Das Unsterblichkeitsprinzip
fand etwas, das ihr verzerrt vorkam. Sie fühlte, wie sich ein Wort in ihrem Geist formte, ein Name, ein Konzept, doch bevor sie es festhalten konnte, erklang eine Stimme.
»Die Sensoren funktionieren wieder«, sagte Heyes. »Das fremde Schiff dreht bei. Es bewegt sich langsam, wird aber schneller. Ich schätze, die Fremden können ihre Subraumwaffe nicht sehr oft einsetzen.« Sie überprüfte das energetische Niveau. »Wir sollten sie wenn möglich auf unserer Backbordseite behalten. Dort sind die Schilde stärker.«
»Sie haben Commander Heyes gehört, Ensign Welles«, teilte Troi dem Navigator mit. »Sorgen Sie dafür, dass der fremde Raumer auf unserer Backbordseite bleibt.«
»Aye, Commander.«
Es knackte in den Kom-Lautsprechern, dann erklang LaForges Stimme. »Brücke, hier ist der Maschinenraum. Was geht hier vor?«
»Wir sind angegriffen worden, Geordi. Von einem fremden Schiff, das eine unbekannte Waffe einsetzt.«
»Verstehe«, erwiderte der Chefingenieur. »Ich befürchtete schon, Sie lassen uns wieder auf einen Planeten abstürzen.«
Ich schätze, das bleibt immer an mir hängen. »Führen Sie mich nicht in Versuchung«, warnte sie. »Wer auch immer die Fremden sind: Ich glaube, Sie müssen ihre große Kanone neu laden. Mit ausreichend Energie sollten wir in der Lage sein, ihnen eine Lektion zu erteilen.«
»Das mag ich – Zuversicht. Geben Sie mir fünf Minuten.«
»Sie haben dreißig Sekunden«, sagte Troi. »Brücke Ende.«
Sie spürte, wie die Stimmung im Kontrollraum sich hob, obgleich es für Optimismus keinen echten Grund gab. Wenn der Angreifer seine Hauptwaffe wieder einsatzbereit machen konnte, bevor es Geordi gelang, der Enterprise ihre primäre Energie zurückzugeben, so drohte ihnen große Gefahr. Troi wusste, dass sie nur noch einen, höchstens zwei Treffer aushalten konnten.
Eine Sekunde später ging das normale Licht wieder an und die Tür des Turbolifts öffnete sich – Captain Picard betrat die Brücke. Er sah sich kurz um, schätzte die Lage ein, nickte Commander Heyes zu und wandte sich dann an Troi, die sofort aufstand. Picard nahm im Kommandosessel Platz und sah auf die taktischen Aufzeichnungen. »Wie ist unser Status, Commander?«, fragte er, las und hörte gleichzeitig zu.
Troi erklärte die Subraumwaffe und rief die Daten ab, die Casciato der Kommandostation übermittelt hatte. Als Picard die aktuelle Lage kannte, sah er zu Heyes. »Haben wir genauere Informationen über das fremde Raumschiff?«
»Werden transferiert.« Heyes betätigte Schaltelemente und übertrug die taktischen Anzeigen auf das Kommandodisplay.
Für das bloße Auge sah der fremde Raumer wie ein keilförmiges Stück Eis aus. Nach den Sensordaten zu urteilen war das »Eis« eine unbekannte Form der Panzerung über einer dicken Außenhülle aus Tritanium.
Picard runzelte die Stirn. »Waffen?«
»Bisher sind uns zwei Systeme bekannt. Das erste besteht aus Standarddisruptoren, die etwas wirkungsvoller sind als die romulanische Version, das zweite aus der Subraumwelle.«
Heyes schaltete aufs Sensordisplay um und zeigte dem Captain die letzten fünf Sekunden des Transfers des fremden Schiffes aus dem Subraum. Die Stärke der Wellenfront war beeindruckend und Picard brummte anerkennend.
»Haben die Fremden auf unsere Kom-Signale reagiert?«
»Nein, Sir«, sagte Troi. »Wir haben es mit Standardbotschaften in allen Sprachen versucht.«
Seltsam, dachte Picard. Wer sind die Unbekannten? Warum greifen sie an und was – wenn überhaupt – haben sie mit Waslowick und dem vermissten Androiden zu tun? Der Captain wusste, dass diese Fragen und auch noch einige andere warten mussten. Zunächst einmal ging es darum, die gegenwärtige Gefahr zu beseitigen.
»Sie sind wieder verschwunden!«, rief Heyes. »Im Subraum!«
Troi öffnete die internen Kom-Kanäle. »An alle – auf starke Erschütterungen vorbereiten!«
Zwei Sekunden später erbebte die Enterprise, und das Hauptlicht ging aus. Troi schwankte, fiel und verstauchte sich die Hand bei dem Versuch, den Sturz abzufangen.
»Phaser und Quantentorpedos, Feuer frei!«, rief Picard, doch Heyes gab keine Antwort.
Troi stand auf, sah durch den Rauch zur taktischen Station und hielt vergeblich nach Heyes Ausschau. Sie hustete, wankte zur taktischen Konsole und stolperte dabei fast über die am Boden liegende Heyes. Rasch betätigte sie die Kontrollen der Konsole und schickte dem
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