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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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dem Schatten trat ein Mann, doch er war größer, als er hätte sein sollen. Größer und breiter als Drakonas. Das schwindende Sonnenlicht beleuchtete das brutale Gesicht von Grald, der Edward nun von oben bis unten musterte.
    Seine Augen, die unter dicken Brauenwülsten ruhten, wanderten zu dem Eichenstamm. Höhnisch verzog er den Mund. Edward begriff nichts und alles zugleich. Er griff zum Schwert, doch das hing nicht an seiner Seite. Er hatte es hingelegt, als er den Wasserschlauch geholt hatte, und dann in seinem Liebeswahn vergessen, es wieder mitzunehmen.
    Der König senkte die Schulter und sprang auf Grald los, um wenigstens das Überraschungsmoment zu nutzen. Vielleicht konnte er den Mann zu Boden werfen und ihm kurz den Atem rauben.
    Grald sah ihm belustigt zu, hob das Bein und traf Edward mit dem angewinkelten Knie ins Gesicht.
    Der Aufschlag ließ Edwards Kopf zurückfahren, brach ihm die Nase und schlug ihm mehrere Zähne aus. Zu dem heftigen Schmerz gesellte sich die Angst um Melisande. Obwohl er aus Mund und Nase blutete und ihm der Kopf brummte, versuchte er aufzustehen.
    Da traf ihn Gralds Stiefel in die Rippen. Stöhnend rollte Edward sich zusammen, worauf Grald ihm den Fuß ins Gesicht rammte.
    Diesmal flammte ein grelles, weißes Licht in Edward auf, rein und anklagend wie das Antlitz Gottes.
    Danach folgte Finsternis.
    Melisande hörte Edwards Aufschrei und schrak ins Dunkle zurück, wobei sie ihr Kleid an die Brust drückte. Dann kam ein zweiter Aufschrei und Edwards Stöhnen. Schließlich vernahm sie nur noch schreckliche Geräusche, als würde etwas wiederholt mit aller Gewalt auf widerstandsloses Fleisch einschlagen.
    Dass das Stöhnen aufhörte, war ebenso entsetzlich.
    Nun kamen Schritte in ihre Richtung.
    Sie wollte aufschreien, doch das Entsetzen ließ ihre Kehle zuschwellen.
    Die Schritte brachen ab. Vage nahm Melisande einen riesigen Körper wahr, der sich auf alle viere niederließ und zu ihr hereinspähte.
    Ein ihr unbekanntes Männergesicht, das von wollüstiger Begierde verzerrt war, grinste sie an.
    Sie wich weiter in die Dunkelheit zurück, als würde diese sie retten. Doch eine riesige, feuchte Hand, die mit dichten, schwarzen Haaren bewachsen war, langte herein, packte sie am Fuß und zerrte sie aller Gegenwehr zum Trotz unter dem Baum hervor.
    Melisande trat und wand sich, kämpfte mit aller Kraft, um zu entrinnen. Der Fremde drückte sie lachend zu Boden. Dann ließ er sich auf ihr nieder. Ihre Versuche, ihm zu entkommen, schienen ihm zu gefallen.
    Der Drache, der Gralds Menschenkörper beherrschte, verspürte keine Lust. Das hier war einfach nötig, und er wollte es hinter sich bringen. Doch dem Menschenkörper, den er übernommen hatte, gefiel das vergebliche Zappeln seines Opfers. Es war sogar notwendig, denn es erregte ihn. Deshalb gestattete der Drache dem Mann sein Vergnügen.
    Mit den Knien drückte Grald Melisandes Beine auseinander, brachte sie unsanft in die richtige Lage, bis er in sie eindringen konnte.
    Ihr entfuhr ein Schmerzensschrei. Tränen brannten in ihren Augen und rollten über ihre Wangen. Seine Hand legte sich über ihren Mund, um ihre Schreie zu dämpfen. Da rollten ihre Tränen über sein Fleisch.
    Im Augenblick seines Höhepunkts schienen seine Stöße sie zu zerreißen. In ihrer Qual schlug sie die Augen auf und sah schwarze Schwingen, die sich über sie breiteten. Ein Drachenkopf, von dessen Fängen der Geifer tropfte, starrte sie lüstern an, während er seine Klauen in ihr Fleisch grub und sein heißer Samen in ihren Körper schoss.

26
    Drakonas saß auf der anderen Seite des Flusses fest, leckte seine blutigen Fingerknöchel, die er gegen den Baumstamm geschlagen hatte, und grübelte nach, was er jetzt tun konnte. Er musste der bitteren Tatsache ins Gesicht sehen, dass er Melisande und Edward nicht retten konnte. Es war schon zu viel Zeit verstrichen. Die Sonne ging bereits unter. Im schwindenden Licht war der Fluss inzwischen perlgrau geworden.
    Grald war keiner, der lange fackelte. Er hatte genau gewusst, wo die beiden zu finden waren. Wahrscheinlich war er sofort losmarschiert, um sie zu erledigen. Also waren sie jetzt tot. Aber spielte das eine große Rolle? Schließlich waren es nur Menschen.
    Grollend starrte Drakonas auf den Fluss. Natürlich konnte er sich in das kalte Wasser stürzen und mit dem letzten Rest seiner Energie gegen die Strömung ankämpfen, nur um meilenweit flussabwärts zu landen. Immer vorausgesetzt, dass er nicht

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