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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Ramsgate-upon-the-Aston, hinter ihm die leere Straße. Nach kurzer Beratung verließen die Jungen die Brücke und hüpften am Flussufer entlang, um Joe sein Kupferstück zu bringen und ihm die aufregenden Neuigkeiten zu erzählen.
    Normalerweise standen die Tore der Stadt weit offen, um jeden Besucher willkommen zu heißen. Als Drakonas heute eintraf, waren sie fest verriegelt. Belustigt schüttelte Drakonas den Kopf.
    »Als ob der Drache durch die Vordertür hereingeflogen käme«, murmelte er in sich hinein. Dann wurde ihm die Ironie seiner Bemerkung bewusst, und er zuckte mit den Schultern. »Also gut. Vielleicht sind sie doch gar nicht so dumm.«
    Die Stadtmauern waren stark bemannt. Auf den Helmen der Wachen, die über die Befestigungen zu ihm herabspähten, glänzte das Sonnenlicht. Aber es waren nicht viele, die ihn beachteten, denn die meisten schauten nach oben, wo sie den Himmel absuchten.
    Drakonas steuerte eine Seitentür neben dem gewaltigen Haupttor an. Als er näher kam, öffnete sich das Türchen. Ein wahrer Hüne, der von Kopf bis Fuß in Kettenrüstung und Plattenpanzer gekleidet war, so dass er in der Sonne nur so funkelte, winkte ihn herein.
    »Ihr seid ein kühner Mann, dass Ihr Euch mitten am Tag draußen zu zeigen wagt«, stellte der Torwächter fest, während er Drakonas genauer musterte.
    »So kühn bin ich gar nicht. Ich suche nur Arbeit«, antwortete Drakonas. »Ich hörte, meine Talente wären in Ramsgate vielleicht gesucht, deshalb bin ich auf schnellstem Wege hierher gereist.«
    »Ramsgate-upon-the-Aston«, stellte der Wachmann verstimmt richtig. »Wir legen großen Wert auf den vollen Namen, denn zwanzig Meilen südlich von hier liegt eine Stadt, die sich Ramsgate nennt. Nicht gerade ein Ort, mit dem wir verwechselt werden möchten, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, erwiderte Drakonas. »Auch bei Ramsgate-upon-the-Aston.«
    »Allerdings«, fuhr der Wächter stirnrunzelnd fort, »wärt Ihr vielleicht ganz gut beraten, wenn Ihr Euch nach Ramsgate begebt. Dort sind Bettler angeblich gern gesehen. Bei uns nicht.«
    »Ich bin kein Bettler«, widersprach Drakonas in mildem Tonfall und mit gleich bleibender Freundlichkeit.
    »Ihr sagtet aber, Ihr hättet keine Arbeit.«
    »Ich sagte, ich bin auf der Suche nach Arbeit. Und ich bin ziemlich sicher, dass ich hier welche finde. Mein Name ist Drakonas. Ich bin ein Drachenjäger.«
    Der Wächter riss erstaunt die Augen auf, um sie anschließend argwöhnisch zusammenzukneifen. »So, so, Ihr seid also ein Drachenjäger. Und wo ist Euer langes, scharfes Schwert, wo die Rüstung, wo der Schild? Und wo habt Ihr Euer Pferd?«
    Ein Blick auf Drakonas' Stab führte zur nächsten Schlussfolgerung. Der Wächter trat einen Schritt zurück und machte eine abwehrende Geste gegen Böses. »Ihr seid einer dieser Teufelsanbeter, ein Hexer!«
    »Ich bin nach Ramsgate-upon-the-Aston gekommen, um dem König meine Dienste anzubieten«, stellte Drakonas fest. »Wie ich mit dem Drachen fertig werde, ist allein meine Sache. Wobei ich bemerken möchte, dass lange Schwerter, Schilde und Pferde Euch bisher offenbar wenig geholfen haben.«
    Der Wächter runzelte die Stirn. Er rasselte mit dem Schwert und sagte drohend: »Verschwindet, verruchter Zauberer! Unser König nimmt keine Teufelsanbeter in seine Dienste.«
    »Im Gegenteil. Euer König hat nach mir geschickt«, erklärte Drakonas kühl. »Ich möchte Euren Hauptmann sprechen.«
    Der Wächter zögerte. Dann schob er sein Schwert in die Scheide zurück. »Wartet hier«, befahl er und stapfte davon.
    Gleich darauf kehrte er mit seinem Hauptmann zurück. »Ihr sagtet, Seine Majestät hätte nach Euch verlangt. Sicher habt Ihr einen Nachweis dafür.«
    Drakonas nahm den Lederbeutel von seinem Stab ab, zog einen Brief heraus, öffnete ihn ein Stück und deutete auf das Siegel darunter.
    Der Wächter untersuchte das Siegel genauer. »Das ist das Siegel Seiner Majestät«, bestätigte er und richtete sich wieder auf.
    Drakonas faltete den Brief zusammen und steckte ihn wieder ein.
    »Nun, Herr Hauptmann«, fuhr Drakonas fort, »ich habe Eurem Untergebenen mitgeteilt, wer und was ich bin. Ich gehe davon aus, dass er Euch informiert hat. Ich habe ihm auch erklärt, warum ich hier bin: Ich soll mich um den Drachen kümmern. Darüber hinaus habe ich Euch einen Brief mit dem Siegel Seiner Majestät vorgelegt. Man erwartet mich im Palast, und ich habe die Absicht, meine Verabredung mit Seiner

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