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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Zusammenbruch geschehen war und wie die Menschen damals gelebt hatten. Er war ziemlich gut informiert und wusste einige Dinge, die mir unbekannt waren. Zum Beispiel, dass der oberste Hirte ihres Klosters, Abt Benedikt, so alt war, dass er die Welt vor dem Zusammenbruch noch gekannt hat. dass er mit einem Mädchen zusammen war, das ihn umbringen wollte. Ich habe zum ersten Mal begriffen, was für eine Katastrophe das für die Menschen gewesen sein muss. Nicht nur für die Gesellschaft, sondern für jeden Einzelnen. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn Gwen aus heiterem Himmel auf mich losgehen würde.«
    »Ja, es muss schrecklich gewesen sein«, sagte Arkana. »Auch ich kenne noch einige Frauen, die das erlebt haben. Die alte Magdalena ist eine von ihnen, aber sie will nicht darüber sprechen.« Sie strich eine blonde Locke aus ihrem Gesicht. »Dein Mönch scheint ja sehr mitteilsam zu sein. Recht ungewöhnlich für einen Mann. Du scheinst sein Vertrauen gewonnen zu haben. Was hat er sonst noch erzählt?«
    »Er hat mir berichtet, dass er nicht wisse, woher er stammt, und dass es seltsame Gerüchte über seine Herkunft gäbe. Angeblich sei er nicht im Kreis der Verlorenen gefunden, sondern direkt beim Kloster abgegeben worden. In einem Körbchen, das mit einem wertvoll aussehenden Stoff abgedeckt war. Und er hat mir vom Inquisitor erzählt.« Juna schüttelte sich. »Dieser Mann scheint tatsächlich genauso wahnsinnig zu sein, wie alle glauben. David meint, es sei nur eine Frage der Zeit, bis er einen offenen Krieg gegen uns anzettelt.«
    »Dieses Körbchen …« Arkana schien ihre letzten Worte gar nicht gehört zu haben. »Was für eine Farbe hatte der Stoff?«
    »Was für eine Farbe? Rot, glaube ich.«
    »Und waren darauf irgendwelche Stickereien? Goldene Symbole oder etwas Ähnliches?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ihn nicht gefragt. Warum interessiert dich das so?«
    »Nun, es gibt Gerüchte, dass meine Vorgängerin …«
    »… Silvana …«
    »Genau.« Arkana nickte. »Dass diese Frau ein Kind geboren habe. Du erinnerst dich: Sie wurde von Marcus entführt und gefangen gehalten, ehe er sie an der höchsten Kirchturmspitze aufknüpfen ließ, zur Abschreckung für alle Ungläubigen. Doch es gibt Vermutungen, dass sie vorher ein Kind zur Welt gebracht habe. Einen Jungen.« Juna bemerkte einen seltsamen Ausdruck im Gesicht ihrer Mutter.
    »Seltsame Worte, ich weiß, aber so lauten die Gerüchte. Ich bin dieser Frage nachgegangen und tatsächlich: Die Zeichen waren eindeutig. Zeichen, dass der Welt in naher Zukunft ein Umbruch bevorsteht. Tatsächlich habe ich aber nie etwas Konkretes darüber erfahren. Weder ob dieser Junge tatsächlich geboren wurde, noch ob er überlebt hat, noch wo man nach ihm suchen solle. Nichts als Dunst und Rauch. Wenn es stimmt, was du erzählst, dann könnte da ein erster Hinweis in dieser Sache sein. Es würde mich hoffen lassen, dass meine Gebete doch erhört wurden.«
    Juna zog die Brauen zusammen. »Ich verstehe nicht …«
    Seufzend stand Arkana auf. »Allmächtige Mutter, wenn ich gewusst hätte, wie schwierig das für mich sein würde, hätte ich vermutlich nicht den Mut gehabt, dich hierherzubestellen. Aber ich muss dich einweihen. Die Zeit drängt.«
    »Du sprichst in Rätseln, Mutter.«
    »Tue ich das?« Ein trauriges Lächeln huschte über das Gesicht der Hohepriesterin. »Nun, du hast sicher recht. Vielleicht sollte ich weniger reden und mehr handeln. Sei es drum, ich muss es riskieren, auch auf die Gefahr hin, dass du mir danach nie wieder in die Augen blicken willst.« Sie streckte die Hand aus. »Juna, ich möchte dir jemanden vorstellen.«
    Juna hob den Kopf. Aus einer Seitentür war eine Erscheinung getreten. Sie hatte sich völlig unbemerkt genähert.
    Sie war groß, von kräftiger Statur und schütterem Haar. Gekleidet war sie in eine Art Toga, ähnlich dem Gewand, das bei den Römern vor zweitausend Jahren üblich gewesen war. Das Gesicht dieser Person wirkte freundlich. Unzählige Lachfältchen umrahmten die Augen. Am auffälligsten aber war der Bart. Ein dunkler Vollbart mit Sprenkeln von Grau.
    »Darf ich vorstellen?«, sagte Arkana. »Das ist Claudius. Dein Vater.«

36
    A mon eilte mit gesenktem Kopf auf die mächtige Hauptpforte zu. Die schwarze Kathedrale wirkte heute bedrohlicher als sonst. Die Türme schienen alles Licht zu schlucken, trotz des Sonnenscheins hoben sie sich nur als hart begrenzte Scherenschnitte gegen den Himmel ab.
    Sein

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