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Das verborgene Kind

Das verborgene Kind

Titel: Das verborgene Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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sagte sie. »Die arme Venetia! Sie brannte darauf, dass du sie bittest, über Nacht zu bleiben. Matt fand es furchtbar unfreundlich von dir, sie im Dunkeln ganz allein loszuschicken.«
    Milo, der den Kaffee aufbrühte, wandte ihr den Rücken zu, zog aber defensiv eine Schulter hoch, und Lottie lachte lauthals. Venetia hatte den Abend genossen. Sie betete Milo an, und nach dem Essen hatte sie herumgedruckst und ganz offensichtlich darauf gewartet, dass man sie zum Bleiben aufforderte.
    »Wie viel Uhr haben wir eigentlich?«, hatte sie gefragt und auf ihre winzige Armbanduhr geschaut. »So ein schöner Abend! Herrje, ist es wirklich schon so spät?«
    »So spät nun auch wieder nicht«, hatte Milo munter geantwortet, ihren Mantel geholt und ihren unwilligen Armen in die Ärmel geholfen. »Du bist zu Hause, ehe du dich versiehst.«
    Dann hatte er sie zu ihrem Wagen begleitet. Matt hatte die kleine Szene beobachtet. Offensichtlich tat Venetia ihm leid.
    »Kommt sie denn bestimmt gut nach Hause?«, hatte er zögernd gefragt. »Sie hat ziemlich viel getrunken, oder?«
    »So viel war es gar nicht, und wir müssen ein wenig hart zu ihr sein«, hatte Lottie Milo verteidigt. »Seit Bunnys Tod ist Venetia ziemlich viel hier.«
    Matt runzelte die Stirn. »Schon merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie ... nun ja, sich mal so nahegestanden haben.« Amüsiert hatte sie bemerkt, dass er das Wort »Liebespaar« scheute. »Milo ist so gut zu uns allen. Er hat doch eigentlich einen weichen Kern.« Eine kleine Pause. »Hat er doch, oder?«, hatte er zweifelnd hinzugesetzt.
    »Mit einem weichen Kern wird man kein Brigadier«, hatte sie leichthin geantwortet.
    Jetzt stellte Milo ihr den Kaffee neben den Notizblock und setzte sich ans Kopfende des Tisches. Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Der Junge sieht gut aus«, meinte er.
    Lottie, die sich wieder mit dem Kreuzworträtsel beschäftigt hatte, legte den Bleistift weg. Gestern Abend, bei Matts Ankunft, hatte sie den äußerst merkwürdigen Eindruck gehabt, er sei nicht allein. Das Gefühl war so stark gewesen, dass sie hinter Matt geschaut hatte, während sie einander umarmt hatten, über seine Schulter, sodass er ebenfalls einen Blick nach hinten geworfen hatte. »Was ist?«, hatte er gefragt, und sie hatte ihre Verwirrung durch eine törichte Bemerkung über Pud, der in den Garten hinausgelaufen war, überspielen müssen. Ihr war beinahe, als sei das geisterhafte Alter Ego, das Matt dem Protagonisten seines Romans an die Seite gestellt hatte, Wirklichkeit geworden.
    »Er sieht tatsächlich gut aus«, antwortete sie. »Ich hatte schon fast damit gerechnet, er wäre ganz abgezehrt und nervös, aber er sieht großartig aus. Ich werde ihn fragen, ob er mit mir nach Porlock fahren will. Wir könnten Imogen und Rosie besuchen.«
    »Lade sie doch zum Mittagessen ein«, schlug Milo vor. »Haben die beiden schon eine neue Bleibe gefunden?«
    Lottie schüttelte den Kopf. »Sie würden gern in der Nähe von Simonsbath wohnen, aber im Nationalpark sind sogar sehr kleine Cottages ziemlich teuer. Im hätte wegen Rosie gern einen Garten, aber momentan ist nicht viel auf dem Markt. Natürlich würden sie in den Städten – Minehead oder Barnstaple – mehr für ihr Geld bekommen, aber Im hofft immer noch auf ein Wunder.«
    »Ich habe über das Sommerhaus nachgedacht. Ich habe dir doch erzählt, dass die Moretons Ende März ausziehen. Sie gehen wieder in den Norden, um ihren Kindern und Enkeln näher zu sein.«
    Lottie wirkte überrascht. »Du meinst, sie könnten es für eine Weile mieten? Ja, wahrscheinlich könnten sie das. Imogen wäre begeistert; sie hat das Sommerhaus immer geliebt. Es ist so ein hübsches kleines Haus; aber ich glaube, die beiden möchten etwas Eigenes kaufen.«
    »Ich weiß. Aber warum sollten sie nicht das Sommerhaus kaufen?«
    »Bist du verrückt? Erstens können sie sich das unmöglich leisten, und zweitens, selbst wenn, wäre Sara außer sich. Sie hat ja schon getobt, als du ihr gesagt hast, dass ich hier Wohnrecht habe, solltest du vor mir sterben.«
    »Die Verfügung gilt immer noch. Nick hat kein Problem damit.«
    »Ich weiß.« Sie lächelte ihm zu. »Reden wir nicht darüber!«
    »Ich weiß, dass du nicht wirklich glücklich über diesen Plan bist. Deshalb habe ich daran gedacht, dass Im und Jules das Sommerhaus kaufen könnten. Vielleicht könntest du dann zu ihnen ziehen, wenn mir etwas passiert.«
    »Mein lieber Milo, das wäre für uns alle die Hölle. Das Cottage

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