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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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noch ein zweites haben, der Ort, an den sie die Kinder bringen. Du hast nicht zufällig gesehen, wo diese Wagen hingefahren sind?«
    »Die Wagen sind in den Wald am Fluss gefahren. Von dort aus haben sie Boote genommen, und dann habe ich sie verloren. Ich habe den ganzen Fluss abgesucht, aber keine Spur von ihnen entdeckt.«
    »Das Flussufer ist dicht bewaldet. Sie können überall ausgestiegen und über Land weitergezogen sein. Auf diese Weise finden wir sie nie. Als würde man Wiesel jagen.«
    »Mein Vater hatte sie gefunden«, sagte Bran. »Darum haben sie ihn getötet.«
    »Er wusste zu viel«, stimmte Drakonas zu. »Genau wie wir jetzt. Pass gut auf dich auf, mein Freund. Gib Acht, was du sagst und wer dir zuhört.«
    »Ich muss das Parlament informieren.«
    »Nein!«, mahnte Drakonas scharf. »Du sagst es Anora und sonst niemandem.«
    Bran schwieg. Seine Gedanken waren grau, ein Zeichen seiner Niedergeschlagenheit. »Können wir ihr trauen? Was meinst du?«
    »Wir müssen«, entschied Drakonas schlichtweg. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ja, ich glaube, wir können ihr trauen.«
    »Wie kannst du dir sicher sein? Ich habe im Moment das Gefühl, dass nichts mehr sicher ist«, gab Bran zurück.
    »Diese Mönche nutzen die Magie männlicher Drachen, Kampfmagie. Der Zauber, den dieser erste Mönch auf mich abfeuerte, stammte von einem Drachenmann. Die Menschenfrauen hingegen, auch die, die dich angegriffen haben, lernen nur Verteidigungszauber. Ziemlich schlau von Maristara und ihrem Partner, es so aufzuteilen. Auf diese Weise wird kein Mensch übermächtig.«
    »Also glaubst du, dass nur diese beiden an der Sache beteiligt sind?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hoffe, es sind nur diese zwei«, erwiderte Drakonas gereizt. »Wenn es mehr wären …« Sein Satz blieb unvollendet. »Du musst Anora einschärfen, niemandem etwas zu sagen. Das wird ihr nicht schmecken. Sie wird die Sache dem Parlament vortragen wollen, aber genau das darf sie nicht. Unser einziger Vorteil ist momentan, dass unsere Gegner nicht sicher sind, wie viel wir wissen. Das soll auch so bleiben. Anora muss selbstständig entscheiden, was zu tun ist.«
    »Was ist denn zu tun?«, wollte Bran wissen. Seine hilflose Frustration war deutlich zu erkennen. »Ich finde, wir greifen dieses mickrige Menschenreich an, brennen es bis auf die Grundfesten nieder und verschütten alle Überreste, so dass es nie mehr gefunden wird.«
    »Und was hättest du dadurch erreicht, außer ein paar tausend Menschen umzubringen? Maristara würde sich einfach in ihrem Hort verbergen, bis wir wieder weg sind, und dann ins nächste Königreich weiterfliegen. Auch ihren Partner würdest du nicht erwischen, denn wir haben keine Ahnung, wo der steckt. Die Menschen in dieser Gegend wären fassungslos. Die Nachricht, dass Hunderte von Drachen ein Menschenreich ausgelöscht haben, würde sich in der ganzen Welt verbreiten. Wie du schon sagtest, die Regierungen würden uns mit ganzen Heerscharen jagen, und am Ende würden wir genau in dem Schlamassel stecken, den wir vermeiden wollten.«
    »Ich finde«, fügte Drakonas dann hinzu, »Maristara sollte sich zumindest etwas anstrengen müssen, ehe sie uns tötet.«
    »Wie schön, dass du noch lachen kannst«, gab Bran kalt zurück.
    »Natürlich kann ich das. Seit dieser Mönch mich erwischt hat, lache ich mich pausenlos halb tot.«
    Brütend saß Drakonas da. Er war ganz in Gedanken versunken.
    »Sieh es doch mal von der anderen Seite«, schlug Bran plötzlich vor. »Wenn du Maristara wärst, was würdest du jetzt tun?«
    »Tun?« Drakonas zuckte mit den Schultern. »Nicht viel. Warum auch? Ich würde natürlich versuchen, diese beiden Menschen umzubringen. Sie wissen die Wahrheit über mich. Am Ende gelingt es ihnen noch, sich nach Seth zurückzuschleichen und alles zu verderben, was ich mir dort aufgebaut habe.«
    Er verfiel in Schweigen. Sein wachsamer Blick schweifte über den Hang zum Himmel hinauf. Im Licht der Morgensonne konnte er Bran erkennen, eine hinreißende, geflügelte Gestalt hoch oben auf dem Berg, deren Silhouette sich vor einem weißen, faserigen Wolkenstreifen abhob.
    »Du hast einen Plan«, stellte der Drache fest. »Ich lese ihn in deinen Gedanken. Ein guter Plan.«
    »Nein, das nicht«, widersprach Drakonas, der sich über sich selbst ärgerte. Diesen Plan hatte er nicht mitteilen wollen. Eigentlich hatte er ihn tief in seinem Inneren verbergen wollen, aber das war ihm offenbar nicht gelungen. »Es sind zu

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