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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zu vergewissern, dass er wirklich weg war. Nur Bellona war noch bei ihm. Das Feuer war heruntergebrannt.
    Nem warf die Decke ab und legte Holz nach. Anschließend sah er nach Bellona. Ihre Stirn war kühl und feucht, sie schlief fest.
    Der Junge wollte zum Fluss zurückkehren, um seinen immer noch schmerzenden Arm erneut zu kühlen. Als er zum Waldrand kam, fiel ihm eine Bewegung auf. Wie erstarrt blieb er stehen.
    Draußen auf dem Feld stand Drakonas, der die Arme zum Nachthimmel erhob, dessen glitzerndes Firmament ihm entgegenkam. Feine, dünne Flügel, durch die das Sternenlicht fiel, wuchsen aus seinen Menschenarmen. Der Menschenkörper wurde von glänzenden, roten Schuppen überzogen. Ein langer, anmutiger Hals reckte sich geschwungen zum Himmel, und der Kopf mit den feurigen Augen blickte zu den Sternen auf, die ihn zum Himmel emporzogen.
    Der Drache sprang federnd vom Erdboden ab und schwang sich in die Lüfte. Nem sah ihm nach, während er sich höher und höher schraubte, bis seine Tränen den Blick verschleierten und er nur noch das kalte, weiße Sternenlicht wahrnahm.
    Er taumelte zu seinem Schlafplatz zurück, wo er einen Deckenzipfel in den Mund stopfte, damit Bellona kein Geräusch mitbekam. Die Decke dämpfte das erstickte Schluchzen, als der Sohn des Drachen endlich Angst und Schmerz nachgab.

8
    Drakonas wachte vom Himmel aus über Nem und Bellona, bis diese sicher in ihrem einsamen Haus im Wald angekommen waren. Gespannt wartete er, ob Nem seine Magie noch einmal einsetzen würde, aber vielleicht hatte der Zwischenfall dem Jungen Angst gemacht. Nem hielt seine Farben bedeckt. Nachdem Drakonas sicher war, dass niemand die beiden entdeckt hatte, brach er sofort nach Idlyswylde auf, um zu prüfen, wie er Melisandes anderen Sohn schützen konnte, den Menschensohn, in dessen Adern königliches Blut floss.
    Das Blut von Königen und das Blut von Drachen.
    Auch den Sohn von König Edward hatte Drakonas in den sechs Jahren seit seiner Geburt aus der Ferne bewacht. In regelmäßigen Abständen war er nach Idlyswylde gereist, um dort zu hören, was man sich über das Kind erzählte. Für gewöhnlich legte Drakonas seine Besuche in die Zeit um den Geburtstag des Prinzen. Dann fanden den ganzen Monat Festlichkeiten zu Ehren des Königssohns statt, und wenn es etwas Neues über Prinz Markus gab, wurde um diese Zeit ganz sicher davon erzählt.
    Als er die wohlhabende Stadt Ramsgate-upon-the-Aston durch das Haupttor betrat, wanderten seine Gedanken zu einer anderen Zeit zurück. Damals hatte er sich an diesem Tor als »Drachenjäger« ausgegeben. Heute behauptete er, er wäre ein reisender Kaufmann, der gerade vom Markt in Schönfeld käme und sich unterwegs die Pracht der Hauptstadt ansehen wolle. Während er durch die Straßen spazierte, hielt er Augen und Ohren offen. Was er sah – oder vielmehr: was er nicht sah –, irritierte ihn.
    An den Türen hingen keine Girlanden zu Ehren des Prinzen. Niemand hatte die königlichen Farben über dem Balkon drapiert. Schließlich fragte sich Drakonas, ob er sich im Datum geirrt hatte. Schließlich hatten Drachen ein ganz anderes Zeitgefühl als Menschen. An einer Apotheke machte er Halt, um das Datum zu überprüfen. Doch er hatte Recht: Es war der Geburtsmonat von Prinz Markus, dem jüngsten Sohn von König Edward und Königin Ermintrude – oder wenigstens dem Jüngsten von König Edward. Noch immer gab es Gemunkel um die Mutter des Jungen.
    Der beunruhigte Drakonas übersprang die Besuche bei seinen üblichen Informanten. Stattdessen begab er sich direkt in eine Kneipe, die aufgrund ihrer Nähe zum Schloss häufig nach Feierabend von den Wachen aufgesucht wurde. Ungeachtet seiner Kleidung konnte Drakonas durch Veränderung seiner Sprechweise und seines Auftretens zu jedem Menschen werden, den er darstellen wollte. Mit einem Soldaten konnte er über Kriegsgerät fachsimpeln, mit einem Matrosen Seemannsgarn spinnen oder mit einer Schneiderin über den besten Stich für einen Hohlsaum diskutieren.
    Er zahlte sein Bier und trug den Krug an einen stillen Ecktisch, wo er sich allein niederließ. Sein Gang und seine Ausdrucksweise ließen die Gäste auf einen ehemaligen einfachen Soldaten schließen. Einer wie sie, der vielleicht nach einer Verwundung nicht mehr im Dienst stand und eine kleine Leibrente bezog. Dass er sich nicht in ihr Gespräch einmischte, machte ihn sympathisch. Deshalb nickten sie ihm freundlich zu, ehe sie ihr Gespräch wieder aufnahmen.
    Ein Mann, den

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