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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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hervorgegangen. Wie beim Umfüllen eines Fässchen Weins in einen Krug hatte auch Grald sich ein Stück weit öffnen müssen, um Drakonas' Gedanken aufzunehmen.
    Dabei hatte dieser etwas höchst Spannendes entdeckt. Im Gegensatz zu Drakonas, der als Drache Menschengestalt angenommen, aber seinen Drachengeist behalten hatte, verfügte Grald über einen doppelten Geist. Er dachte wie ein Mensch und wie ein Drache. Das passte nicht zusammen.
    Der Drachenverstand war der stärkere, mächtigere Teil und hatte den Menschengeist nahezu vollständig verdrängt, so dass kaum noch etwas vom wahren Grald übrig war. Doch der Menschenverstand war noch da, er bedeckte den des Drachen wie ein festes Tuch, das die Drachengedanken erst durchdringen mussten. Daher reagierte Grald eher langsam.
    Drakonas griff auf seine Magie zurück. Wozu sollte er sie auch noch verbergen. Grald hatte ohnehin alles gesehen. Er wusste, wie Drakonas kämpfte, kannte seine Strategien, seine heimlichen Schachzüge und seine Talente. So bereitete Drakonas nun einen mächtigen Zauber vor, wie er ihn normalerweise bei solchen Gelegenheiten einsetzen würde, eine dröhnende, magische Explosion, die das Opfer ohnmächtig und damit hilflos machen sollte.
    Grald konnte sehen, wie die Farben des Zaubers in Drakonas' Gehirn aufstiegen, und er hob die Hände, um den Angriff mit einem Gegenzauber abzuwehren. Danach würde sein todbringender, eigener Zauber folgen.
    Im letzten Augenblick ließ Drakonas von seinem Zauber ab und floh.
    Der übertölpelte Grald versuchte, seine eigene Magie aufzuhalten. Sein Drachenverstand hätte das leicht vermocht, doch der Menschengeist reagierte langsamer, und so reifte der Zauber weiter aus. Ein mächtiger Schild aus Energie, der Drakonas' Angriff hätte abwehren sollen, baute sich vor Grald auf. Solange dieser Schild erhoben war, konnte der Drache nicht auf seine eigene Magie zugreifen. Der Schild blockierte alle Zauber, seine eigenen wie die seines Feindes.
    Grald brauchte Zeit, um den Schild wieder zu senken. Er musste den Zauber, den er hatte sprechen wollen, überdenken, einen anderen wählen, und all das durch die Decke des Menschenverstandes. Natürlich brachte das Drakonas nur Sekunden, doch diese wenigen Augenblicke waren nun kostbar.
    Mit gesenktem Kopf hetzte er ins dunkle Wasser.
    Da ließ Grald alle Magie fahren, warf Schild und Speer weg und sprang seinem Opfer mit bloßen Händen nach, um die Kraft des Menschenkörpers zu nutzen, den er gewählt hatte.
    Drakonas hörte schwere Füße, die ihm nacheilten, und verfluchte die Schläue des Drachen.
    Gralds lange Menschenbeine überwanden seinen Vorsprung rasch. Noch ehe Drakonas in den Fluss springen konnte, schnellte Grald vor, packte Drakonas im Sprung und landete zusammen mit ihm im Fluss.
    Das dunkle Wasser schlug über Drakonas zusammen. Grald verschob die Hände, damit er seinen Gegner unter Wasser drücken konnte. Jetzt wollte er ihn ertränken. Aber das nasse, schlüpfrige Menschenfleisch war schwer zu packen, und so konnte Drakonas sich ihm entwinden. Verzweifelt schwamm er auf den Ausgang zu.
    Hätte er unter Wasser bleiben können, so wäre er vielleicht entwischt, aber schon nach kurzer Zeit rebellierte seine Lunge. Dennoch kämpfte er sich weiter, bis er endgültig auftauchen musste. Mit kräftigen Zügen durchstieß er die Oberfläche und atmete gierig durch.
    Starke Hände packten ihn unter den Achseln und zogen ihn halb aus dem Wasser. Grald schleuderte Drakonas gegen die Felswand.
    Ein greller Schmerz durchzuckte Drakonas. Seine Knochen brachen, und in das Wasser in seinen Augen und in seinem Mund mischte sich Blut. Mit aller Gewalt versuchte er, dem Mann zu entkommen, doch dessen Hände waren wie Eisenbande. Schließlich hechtete Drakonas auf Gralds Kopf zu und bohrte seinem Widersacher die Daumen in die Augen.
    Grald brüllte auf und warf Drakonas ins Wasser.
    Der versank in den dunklen Fluten. Jede Bewegung war eine einzige Qual. Seine Stärke ließ immer weiter nach.
    Drakonas fühlte, wie Grald im Wasser mit seinen Riesenhänden nach ihm suchte. Selbst das Drachenhirn forschte nach den Farben von Drakonas' Gedanken.
    Drakonas ließ seine Gedanken verblassen, bis sie neblig grau wurden, ersetzte sie durch Gedanken, die dem düsteren Wasser entsprachen.
    Welch ein Segen, in das dunkle, stille Wasser zu sinken. Ich lasse es über meinem Kopf zusammenschlagen, in meine Lunge strömen, bis es das Brennen lindert, den Schmerz, die Schuld … ein

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