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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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Türflügel oder die der schwarz gekleideten gesichtslosen Gestalten, die sie bewachten.
    Drinnen war es ruhig und düster, nur das gedämpfte Tageslicht drang durch das Dach herein. Ich betrachtete die leeren Bänke und seufzte. Ganz gleich, von welcher Welt man aufbrach, ganz gleich, was man in positiver oder negativer Hinsicht geleistet hatte, man verließ die Welt immer auf die gleiche Weise.
    Allein.
    »Möchtest du eine Minute allein sein?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Eine Minute würde nicht genügen, Kristin. Ich bräuchte ein ganzes Leben oder mehr.«
    »Halt dich von allem Ärger fern, dann schaffst du es vielleicht.« Es klang wie der Versuch, die Situation durch Humor aufzulockern, doch es wirkte eher wie eine Leiche im Swimmingpool. Sie schien es selbst zu merken. Unsere Verlegenheit wurde immer stärker, etwas, das bereits begonnen hatte, als man mich für den Auftritt vor der Kommission in Rykers Körper resleevt hatte. Während der Echtzeit-Anhörung waren wir viel zu beschäftigt gewesen, um Zeit füreinander zu finden, und als alles vorbei war und wir nach Hause gehen konnten, hatte sich das Verhaltensmuster eingeprägt. Es war zu ein paar stürmischen, aber nur oberflächlich befriedigenden Kopulationen gekommen, aber selbst das hatte aufgehört, als klar wurde, dass man Ryker von allen Vorwürfen freisprechen und entlassen würde. Die gemeinsame Wärme, in die wir uns gekuschelt hatten, hatte sich unserem Einfluss entzogen, war außer Kontrolle geraten, wie die Flammen einer zersprungenen Sturmlaterne. Wenn wir uns weiter daran klammerten, würden wir uns nur schmerzhafte Verbrennungen zuziehen.
    Ich drehte mich um und lächelte sie matt an. »Ich soll mich von allem Ärger fern halten, wie? Hast du dasselbe zu Trepp gesagt?«
    Ich wusste, dass das ein unfairer Seitenhieb war. Wider Erwarten schien Trepp von allem, was Kawahara aufgeboten hatte, verfehlt worden zu sein. Nur der Betäubungsstrahl hatte sie leicht gestreift. Als man es mir gesagt hatte, erinnerte ich mich, dass ich die Nadelpistole auf minimale Streuung gestellt hatte, bevor ich Kawahara gegenübergetreten war. Trepp hatte unglaubliches Glück gehabt, dass ich daran nichts mehr geändert hatte. Als das unverzüglich alarmierte Gerichtsmedizinerteam der UN im Siebenten Himmel eingetroffen war, um unter Ortegas Kommando die Spuren zu sichern, war Trepp bereits verschwunden, genauso wie der Gravtornister, den ich in der Luftprobensonde zurückgelassen hatte. Ich wusste nicht, ob Ortega und Bautista entschieden hatten, die Söldnerin ziehen zu lassen, angesichts dessen, was sie als Zeugin der Ereignisse an Bord der Panama Rose berichten konnte, oder ob Trepp einfach nur vor dem Eintreffen der Polizei von der Bühne gekrochen war. Ortega hatte nichts dazu gesagt, und es war nicht mehr genug von unserer früheren Vertrautheit vorhanden, als dass ich sie direkt danach fragen konnte. Jetzt sprachen wir zum ersten Mal offen darüber.
    Ortega warf mir einen finsteren Blick zu. »Willst du mich auffordern, euch beide gleichzusetzen?«
    »Ich will dich zu gar nichts auffordern, Kristin.« Ich zuckte die Achseln. »Aber wenn du mich fragst, sehe ich nicht allzu viele Unterschiede zwischen ihr und mir.«
    »Glaub weiter daran, dann wird sich für dich nie etwas ändern.«
    »Kristin, es wird sich nie etwas ändern.« Ich zeigte mit dem Daumen auf die Menge vor der Tür. »Es wird immer Trottel wie die da draußen geben, die Glaubensbekenntnisse am Stück schlucken, damit sie nicht mehr selber nachdenken müssen. Es wird immer Leute wie Kawahara und die Bancrofts geben, die auf die Knöpfe drücken und den Gewinn einstreichen. Und Menschen wie dich und mich, die dafür sorgen, dass das Spiel reibungslos läuft und die Regeln nicht zu häufig verletzt werden. Und wenn die Meths die Regeln verletzen wollen, schicken sie Leute wie Trepp und mich, die die Schmutzarbeit übernehmen. Das ist die Wahrheit, Kristin. So war es schon, als ich vor hundertfünfzig Jahren geboren wurde, und wenn ich in den Geschichtsbüchern lese, stelle ich fest, dass es nie anders war. Du solltest dich lieber daran gewöhnen.«
    Sie sah mich eine Weile reglos an, dann nickte sie, als wäre sie zu einer Entscheidung gelangt.
    »Du hattest von Anfang an die Absicht, Kawahara zu töten, nicht wahr? Der Blödsinn, den du mir als private Beichte verkauft hast, war nur dazu gedacht, mich zum Mitmachen zu bewegen.«
    Diese Frage hatte ich mir selbst immer wieder gestellt, und ich

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