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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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dem Boden aufschlug. Mehrere dunkle Gestalten umringten ihn. Er sah Waffen aufblitzen, dann hörte er einen Schrei. Dumpfes Keuchen ertönte. Irgendwo wurde gekämpft. Grimaldis Gebell zerriss die Nacht, endete jedoch in einem schrillen Winseln. David wollte sich aufrichten, wurde aber wieder brutal zu Boden gedrückt. Er versuchte zu schreien, doch sein Mund wurde mit eiserner Kraft zugehalten. Er hörte, wie Stoff zerrissen wurde, dann steckte man ihm einen Knebel in den Mund. Er war so hart, dass er keine Luft bekam. David versuchte, durch die Nase zu atmen. Irgendjemand hob seinen Kopf an und zog ihm einen Sack darüber. Er konnte nichts mehr sehen, und rufen konnte er erst recht nicht. Blieben nur noch seine Ohren, und was er hörte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Svens Grunzen und Stöhnen nach zu urteilen, hatte man ihm ebenfalls den Mund verbunden, aber immerhin war er am Leben. Von Grimaldi war nichts zu hören. Wehe, diese Bastarde hatten seinem Hund etwas angetan. David versuchte, seine Hände freizubekommen, aber es gelang ihm nicht. Sie hatten sie mit Ketten zusammengebunden. Wer waren
sie
überhaupt? David konnte nichts erkennen. Ein paar gezischte Laute, verhaltenes Gemurmel, das war alles. Wer immer diese Leute waren, sie gingen überaus brutal vor.
    Ehe er einen weiteren Gedanken fassen konnte, wurde er gepackt und über den Boden geschleift. Sein rechter Schuh löste sich und fiel vom Fuß. Er spürte, wie das Gestrüpp seine Haut zerriss. Stöhnend vor Schmerz versuchte er, sein Bein anzuziehen, doch das gelang nur halb. Mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen erwartete er das Schlimmste. Nach einer schmerzhaften Strecke über scharfkantige Steine wurde er hochgehoben und mit dem Bauch voraus auf einen warmen, gewölbten Untergrund geworfen. Animalischer Geruch stieg ihm in die Nase. Eine Mischung aus Schweiß und Heu. Ein dumpfes Schnauben erklang. Der Untergrund bewegte sich. Er hörte das Klappern von Hufen. Eine Kuh vielleicht oder … ein Pferd?
    Wer benutzte denn heutzutage noch Pferde, außer bei der Feldarbeit? Seine Gedanken wirbelten durcheinander wie Blätter in einem Sturm. Plötzlich fuhr es ihm durch Mark und Bein. Die Erkenntnis traf ihn mit der Wucht eines Vorschlaghammers.
Hexen!
    Nur sie ritten auf Pferden.
    Seine Arme wurden in die Länge gezogen und irgendwo festgebunden, seine Beine ebenfalls. Wie ein Stück Vieh wurde er verladen und abtransportiert. Aber wohin? Was hatten sie mit ihm vor? Panik stieg in ihm auf. Die Worte des Inquisitors dröhnten in seinem Kopf:
Noch nie ist es einem von uns gelungen, zu fliehen.
    Er zog und zerrte an seinen Fesseln. Die Ketten schnitten in seine Haut, gaben aber auch nicht das kleinste bisschen nach. Von Wut und Verzweiflung getrieben, schlug und trat er um sich. Er spürte, dass sein Fuß etwas traf. Er hörte einen Schmerzenslaut, dicht gefolgt von einem Fluch. Eindeutig keine Männerstimme. Er hatte also recht. Ehe er seinen Befreiungsversuch fortsetzen konnte, spürte er, wie ihm jemand den Kopf nach unten drückte. Er hörte etwas durch die Luft sausen, dann explodierten tausend Sterne in seinem Kopf. Einen Moment lang glaubte er, es sei helllichter Tag geworden, dann sackte er vornüber und verlor das Bewusstsein.
     
    Als er erwachte, war da nur Schmerz. Ein dumpfer, pochender Schmerz im Hinterkopf. Er versuchte sich aufzurichten, vergebens. Arme und Beine ließen sich nicht bewegen, sein Körper wurde wie durch ein Gewicht zu Boden gedrückt. Soweit er feststellen konnte, lag er auf dem Rücken, Körper und Gesicht nach oben gewandt. Sein Kopf fühlte sich an, als wäre ein Maulwurf darin, der versuchte, sich den Weg nach draußen zu graben. Bruchstückhaft fiel ihm wieder ein, was passiert war: der Überfall, die Entführung, der Schlag auf den Hinterkopf. Sehen konnte er nichts, er hatte immer noch den Sack über dem Kopf. Aber er erkannte, dass es Tag sein musste. Durch den groben Stoff fiel Sonnenlicht. Ein schmaler Strahl passierte das grobmaschige Gewebe und stach ihm bis in die hintersten Hirnwindungen. Er stöhnte. Es war Nacht gewesen, als man ihn gefangen genommen hatte. Dem Gefühl in seinem Mund nach zu urteilen, mussten einige Stunden vergangen sein. Die Zunge klebte ihm am Gaumen, und seine Lippen fühlten sich trocken und rissig an. Immerhin war der Knebel verschwunden.
    »Ich glaube, er ist wach.«
    »Zieh ihm den Sack vom Kopf, Kendra. Ich will ihn sehen.«
    Kendra,
was war das für ein Name? Sehr

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