Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
Vom Netzwerk:
fest, während um sie herum Offiziere das Gleichgewicht verloren, als die Enterprise schlingerte und nach Steuerbord kippte.
      »Kapazität der Schilde auf achtzig Prozent gesunken, Commander«, meldete Heyes. »Energieversorgung stabil.«
      »Angriffsmuster Alpha eins neun«, ordnete Troi an. »Feuer erwidern.«
      »Phaser feuern.«
      Orangefarbene Blitze gleißten durch die Schwärze des Alls und verschwanden. Troi runzelte unsicher die Stirn und sah zu Heyes. »Haben wir die Fremden getroffen?«
      Reflektiertes Licht fiel auf Heyes’ Gesicht, als sie eine Sensorsondierung vornahm. »Ortung negativ«, sagte sie und Troi brauchte nicht auf ihre empathischen Fähigkeiten zurückzugreifen, um Heyes’ Verwirrung zu spüren. »Kein Schiff, keine Trümmer, keine energetische Signatur, nichts.«
      Verwundert rekalibrierte sie die Sensoren und wiederholte die Sondierung.
      Troi gab ihr Zeit. »An alle Stationen, Bericht.«
      Sofort begannen die einzelnen Brückenstationen damit, ihren Status zu melden. Triebwerk und ambientale Systeme funktionierten auf einem akzeptablen Niveau und die Navigation blieb bisher unbeeinträchtigt. Krankenpfleger kamen aus dem Turbolift, legten Tellisar auf eine Bahre und brachten ihn fort. Troi sah, dass er atmete, und plötzlich bedauerte sie, nicht einmal versucht zu haben, seinen Zustand festzustellen. Unmittelbar darauf tadelte sie sich selbst. So etwas gehörte nicht zu ihren Aufgaben, wenn sie das Kommando über die Enterprise führte.
      »Ist vielleicht eine Tarnvorrichtung aktiviert worden?«, fragte sie und sah zur taktischen Station.
      »Das bezweifle ich.« Heyes überprüfte die Anzeigen zum dritten Mal. »Wir wissen, wonach es bei einer Tarnvorrichtung Ausschau zu halten gilt. Es gibt keine Verzerrungen, keine Graviton-Konzentrationen, keine energetischen Spitzen…« Sie unterbrach sich und rief: »Hart nach Steuerbord!«
      Troi wandte sich gerade noch rechtzeitig dem großen Wandschirm zu, um zu sehen, wie die Sterne zu flackern schienen. Das fremde Raumschiff erweckte den Eindruck, unter der Haut des Weltraums hervorzukriechen. Der Rumpf schimmerte und schien plötzlich zu kristallisieren, als er vollständig sichtbar wurde. Eine Energiewelle ging vom Bug aus und verzerrte die Struktur der Raumzeit.
      Die Enterprise schüttelte sich. Ihre Systeme fielen aus und durch die Stiefelsohlen fühlte Troi ein sonderbares Zerren, das ihr mitteilte: Die künstliche Schwerkraft stand kurz vor dem Zusammenbruch.
      »Primäre Systeme ausgefallen«, berichtete der technische Offizier Tolman. »Sekundäre Systeme stehen nicht zur Verfügung. Schalte auf Batterien um.« Am Rand der Brücke glühten Notlampen und die Luftumwälzungsanlage begann damit, den Rauch abzusaugen.
      »Energie in die Schilde leiten«, befahl Troi. »Navigation, können wir uns bewegen?«
      »Nur mit den Manövrierdüsen, Commander.«
      »Verwenden Sie sie«, sagte Troi. »Halten Sie uns in Bewegung.«
      Sie sah zu Heyes, die beim letzten Angriff offenbar mit dem Kopf gegen die Konsole geprallt war – an der linken Schläfe zeigte sich ein blutiger Striemen. »Was hat uns getroffen?«
      »Gute Frage«, erwiderte Heyes. »Die Sensoren gaben ihren Geist auf, aber bevor sie ausfielen, deuteten ihre Anzeigen auf eine Art Subraumwelle hin. Bei der Justierung unserer Warptriebwerke achten wir darauf, dass solche Wellen nicht entstehen.«
      »Hat jemand schon einmal von einem derartigen Phänomen gehört?«, fragte Troi. »Wissenschaftlicher Offizier?«
      Casciato an der wissenschaftlichen Station schüttelte den Kopf. Seine Augenbrauen und das Haar über der Stirn wirkten angesengt – allem Anschein nach hatten die Funken, die aus seiner Konsole gestoben waren, ihn erwischt.
      »Nein, nie«, antwortete Casciato. »Es ist theoretisch möglich, aber unpraktisch, denn die hinter der Welle entstehende Strahlung wäre schädlich für das uns vertraute Leben auf Kohlenstoffbasis.«
      »Könnte es sich um ein ferngesteuertes Robotschiff handeln?«, fragte Heyes.
      Troi schüttelte den Kopf und konzentrierte sich. »Nein, es ist kein Roboter. Ich nehme Zorn wahr. Intensiven Zorn, entschlossen und konstant.« Sie versuchte, ruhig zu atmen und sich geistig von dem Chaos auf der Brücke zu entfernen. Dann erweiterte sie ihr Selbst durch die Leere des Alls, dem fremden Schiff entgegen, tastete dort nach dem Ausgangspunkt der wahrgenommenen Empfindungen. Sie suchte nach Vertrautem und

Weitere Kostenlose Bücher