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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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würde. Wir wären die Herren der Welt.« Er lächelte versonnen, doch dann wurde er wieder ernst. »Na ja, eigentlich darf ich dir das ja gar nicht erzählen; aber ich freue mich nun mal, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der mir bei der Entzifferung der alten Pläne helfen kann. Außerdem bin ich ein altes Waschweib mit einem Hang zu billigem Fusel. Es würde mich erleichtern, wenn ich einen Copiloten mit an Bord habe.« Er zog ein silbernes Fläschchen aus der Innentasche seiner Weste und nahm einen Schluck. »Auch einen?«
    David schüttelte den Kopf.
    Sven haute den Stöpsel wieder drauf und steckte die Flasche zurück. »Na ja, jedenfalls hast du jetzt gesehen, was wir hier planen, und dass ich dabei deine Hilfe brauche. Ich habe vor, in den nächsten Tagen ein paar Tests zu machen, und dann geht’s auf in die Lüfte. Wenn ich abstürze und mir den Hals breche, habe ich ja jetzt einen, der meine Arbeit fortsetzen kann.« Er lachte, doch so richtig unbeschwert klang es nicht. Umso besser, dachte David, dann war er wenigstens vorsichtig.
    Sven streckte sich und gähnte herzhaft. »Komm, essen wir noch eine Kleinigkeit und hauen uns dann aufs Ohr.«
    David wartete, bis Sven die Leiter hinabgeklettert war, und folgte ihm dann. Der Konstrukteur war eigentlich ganz in Ordnung. Er schien so etwas wie ein moderner Leonardo da Vinci zu sein, ein Mann, der mit Liebe und Leidenschaft bei der Sache war und der Visionen und Träume hatte. Und was er da baute, war tatsächlich in höchstem Maße interessant. So gesehen, hätte es David weitaus schlechter treffen können. Wenn es ihm jetzt noch gelang, Meister Stephan von den neuesten Ereignissen zu berichten und ihn über seinen Verbleib zu informieren, würden sich die Dinge vielleicht doch noch zum Guten wenden. Doch darüber wollte er sich erst morgen den Kopf zerbrechen. Der heutige Tag ging zu Ende, und es war weiß Gott genug geschehen. Müde folgte er Sven in den hinteren Teil der Halle.

23
    E r war noch nicht weit gekommen, als ihn ein Knurren aufschreckte. Grimaldi stand da mit gekräuselter Nase, den Schwanz zwischen die Hinterläufe geklemmt. Sein Fell war gesträubt, und zwischen seinen Lefzen traten die Zähne hervor. David wollte schon eine spöttische Bemerkung loslassen, da fiel ihm urplötzlich das Erlebnis mit den Wolfshunden wieder ein. »Meister Sven?«
    »Nicht
Meister
«, kam es von hinten. »Einfach Sven, das habe ich dir schon mal gesagt.«
    »Ich glaube, hier stimmt etwas nicht.«
    Das Klappern der Kochtöpfe verstummte. Hinter dem Herd tauchte der Kopf des Konstrukteurs auf. »Wieso? Ich wollte uns gerade ein schönes Stück Fleisch in die Pfanne hauen.«
    »Ihr solltet lieber mal herkommen.«
    »Du.«
Sven wischte seine Hände an der Hose ab. »Du sollst mich doch duzen, auch das habe ich dir schon mal gesagt.« Er seufzte. »Na egal, was ist denn los?«
    David deutete auf Grimaldi.
    Sven betrachtete den Hund mit belustigtem Blick. »Der sieht aus, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Ich hab doch gesagt, du sollst ihn von den Kabeln fernhalten.«
    David schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es ist etwas anderes. Er reagiert sehr empfindlich auf fremde Gerüche.«
    »Ach so.« Sven zuckte die Schultern. »Das kann schon sein, manchmal liegen hier tote Ratten herum. Ich sollte wirklich von Zeit zu Zeit mal …«
    »Das ist es nicht.« David schüttelte den Kopf. »Grimaldi hat Nerven wie Drahtseile. Wenn er so aussieht, dann hat das einen Grund. Irgendetwas ist da draußen …«
    »Hm.« Sven strich über seinen Stoppelbart. »Könnte jemand von der Wachmannschaft sein, auch wenn das sehr ungewöhnlich wäre. Um diese Zeit lassen die sich normalerweise nicht mehr blicken. Ist wohl besser, wenn ich mal nachsehe.«
    Er ging zu einem Schrank neben der Schiebetür, nahm ein Gewehr heraus, überprüfte, ob es geladen war, und öffnete die Tür. Das Licht warf einen hellen Streifen über den Vorplatz. Sven ging ein paar Schritte, dann verschwand er in der Dunkelheit.
    Ein Schwall kühler Nachtluft schlug David ins Gesicht. Einen Moment lang blieb er stehen, dann schluckte er seine Angst hinunter und folgte dem Konstrukteur. Er wollte gerade nach ihm rufen, als Grimaldi mit wütendem Knurren an ihm vorbeischoss und ebenfalls in der Dunkelheit verschwand.
    »Wirst du wohl hierbleiben?
Grimaldi …
«
    Weiter kam er nicht.
    Kräftige Hände packten ihn und hielten seinen Mund zu. Er fühlte, wie er von den Füßen gerissen wurde und hart auf

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