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Das vergessene Zepter

Das vergessene Zepter

Titel: Das vergessene Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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magische Macht. Unser vierter Mann wurde vom Zepter von hier bis in den Wildbart verfrachtet, wie auch immer das möglich sein soll.«
    Â»Das wäre doch der ungefährlichste Weg, oder?« fragte Gabria. »Kann das Zepter uns nicht einfach alle magisch dorthin bringen?«
    Rodraeg zuckte die Achseln. »Bislang hat es nichts dergleichen unternommen. Vielleicht tut es das, wenn höchste Gefahr droht. Vielleicht kann es aber auch nur einmal so etwas tun und ist nun erschöpft. Wir wissen nichts über das Zepter. Ich halte es nur für sehr, sehr wahrscheinlich, daß das Zepter gespürt werden kann und daß wir es mit Leuten und Wesen zu tun bekommen werden, die es uns abnehmen wollen.«
    Â»So wie wir«, sagte Gabria grinsend. »Und die wirst du dann alle anheuern.«
    Â»Wenn es möglich wäre«, lächelte Rodraeg zurück, »warum nicht?«
    Â»Nichts da«, herrschte die Ritterin und stand auf. »Wir teilen mit niemandem! Laßt uns nun endlich aufbrechen, sonst werden wir gleich hier an Ort und Stelle zum ersten Mal angegriffen.«
    Â»Von den sechs Bettlern?« fragte Hellas nach.
    Â»Die lungern hier gewiß noch irgendwo herum«, bestätigte die Ritterin. »Wie gesagt, haben wir sie nur vertrieben, nicht getötet.«
    Â»Wir sollten Tyrngan umgehen«, schlug Rodraeg vor, der sich bereits weiterführende Gedanken gemacht hatte. »Eine Stadt ist mir einfach ein zu riskanter Ort für das Zepter. Ein Mann reicht aus, um uns dort alle mit Proviant zu versorgen, und da ich mich noch einmal mit dem Heiler treffen möchte, würde ich vorschlagen, daß ich morgen nach Tyrngan hineingehe, während ihr anderen mit dem Zepter die Stadt umrundet. Noch mehr Sorgen macht mir allerdings die weitere Reise.« Er schloß kurz die Augen und versuchte, sich die Karte des Kontinents so genau wie möglich ins Gedächtnis zu rufen. Der Fluß Larnus zog sich immer als Hauptader durch sämtliche Planungen. »Am schnellsten kämen wir natürlich vorwärts, wenn wir nach Kuellen gehen würden und von dort aus mit einem Schiff flußabwärts innerhalb von drei Tagen bis Uderun reisten. Aber mir mißfällt der Gedanke, das Zepter einem fließenden Wasser anzuvertrauen. Wenn dem Schiff irgend etwas zustößt und es sinkt, geht das Zepter möglicherweise unwiederbringlich verloren. Deshalb würde ich es lieber nur über Land transportieren. Über Land jedoch werden wir mehr als dreißig Tage brauchen, wenn wir den Weg der Hinreise nehmen, zwischen Somnicke und dem Larnwald hindurch und an Warchaim vorbei. Schneller wäre es, glaube ich, wenn wir den Larnweg nehmen würden, von Tyrngan aus direkt nach Osten durch den Wald bis Schlehen und von dort aus dann südöstlich nach Uderun.«
    Â»Das würde auch einen vollen Mond dauern«, widersprach Gabria. »Der Unterschied beträgt nur ein paar Tage. Außerdem ist der Larnwald viel gefährlicher als die Ebenen.«
    Â»Das schon, aber er ist auch unbewohnter. Ich weiß wirklich nicht, was riskanter ist: das Zepter durch freies Gelände zu tragen oder es heimlich und verstohlen durch einen dichten Wald zu schmuggeln.«
    Â»Wir bräuchten einen Wagen«, schlußfolgerte die Ritterin. »Wenn wir einen offenen Wagen fänden, auf dem wir alle Platz haben, könnten wir die gesamte Wegdauer halbieren – und damit auch das Risiko.«
    Â»Aber wir haben kein Geld, um zum Beispiel eine Kutsche anzuheuern«, dachte Rodraeg laut nach. »Wenn Bestar noch bei uns wäre, könnten wir seinen Bernstein verwenden, aber so sieht es schlecht aus …«
    Â»Laß das unsere Sorge sein«, sagte die Ritterin. »Wir kümmern uns in Tyrngan um einen Wagen und treffen dich wieder östlich der Stadt, wo der Larnweg beginnt.«
    Â»Nein. Keine Geiseln und kein Diebstahl.«
    Â»Ich sagte: Laß das unsere Sorge sein. Wenn es das Gewissen des Mammuts zu sehr belastet, einem Landmann den Karren auszuspannen, dann braucht das Mammut ja damit nichts zu tun zu haben. Es wird die Ritterin sein, die einen weiteren Beutezug macht.«
    Â»Nein.« Rodraeg hörte nicht auf, ihr zu widersprechen, was die Ritterin ganz offensichtlich nicht gewöhnt war. »Diese ganze Mission ist eine Mammutmission, von den Riesen dem Mammut gegeben. Wir holen euch mit ins Boot, weil es der Mission förderlich sein könnte, aber auf gar

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