autopiloten auf den Flug nach Westen, außerhalb der Lufthülle des Planeten. Das Impulstriebwerk reagierte und automatische Systeme übernahmen die Navigation. Daraufhin konnte Rhea ihre Aufmerksamkeit Data zuwenden.
      Er war in einer schlechten Verfassung. Die Augen waren noch immer geöffnet und bewegten sich, aber abgesehen davon schien er keine motorische Kontrolle mehr zu haben.
      Von der einen Gesichtshälfte war die Haut fast vollständig fortgerissen und darunter kam ein großer Teil des Tripolymer-Schädels zum Vorschein. Die linke Schulter war eingedrückt und im Nacken zeigten sich zwei tiefe Risse – die beiden riesenhaften Androiden schienen bestrebt gewesen zu sein, ihn mit ihren Fingern oder Zähnen zu zerfetzen.
      »Data?«, fragte Rhea mit sanfter Stimme. »Hören Sie mich?
      Können Sie antworten?« Sie hob die Hand vor Datas Gesicht und seine Augen schienen der Bewegung zu folgen, doch nach einigen Sekunden wurde ihr Blick starr. Data öffnete den Mund, brachte jedoch nur ein Krächzen hervor; bernsteinfarbene Flüssigkeit rann ihm aus dem Mundwinkel.
      Rhea wusste nicht, ob er ersticken konnte, und ihr lag nichts daran, es herauszufinden.
      »Halten Sie durch«, sagte sie. »In einigen Minuten sind wir zu Hause.« Der Autopilot piepste, und Rhea drehte den Kopf, sah die Enterprise auf einem kleinen Bildschirm. Doch etwas stimmte nicht.
      Das Display zeigte noch etwas anderes. Etwas kam von Galor IV, vom Polarkreis des Planeten, und näherte sich dem großen Raumschiff mit hoher Geschwindigkeit.
      Was zum Teufel…?
      Etwas gleißte außerhalb der Kapsel. Die Sicherheitsautomatik verdunkelte die Fenster und gleichzeitig leitete der Autopilot ein jähes Ausweichmanöver ein, brachte die Kapsel auf eine spiralförmige Flugbahn. Rhea versuchte, einen

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