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Das vergessene Zepter

Das vergessene Zepter

Titel: Das vergessene Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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schon einmal dort waren. Wenn es also dreiundzwanzig Stufen gibt … 23 … 46 … 69 … 92. Das geht nicht ganz auf. Wir müßten auf 67 und 90 kommen. Oder wir haben uns verzählt. Die ersten beiden Stufen galten noch nicht als solche, weil sie nicht hoch genug waren.
    Aber was müssen wir jetzt tun? Müssen wir hinabsteigen zur Dreiundzwanzig und von dort einfach geradeaus durch den Felsen gehen?«
    Â»Das ist doch Quatsch. Die Felsen waren massiv, das haben wir beim Klettern gemerkt.«
    Â»Richtig. Vielleicht ist es auch ganz anders. Mir geht deine Theorie mit den 70 oder 77 nicht aus dem Kopf. Wie viele Stufen bist du alleine geklettert, seit du Hellas zurückgelassen hast?«
    Â»Ã„hhh, Hellas liegt auf der Zweiundachtzig. Dies ist die Neunzig.«
    Â»Also acht. Eine mehr als sieben. Innerhalb von sieben wiederholt sich nichts. Danach fängt alles wieder von vorne an.«
    Â»Aber das kann nicht sein, dann hätten wir doch …«
    Â»Richtig, dann hättet ihr beide uns schon auf der Fünfundsiebzig erneut begegnen müssen. Es sei denn, es sei denn … das Spiel endete erst an einem ganz bestimmten Punkt. Vielleicht erst, nachdem wir eine Mindestanforderung von neunzig Stufen geschafft hatten. Vielleicht aber auch erst dann, als du alleine weitergemacht hast. Möglicherweise war dies der Punkt, an dem das Mammut seinen Körper überwunden hat.«
    Â»Etwas … ist in mir geschehen … als ich zur Siebenundachtzig hochkletterte. Eine innere Wunde … ist wieder aufgegangen.«
    Â»Ihr Götter! Hellas hatte recht: Die Höhle kennt kein Mitgefühl.«
    Â»Hellas hat sich das Bein gebrochen«, sagte Bestar düster. »Du bist zusammengeklappt. Rodraeg auch. Wir haben unsere Körper überwunden. Wir sind tot.«
    Â»Nicht ganz. Das ist das, was der Lebenslauf der Riesen uns beibringen sollte: Der Tod ist nicht das Ende.«
    Â»Also was machen wir?«
    Â»Hellas müßte eigentlich … fünfzehn Stufen über uns sein. Aber wenn wir die Prüfung bestanden haben, die Siebenundachtzig der Durchbruch war und es in Wirklichkeit nur sieben Stufen gibt, müßten wir Hellas innerhalb der nächsten vier Stufen begegnen – und dem Ausgang ebenfalls. Spätestens auf der Vierundneunzig.«
    Â»Vierundneunzig Stufen. Was für eine krumme Zahl. Hat die irgend etwas mit der Zahl Sieben zu tun?«
    Â»Sie ist nicht einmal durch sieben teilbar. Aber die Zahl Vierundneunzig wurde nicht durch die Riesen festgelegt, sondern durch uns, durch unser Durchhaltevermögen.«
    Nach einem vollen Sandstrich des nachdenklichen Schweigens fragte Bestar: »Wenn ihr schon auf der Zehn schlappgemacht hättet – wären wir dann schon längst durch?«
    Â»Nicht, wenn die Höhle tatsächlich kein Mitleid kennt.«
    Eljazokad war klar, daß irgend etwas an dem System immer noch nicht aufging. Wenn die Siebenundachtzig tatsächlich der Durchbruch gewesen war – weshalb war Bestar erst auf der Neunzig auf Rodraeg und Eljazokad getroffen, und nicht bereits auf der Achtundachtzig? Für eine stimmige Berechnung gab es einfach zu viele Unbekannte, und die größte Unbekannte war, wie die Riesen über die Menschen dachten und im Besonderen über diejenigen, die wegen des Zepters hier waren. Aber immerhin war eine winzige Hoffnung besser als gar keine, also beschloß Eljazokad, Bestar nichts von seinen Zweifeln zu sagen, denn die Plackerei war noch nicht vorüber.
    Mit Hilfe der Knotschlaufen kletterte der Magier, der genügend Zeit zum Ausruhen gehabt hatte – nach seinem Eindruck war mehr als ein voller Tag vergangen, seit Bestar und Hellas zu zweit weitergezogen waren – als erster zur Einundneunzig hinauf. Bestar vertäute unterdessen Rodraeg in den Rucksackhaltegurten, so daß man den Bewußtlosen so bequem wie möglich hinaufziehen konnte. Da Eljazokad oben sicherte, konnte der Klippenwälder dann verhältnismäßig entspannt hinaufklettern, und anschließend zogen sie Rodraeg nach oben, langsam und vorsichtig, damit er sich nicht stieß.
    Die Zweiundneunzig nahmen sie ebenso. Allerdings waren jetzt Eljazokads Kräfte schon wieder am Ende, und auch Bestar spürte die Wunde in seinem Leib rumoren wie einen unsanft aus dem Winterschlaf geweckten Bären.
    Sie kamen auf die Idee, Hellas zu rufen.
    Tatsächlich befand dieser sich auf der

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