Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
Vom Netzwerk:
die Zeit wohl reichen.«
    »Nicht nur für eine Tasse, fürchte ich.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich möchte, dass du eine Weile bei mir bleibst.«
    »Was? Wieso denn?«
    »Das liegt doch auf der Hand. Edana verdächtigt dich, den Gefangenen befreit zu haben; sie wird nicht ruhen, bis sie einen Beweis gefunden hat, der dich überführt. Und wenn sie keinen findet, dann wird sie einen erfinden. Glaub mir, es dauert keine zwei Tage, und du sitzt hinter Schloss und Riegel. Durch dich hat sie das perfekte Mittel, um an mich heranzukommen, und sie wird diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen.«
    »Und was ist mit meinen Sachen? Was ist mit Gwen?«
    »Ich werde Zoe schicken, um deine Sachen holen zu lassen. Am besten schreibst du eine Liste, was du alles benötigst. Gwen wird Verständnis haben. Zoe wird ihr erklären, dass es für dich zu gefährlich ist, weiter in ihrem Haus zu wohnen.«
    Juna stieß einen Seufzer aus. »Dass sich die Dinge so entwickeln, damit hätte ich nicht gerechnet.«
    »Niemand hätte das. Aber es ist wichtig, dass du so wenig wie möglich draußen gesehen wirst«, fuhr ihre Mutter fort. »Zumindest so lange, bis sich die Situation wieder beruhigt hat. Edana wird den Tempel beobachten lassen, aber es gibt genügend Ein- und Ausgänge, durch die man ungesehen hinein- und herausgelangen kann. Sie bräuchte fünfzig Wachen, um eine lückenlose Bewachung zu garantieren, und das kann selbst eine Frau wie sie nicht verantworten. Ich hoffe, dass sich die Wogen in ein paar Tagen, spätestens in einer Woche wieder geglättet haben. Und jetzt versuche, dich zu entspannen. Hier kann dir nichts geschehen.«
    Juna sträubte sich innerlich, doch sie musste einsehen, dass ihre Mutter recht hatte. Edana würde bestimmt einen Weg finden, um sie einsperren zu lassen, und was dann mit David geschehen würde, das mochten die Götter wissen.
    Sie wählte einen bequem aussehenden Sessel und ließ sich hineinfallen. Das Leder war weich und geschmeidig. Ein feiner Duft von Lavendelöl stieg ihr in die Nase. Arkana klapperte nebenan mit Geschirr herum, dann kam sie zurück, in jeder Hand eine Tasse Tee und etwas Gebäck. Juna nahm ihr eine Tasse ab und stellte sie neben sich auf einen kleinen Tisch.
    »Zucker?«
    »Gerne.« Sie rührte mit dem Löffel um und probierte dann. Der Tee schmeckte wunderbar. Ein leichtes Aroma nach Preiselbeeren stieg in ihre Nase. Sie biss von dem Hafertaler ab und kaute erwartungsvoll darauf herum. Über was wollte ihre Mutter mit ihr reden? Juna wusste, dass das noch nicht alles gewesen sein konnte.
    Doch Arkana ließ sich Zeit. Stattdessen fing sie an, über Tee zu plaudern. »Wusstest du, dass die Pflanze ursprünglich aus Südostasien stammt und über Nordafrika und Südamerika zu uns gekommen ist?«, fragte sie. »In vielen Ländern wurde sie wegen ihrer blutdrucksenkenden Wirkung sehr geschätzt. Ich glaube, in deiner jetzigen Situation würde dir das guttun.« Lächelnd nippte sie an der Tasse. »Schon verrückt, wenn man bedenkt, dass das Land, das diesen Tee früher in die ganze Welt verschifft hat, heute nicht mehr existiert. Wir wissen nichts von Ländern wie Burma, Java, dem Sudan oder Mexiko. Wir haben keine Ahnung, was in Schweden, England oder Norwegen passiert ist. Wurden sie ebenfalls Opfer der großen Dunkelheit?«
    »Vermutlich«, murmelte Juna, die gerne gewusst hätte, was ihre Mutter mit dem Gerede bezweckte.
    »Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass es nur bei uns so schlimm ist«, sagte Arkana. »Vielleicht hat das Virus die anderen Länder nicht erreicht, vielleicht hat es bereits aufgehört, zu wirken.«
    »Glaubst du?«, entgegnete Juna. »Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dann müsste doch mal jemand von außerhalb zu uns gekommen sein. Reisende, Botschafter, Händler.«
    »Vermutlich hast du recht.« Arkana zuckte die Schultern. »Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Viren mutieren. Sie können sich von einem harmlosen Erreger in den Auslöser einer todbringenden Seuche verwandeln und wieder zurück. Unser Problem ist, dass wir schon so lange in festen Gesellschaftsstrukturen leben! Eine mögliche Veränderung würde uns gar nicht bewusst. Wir würden einfach so tun, als wäre nichts geschehen.«
    »Was ja nicht das Schlechteste wäre«, sagte Juna. »Die Gesellschaft, in der wir leben, funktioniert doch ganz gut.«
    »Findest du?«
    »Na ja, abgesehen von den Überfällen und den Plünderungen natürlich. Aber an denen sind nicht

Weitere Kostenlose Bücher