Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
Vom Netzwerk:
der Müllkippe .«
    10:22
    Ich schaffe es einfach nicht, den rosa Hund in den Müll zu werfen. Man könnte sagen, der erpresst mich emotional. Er sieht mich mit seinen seltsamen Augen an. Ich beschließe, ihn vorerst zur Seite zu legen.
    Meine Mutter kommt rein und fragt:
    »Mit wem sprichst du?«
    Ich: »Mit dem rosa Hund.«
    Meine Mutter: »Ah! Das war ein Geschenk deiner Großmutter Laflamme zu deinem fünften Geburtstag.«
    Ich wusste es doch. Meine Großmutter hasst mich. Der Monat bei ihr wird fürchterlich.
    Meine Mutter: »Na? Tut doch gut, mal aufzuräumen, oder? Das rührt die Energie durch.«
    Ich: »Mmh … Energie kann man durchrühren?«
    Meine Mutter: »Na klar! He, du musst deine alten Kuscheltiere nicht in den Müll werfen, wir können sie in eine Kiste packen und an eine Wohltätigkeitsorganisation weitergeben.«
    10:32
    Ah! Da ist meine Bluehair-Barbie! Ich habe diese Barbie immer geliebt, die kann ich nicht weggeben. Ich spiele nicht mehr mit ihr, weil ich nach den »Richtlinien-von-ich-weiß-nicht-wem« zu alt dafür bin … (O.k., ich bin wirklich zu alt, um mit Barbies zu spielen, aber sie weggeben … das kann ich nicht. Ich habe so viele Erinnerungen mit ihr.)
    10:47
    Das Telefon klingelt. Es ist Kat.
    Kat: »Gehen wir ins Jugendzentrum?«
    Ich: »Schon vergessen? Da wollten wir doch nicht mehr hin! Außerdem hast du doch jetzt Dance Dance Revolution zu Hause.«
    Kat: »Ja, aber keiner guckt mir zu!«
    Ich: »Ich kann da nicht hin, bevor ich mein … Nasenproblem gelöst habe.«
    Kat: »Mmhja … verstehe.«
    Ich höre, dass sie sich lustig macht, aber ich gehe nicht darauf ein.
    Ich: »Außerdem räume ich gerade mein Zimmer auf und es ist ein Riesenchaos. Ich hab das Gefühl, je mehr ich aufräume, desto größer wird das Chaos. Sag mal, hattest du eigentlich auch eine Bluehair-Barbie?«
    Kat: »Jaaaaa! Einmal in der ersten Klasse wollte ich meine Barbie mitnehmen und in der Pause damit spielen, aber dann war in meiner Tasche nur eine Schlumpfine. Meine Schwester hat mir meine Bluehair-Barbie geklaut und stattdessen die blöde Schlumpfine in meine Tasche gesteckt! Ich war so sauer auf meine Schwester!«
    Ich: »HAHAHAHAHAHA! Kann ich mir vorstellen! HAHAHAHAHAHAHA! Die ist echt eine!«
    Kat: »Ich verkaufe dir meine Schwester zum Sonderpreis. Willst du sie?«
    Ich: »Aber nur, wenn sie mein Zimmer aufräumt!«
    11:01
    Meine Mutter war so geschockt von dem wachsenden Chaos in meinem Zimmer, dass sie mir jetzt hilft.
    Sie hebt ein Kleidungsstück vom Boden auf und fragt:
    »Willst du das behalten?«
    Ich: »Ähm … ja. Legst du es bitte in die Schublade?«
    Meine Mutter: »Soll das nicht besser in den Schrank?« (Sie schaut sich in meinem Zimmer um.) »Wir müssen dir wirklich dringend neue Möbel kaufen.«
    Ich: »Och, die Möbel sind schon in Ordnung.«
    Meine Mutter (nimmt ein anderes Kleidungsstück auf): »Und das hier, behältst du das?«
    Ich drehe mich um und schaue, was sie in der Hand hält.
    Oh! Mein Gott!!!!! Der karierte Mantel!!!!!
    Ein Samstagnachmittag vor sieben Jahren
    Ich saß gemütlich vor dem Fernseher, als meine Großeltern Charbonneau mit einem Geschenk für mich ankamen. Das Geschenk war in einer tollen Schachtel, mit einer rosa Schleife, lila Papier und kleinen bunten Schmetterlingen drauf. Ich öffnete ganz aufgeregt die Schachtel. Und was war drin? Der karierte Mantel. Rot, gelb und braun. Absolut hässlich. Abstoßend. Fürchterlich. Es gibt gar nicht genug Synonyme, um zu beschreiben, wie hässlich dieser Mantel war! Meine Großeltern strahlten mich erwartungsvoll an, als glaubten sie wirklich, dass ich von ihrem Geschenk hin und weg wäre. Sie fragten:
    »Na, gefällt er dir?«
    Ich: »Mir gefällt … die Schachtel.«
    O.k., ich habe nicht wirklich gesagt »Mir gefällt die Schachtel«, das wäre ziemlich clever gewesen und ich war ja erst sieben oder acht. Es fällt mir ja selbst jetzt noch, mit 14 (bald 15) schwer, schlagfertig zu sein, also war es damals bestimmt noch schlimmer. Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht mehr, was ich erwidert habe. Ich habe vermutlich gesagt, dass ich den Mantel ganz toll finde. Das sähe mir ähnlicher. Ich habe ihnen gesagt, dass mir ihr Geschenk gefällt, und gedacht, sobald sie weg sind, werfen wir es in den Müll.
    Aber: Weit gefehlt!
    Meine ahnungslose Mutter sagte, sobald meine Großeltern abgefahren waren: »Da hast du ja jetzt einen tollen Wintermantel.«
    Das waren ihre Worte, ich erinnere mich genau: »Da hast du ja

Weitere Kostenlose Bücher