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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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schon nutzen müssen. Menschen waren so ungestüm, achteten so wenig auf ihr körperliches Wohlergehen. Das Leben unter Menschen war voller Gefahren.
    Einen Menschen konnte Drakonas nicht so heilen wie sich selbst. Er konnte nicht dafür sorgen, dass die Organe sich erholten, doch er war immerhin in der Lage, einen Schock zu lindern, ein sich überschlagendes Herz zu verlangsamen oder ein versagendes neu zu beleben. Seine Berührung konnte Wunden veröden, um Infektionen zu verhindern, wenn auch nicht Narben. Auch kleinere Brüche konnte er heilen lassen. Bei strenger Auslegung des Drachengesetzes mischte er sich natürlich durch solche Eingriffe in das Leben der Menschen ein, aber für gewöhnlich fand er gute Gründe zu seiner Rechtfertigung. Außerdem achtete er sehr darauf, dass sie nie erfuhren, dass er ihnen geholfen hatte. Glücklicherweise glaubten die meisten Menschen, dass der Schlaf oder der Alkohol oder eine Mischung aus beidem fast jedes Leiden lindern konnten.
    Daher legte Drakonas nun seine geübten Hände auf die hässliche, blau geschwollene Wunde an Edwards Kopf, ließ seine Magie in den Menschen einströmen und ihn noch fester einschlafen. Das Gesicht des Königs entspannte sich, der schmerzhafte Ausdruck verschwand, und sein Atem ging gleichmäßiger. Drakonas untersuchte ihn gründlich von oben bis unten, entdeckte aber keine weiteren Verletzungen. Darum wandte er sich der nächsten Patientin zu.
    Melisande hatte nur leichte Verletzungen davongetragen, Kratzer, Schrammen und Blutergüsse, weiter nichts. Die schlimmste Wunde war die in ihrer Seele. Um den Körper konnte Drakonas sich kümmern, doch alles andere musste aus eigener Kraft heilen – oder auch nicht. Vorläufig konnte er sie nur warm halten und darauf vertrauen, dass die Intelligenz und der Mut, den sie beim Kampf gegen den Drachen bewiesen hatte, ihr dabei helfen würden, weiter durchzuhalten.
    Erst als er diese Aufgabe beendet hatte, trat er vor die Höhle und kontaktierte Bran.
    »Das ist entsetzlich«, stellte der Drache grimmig fest. »Schlimmer als alles, was wir uns hätten vorstellen können. Ich kann es kaum glauben.«
    Die beiden Drachen hatten eine gedankliche Verbindung hergestellt, denn es war ein klarer, wolkenloser Tag, und Bran wollte nicht fliegen, wenn Maristara ihn sehen konnte. Er saß auf einem Berggipfel, so nahe, wie er sich an den Wächterberg heranwagte. Der Blick in Brans Gedanken zeigte Drakonas einen Strudel hässlicher Farben. In den grellen Schock mischten sich Abscheu und Verachtung. Zu dem Ärger gesellte sich Enttäuschung, und all das war durchzogen von einem feinen, roten Rinnsal der Furcht.
    Drakonas drang tief in Brans Gedanken vor, bis er endlich zufrieden war. Die Gefühle des jungen Drachen waren echt. Er spielte ihm nichts vor. Drakonas hatte einen gewissen Verdacht gehegt, was Bran anging. Vatermord kam unter Drachen durchaus vor. Sie blickten auf eine blutige Geschichte zurück, besonders während jener Zeit, als der Planet noch jung war, lange bevor die Menschen ihn betraten. Maristaras Partner war männlich. Ihr Enkel kam damit in Frage.
    Deshalb freute sich Drakonas, dass sein Argwohn sich als unbegründet erwies. Bran war jung. Er war noch kein Meister in der Kunst, seine Gefühle zu verbergen.
    »Wenn durchsickert, was in Seth geschehen ist, wenn andere Menschen herausfinden, dass Drachen ihre Kinder rauben und sie zu einem Leben voller Qualen verdammen, werden sie wütend werden. Ihre Regierungen werden uns ganze Armeen auf den Hals schicken. Das wird ein entsetzliches Blutbad.«
    Er dachte an die toten Menschen, aber natürlich würden auch Drachen umkommen. Das war unausweichlich, besonders da die Menschen unendlich erfinderisch waren, wenn es darum ging, neue, bessere Tötungsmethoden zu ersinnen.
    »Was denken sich Maristara und ihr verschlagener Partner überhaupt?«, fauchte Bran verärgert. »Sehen sie denn nicht die Gefahr?«
    »Sie sehen sie«, meinte Drakonas. »Sie wollen sie.«
    Durch den Kopf des Drachen zuckte ein greller Blitz der Empörung. Dann breitete sich kalte Ruhe aus.
    »Natürlich«, nickte Bran. »Wie dumm von mir. Aufruhr und Chaos arbeiten ihnen zu. Sie wollen die Gesellschaft der Menschen destabilisieren. Und dann schicken sie diese falschen Mönche aus, die mit Drachenmagie ausgestattet sind und nach der Herrschaft greifen können.«
    »Ein Königreich hier, ein anderes Land dort«, fuhr Drakonas fort. »Von dem einen wissen wir. Ich gehe davon aus, dass sie

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